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Politik

Australien lässt noch weniger rein

2. Juli 2021

Ihre Null-COVID-Strategie zwingt Australiens Regierung zu einer weiteren Verschärfung der Einreisebestimmungen. Und auch Myanmar zieht wegen der Ausbreitung der Delta-Variante die Zügel an.

Australien | Coronavirus | Flughafen Sydney
Wenig los an australischen Airports - auch hier in SydneyBild: Jenny Evans/Getty Images

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen ergreift Australien zusätzliche Gegenmaßnahmen. Um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, werde die Zahl der erlaubten Einreisen halbiert, teilte Premierminister Scott Morrison mit. Zugleich kündigte er eine Aufstockung der Rückkehrer-Flüge für im Ausland gestrandete Australier an.

Gemäß der "Null COVID"-Strategie der Regierung in Canberra durften schon zuletzt pro Woche lediglich 6000 Menschen aus dem Ausland mit dem Flugzeug nach Australien einreisen. Nun sollen es bis mindestens Mitte Juli maximal etwa 3000 sein. Vor Beginn der Corona-Pandemie waren es wöchentlich rund 260.000.

Premier unter Druck

Morrison sieht sich derzeit mit der wachsenden Unzufriedenheit vieler Bürger mit seinem Corona-Management konfrontiert. In mehreren australischen Metropolen steigt - auf vergleichsweise niedrigem Niveau - die Zahl der registrierten Infektionen seit Tagen. Sydney beispielsweise verzeichnete bis Freitag 188 Ansteckungen seit einem neuen Ausbruch am 16. Juni. In der Metropole gelten ebenso wie in Brisbane derzeit strikte Lockdown-Maßnahmen. In Perth wurden die Restriktionen hingegen wieder gelockert.

Morrisons Appell an die Australier: "Indem Sie sich impfen lassen, können Sie ändern, wie wir als Gesellschaft leben"Bild: Thomas Samson/AFP/Getty Images

Verantwortlich gemacht für die neuen Ausbrüche wird vor allem, dass die eigentlich obligatorische zweiwöchige Hotel-Quarantäne für Einreisende als durchlässig gilt. Hinzu kommt die schleppend vorangehende Impfkampagne: Nur acht Prozent der Erwachsenen in Australien wurden bereits vollständig gegen COVID-19 geimpft.

Angesichts des verbreiteten Ärgers deutete Morrison einen Strategiewechsel im Kampf gegen Corona an. So werde es künftig weniger um die Unterdrückung des Virus gehen, sondern um den Umgang damit. Die Regierung werde bald Impfziele definieren, erläuterte Morrison. Sobald diese erreicht seien, könnten die Grenzen schrittweise geöffnet und die Rückkehr zur Normalität eingeleitet werden.

Ausgangssperren in Myanmar  

Die Behörden in Myanmar ordneten unterdessen angesichts steigender Corona-Infektionszahlen Ausgangssperren für mehr als zwei Millionen Menschen an. Betroffen sind die zweitgrößte Stadt Mandalay sowie Armenviertel in der südlichen Region Bago. Die betroffenen Einwohner dürfen nun nur noch allein das Haus verlassen. Mit mehreren Personen ist es nur erlaubt, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt.

Vor diesen neuen Ausgangssperren in Mandalay und Bago waren bereits einige Orte an der indischen Grenze abgeriegelt wurden. In Indien hat die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus ihren Ursprung, sie ist seit geraumer Zeit auch in Myanmar aktiv. Am Donnerstag registrierten die Behörden mehr als 1500 neue Ansteckungen an einem Tag. Laut offiziellen Zahlen starben fast 3400 Menschen an COVID-19, die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.

sti/wa/rb (afp, ap)

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