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Australien schließt Flüchtlingslager auf Manus

17. August 2016

Richter hatten die Internierung von Migranten auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel untersagt. Der Umgang Australiens mit Bootsflüchtlingen ist Menschenrechtlern seit je ein Dorn im Auge.

Flüchtlinge an einem Zaun im Internierungslager auf der Insel Manus (Archivbild: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/EPA/E. Blackwell

Der Regierungschef von Papua-Neuguinea, Peter O'Neill, sagte nach einem Treffen mit dem australischen Einwanderungsminister Peter Dutton in Port Moresby, man wolle allerdings nichts "überstürzen", sondern "umsichtig" vorgehen. Ein Datum für die Schließung des Lagers wurde nicht genannt.

Australien schließt Insel-Flüchtlingslager

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Manus ist Teil von Papua-Neuguinea. Der oberste Gerichtshof des Pazifik-Staats hatte das Lager im April für gesetzeswidrig erklärt. Dutton sagte, die Interessen der Bevölkerung von Papua-Neuguinea und das Wohlergehen der Asylsuchenden müssten berücksichtigt werden.

Keine Unterbringung in Australien

Er betonte jedoch, dass die Migranten sich nicht in Australien niederlassen dürften. Zur Zeit werden 854 Menschen auf Manus festgehalten. Ziel der Regierung in Canberra ist es, sie entweder in Papua-Neuguinea anzusiedeln oder zur Rückkehr in ihr Heimatland zu bewegen.

Menschenrechtler kritisieren dieses Vorgehen scharf. Australien lässt grundsätzlich keine Flüchtlinge ins Land, die mit Booten ankommen. Sie werden in Lager auf Manus und auf die Pazifikinsel Nauru gebracht. Laut Berichten von Amnesty International und Human Rights Watch werden in einem Internierungslager auf Nauru Flüchtlinge vernachlässigt und attackiert. Australien und Nauru wiesen die Anschuldigungen zurück.

uh/rb (dpa, afp)

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