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Politik

Urlauber sollen Malediven-Hauptstadt meiden

6. Februar 2018

In dem Inselparadies im Indischen Ozean tobt gegenwärtig ein Machtkampf zwischen Staatschef Yameen und der Opposition. Angesichts des am Montag verhängten Ausnahmezustands rät Deutschland nun von Reisen nach Malé ab.

Eine Oppositionsanhängerin steht in Malé Polizeikräften gegenüber (Foto: picture-alliance/AP Photo(M. Sharuhaan)
Ungleiche Konfrontation: Eine Oppositionsanhängerin steht in Malé Polizeikräften gegenüber Bild: picture-alliance/AP Photo(M. Sharuhaan

"Aufgrund der nicht absehbaren Entwicklung der angespannten politischen Lage wird Reisenden empfohlen, die Medienberichterstattung zu verfolgen, besonders vorsichtig zu sein und von nicht notwendigen Reisen nach Malé derzeit abzusehen", heißt es auf der Website des Auswärtigen Amtes. Weil man in der Regel direkt vom Flughafen zu den Resorts fahren könne, sei ein Aufenthalt in der Hauptstadt nicht erforderlich. Die Inselkette ist als Luxus-Urlaubsziel beliebt. China und Indien haben bereits allgemein von Reisen auf die Malediven abgeraten.

Ausnahmezustand für 15 Tage

In dem südasiatischen Inselstaat tobt derzeit ein Machtkampf zwischen Präsident Abdulla Yameen und der Opposition. Yameen hatte am Montag wegen Unruhen in Malé einen Ausnahmezustand für 15 Tage ausgerufen. Dieser erlaubt es den Sicherheitskräften, strenger gegen Oppositionelle vorzugehen. Der langjährige Präsident Abdul Gayoom und zwei Richter des Obersten Gerichts wurden festgenommen.

Das Gericht hatte am vergangenen Donnerstag die Freilassung von acht inhaftierten Oppositionspolitikern und eine Wiederaufnahme der Verfahren gegen sie sowie den Ex-Präsidenten Mohamed Nasheed angeordnet. Dieser hatte nach seiner umstrittenen Verurteilung zu 13 Jahren Haft im Jahr 2016 Asyl in Großbritannien gewährt bekommen. Das Gericht entschied zudem auf Wiedereinsetzung von zwölf Parlamentsabgeordneten - womit die Opposition die Mehrheit hätte. Die Regierung weigerte sich bislang, die Entscheidung umzusetzen.

sti/as (afp, dpa)

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