1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Warnung für Ebola-Gebiete verschärft

5. August 2014

Wegen der Ebola-Epidemie rät das Auswärtige Amt dringend von Reisen nach Guinea, Liberia und Sierra Leone ab. Trotz internationaler Bemühungen sei ein Ende der Ausbreitung der tödlichen Krankheit nicht absehbar.

Medizinisches Personal bei der Arbeit in einer Klinik im Ebola-Kranken in Liberia vor (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Es sei nicht auszuschließen, dass die Ausreisemöglichkeiten aus den drei westafrikanischen Staaten weiter beschränkt würden, erklärte das Auswärtige Amt in Berlin weiter. Es reagiert damit auf weiter steigende Infektions- und Opferzahlen. Die hoch ansteckende Krankheit war in Guinea ausgebrochen, ihr Schwerpunkt hat sich aber inzwischen nach Sierra Leone und Liberia verlagert. Die Epidemie ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) außer Kontrolle geraten. Das Virus führt in 60 bis 90 Prozent aller Fälle zum Tod.

Wegen der Ebola-Epidemie in Westafrika setzt nun auch British Airways die Flüge in das Krisengebiet aus. Zunächst bis Ende des Monats würden Sierra Leone und Liberia nicht mehr angeflogen, teilte die Muttergesellschaft IAG mit. Die Gesundheit und Sicherheit von Passagieren, Besatzung und Bodenpersonal habe höchste Priorität.

Inzwischen ist auch Nigeria von der Epidemie betroffen. Hier wurden drei neue Fälle gemeldet. Die deutsche Airline Lufthansa fliegt auch nach Nigeria. Bislang gebe es aber keine Einschränkungen für Flüge nach Lagos, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Jedoch beobachte der Konzern die Situation sehr genau. Als erste große internationale Fluggesellschaft hat die arabische Gesellschaft Emirates wegen der Ebola-Seuche am Samstag ihre Flüge nach Guinea eingestellt.

Weltbank greift ein

Mit einem Notfallplan in Höhe von 200 Millionen Dollar (knapp 150 Millionen Euro) unterstützt die Weltbank den Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika. Die Hilfe diene kurzfristig zur Finanzierung von Fachpersonal, Ausrüstung und Vorbeugemaßnahmen in den am meisten betroffenen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone, teilte Weltbankpräsident Jim Yong Kim mit. Rasche Maßnahmen seien dringend geboten, erklärte Kim, der selbst Experte für Infektionskrankheiten ist. Mit Sorge verfolge er, wie die Ausbreitung des tödlichen Virus zum Zusammenbruch der "vorher schon schwachen Gesundheitssysteme" in den drei Staaten führe. Sollte es nicht gelingen, den Vormarsch der Seuche zu stoppen, seien zahlreiche weitere Leben in Gefahr.

Bei ihrem Notprogramm wird sich die Weltbank demnach eng mit der Weltgesundheitsbehörde WHO abstimmen. Nach deren jüngsten Angaben sind dem Virus inzwischen vermutlich 887 Menschen zum Opfer gefallen - diese Zahl umfasst sowohl bestätigte wie vermutete Ebola-Tote. Die Zahl der Infizierten und mutmaßlichen Infizierten stieg auf 1603.

Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt den Kampf gegen Ebola mit einer Million Euro, vor allem für Logistik und Koordination der Hilfen über die WHO. Das Auswärtige Amt hatte bereits 1,3 Millionen Euro aus Mitteln für humanitäre Hilfe zugesagt. "Es kommt jetzt auf schnelles Handeln an", sagte Entwicklungsminister Gerd Müller. Er lobte die Arbeit von "Ärzte ohne Grenzen" und anderer nichtstaatlicher Organisationen. Sie leisteten in Westafrika "nahezu Übermenschliches".

Krankenschwester heimgekehrt

Die US-Krankenschwester Nancy Writebol, die sich in Liberia mit Ebola angesteckt hatte, traf zur Behandlung in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia ein. Die 60-Jährige landete an Bord eines Spezialflugzeugs und wurde zur Behandlung in das Emory University Hospital gefahren. Dort wird seit Samstag bereits der US-Arzt Kent Brantly versorgt, der sich ebenfalls in Liberia mit Ebola infiziert hatte. Der Zustand des 33-Jährigen hat sich seither verbessert.

Das Ebola-Virus löst hämorrhagisches Fieber aus, das in vielen Fällen zum Tod führt. Wirksame Medikamente dagegen gibt es nicht, doch steigert eine frühzeitige Behandlung die Überlebenschancen. Sowohl Brantly als auch Writebol erhielten zur Behandlung aber ein experimentelles Serum, das ihnen möglicherweise das Leben rettete. Das ZMapp genannte Serum wird von dem Unternehmen Mapp Biopharmaceutical im kalifornischen San Diego entwickelt und besteht aus drei verschiedenen Antikörpern, die mit dem Ebola-Virus infizierte Zellen zerstören. Experten warnten allerdings davor, das Serum als Wundermittel zu feiern

kle/uh (rtr, epd, afp, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen