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Autoabsatz in Deutschland schwächelt

2. Juli 2013

Den Deutschen geht es nicht schlecht in Zeiten der Schuldenkrise, trotzdem halten sie sich beim Autokauf zurück. Die Automobilindustrie hofft jetzt auf eine, wenn auch kleine Trendwende.

Mitarbeiter arbeiten im Opel-Werk in Bochum an der Karosse des Astra Caravan (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Schwache Bilanz für den deutschen Neuwagenmarkt im ersten Halbjahr: Die Zahl der Auto-Neuzulassungen sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,1 Prozent auf etwas mehr als 1,5 Millionen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Dienstag in Flensburg mitteilte. Im Juni hätten die Zulassungszahlen 4,7 Prozent niedriger gelegen als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Bislang seien nur im April mehr Autos verkauft worden als im vergangenen Jahr.

Krise am Automarkt in Europa

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Beim Verband der Automobilindustrie (VDA) begründet man die schlechte Lage damit, dass die Deutschen trotz guter Beschäftigungslage und ordentlicher Einkommen durch die Eurokrise verunsichert seien. Anders sieht es auf dem Weltmarkt aus. Der ist 2013 um zwei Prozent gewachsen. Wobei ein Großteil der Wagen, nämlich 42 Prozent, in den USA und China verkauft worden seien. Der VDA geht davon aus, dass der Markt 2013 in den USA um fünf Prozent und in China um rund zehn Prozent wachsen wird.

Mehr Verkäufe in Deutschland erwartet

Für Deutschland sieht der Verband jetzt erste Lichtblicke. Die Automobilindustrie hofft darauf, dass sich die Pkw-Nachfrage hierzulande in den nächsten Monaten fängt. Die Abstände zum Vorjahr dürften in der zweiten Jahreshälfte deutlich kleiner werden, prognostiziert der VDA. Dabei setzen die Autobauer neben statistischen Effekten auch darauf, dass die Kundschaft vermehrt ältere Fahrzeuge durch neue ersetzt. "Sowohl bei den privaten Käufern als auch bei den gewerblichen Kunden staut sich derzeit ein erheblicher potenzieller Nachholbedarf an", sagte VDA-Chef Matthias Wissmann.

Das Durchschnittsalter der Autos, die auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, liegt derzeit bei 8,7 Jahren - ein neuer Höchststand. Dagegen lag das Durchschnittsalter 2007 bei 7,7 Jahren. Seit Jahren setzen die Autobauer in einem stagnierenden Markt in Europa auf diesen Effekt.

Westeuropa bleibt Sorgenkind der Autobauer

Bisher zeichnet sich eine Trendwende jedoch nicht ab, weil Europa noch fest im Griff der Staatsschuldenkrise ist. Wegen der unsicheren Konjunkturaussichten und der hohen Arbeitslosigkeit trauen sich viele Konsumenten keine großen Neuanschaffungen wie ein Auto zu. Während der Pkw-Markt in Westeuropa zwischen 2000 und 2007 über 14 Millionen Autos pro Jahr verkauft wurden, werden es in diesem Jahr wohl nur 11,1 Millionen Fahrzeuge werden, so Wissmann. In Deutschland würden in diesem Jahr die Pkw-Neuzulassungen auf 2,9 bis drei Millionen Fahrzeuge zurückgehen, nachdem im letzten Jahr knapp 3,1 Millionen Wagen neu auf die Straßen gekommen waren.

iw/hb (rtrs, dpa, afp)

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