1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

„Allgemeingut vor der Abrissbirne der kommerziellen Zerstörung retten“

18. Juni 2013

„Das Allgemeingut ist stetig vom allgegenwärtigen Prinzip des Privateigentums verdrängt worden.“ Das sagte Avram Noam Chomsky, US-amerikanischer Globalisierungskritiker, auf dem DW Global Media Forum.

Der US-amerikanische Globalisierungskritiker Avram Noam Chomsky referiert beim GMF 2013 über „Wege zu einer gerechten Welt – Wie das Volk die Demokratie wiederbelebt“. 17.06.2013, Bonn, International Conference Center
Avram Noam Chomsky referiert beim GMF 2013 über „Wege zu einer gerechten Welt – Wie das Volk die Demokratie wiederbelebt“.Bild: DW/M. Magunia

Chomsky, der als „geistiger Vater“ der Occupy-Bewegung gilt, sagte mit Blick auf die aktuelle Auseinandersetzung auf dem Gezi-Park in Istanbul: „Die Protestierenden versuchen einen letzten Rest an Allgemeingut zu retten vor der Abrissbirne der kommerziellen Zerstörung.“ Der 85-jährige renommierte Sprachwissenschaftler referierte auf dem Global Media Forum in Bonn über „Wege zu einer gerechten Welt – Wie das Volk die Demokratie wiederbelebt“ (Roadmap to a Just World – People Reanimating Democracy).

Chomsky warnte vor weiteren Einschränkungen der Freiheitsrechte in den USA und anderen westlichen Demokratien, die er als „real existierende kapitalistische Demokratie“ bezeichnet. „Die Mächtigen werden nicht nachgeben. Je mehr Freiheit gewonnen ist, desto intensiver wird die Gesellschaft wieder auf den von ihnen gewollten Kurs gebracht“, so Chomsky. Macht und Einfluss der USA gründeten nicht darauf, „dass ihnen diese Macht innewohnt, sondern darauf, dass andere Staaten dazu neigen, dieselbe Richtung einzuschlagen“.

Die breite Bevölkerung könne nur dann agieren, wenn sie über die Hintergründe informiert würde, beispielweise über die tatsächlichen Gefahren für den Weltfrieden. „Hier ist die freie Presse gefordert“, sagte Chomsky. Der Globalisierungskritiker forderte die Medien auf, „schlicht die Wahrheit zu verbreiten über wichtige Dinge“.

Partner und Unterstützer

Der US-amerikanische Globalisierungskritiker Avram Noam Chomsky wird beim GMF 2013 wie ein Popstar gefeiertBild: DW/M. Magunia

Beim dreitägigen Global Media Forum der Deutschen Welle im World Conference Center Bonn diskutieren mehr als 2.500 Gäste aus aller Welt. Thema der sechsten Ausgabe der Konferenz ist „Die Zukunft des Wachstums – Wirtschaft, Werte und die Medien.“ An den rund 50 Workshops und Plenumsveranstaltungen beteiligen sich zahlreiche Partner.

Global Media Forum 2013Bild: DW/M.Koch

Mitveranstalter der Medienkonferenz ist die Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn. Unterstützt wird die Konferenz zudem vom Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Bonn. Kooperationspartner ist die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.

Zentrale Veranstaltungen als Livestream


Unter www.techcast.com/events/dw bietet die Deutsche Welle einen Livestream von zentralen Veranstaltungen des Global Media Forum. Am Dienstag, 18. Juni, unter anderem die Keynote von Bundesaußenminister Guido Westerwelle mit anschließender Diskussion (10.30 bis 11.15 Uhr) und die Preisverleihung von „The Bobs – Best of Online Activism“ (17.30 bis 18.30 Uhr). Am Mittwoch, 19. Juni, ist unter anderem die Keynote der indischen Menschenrechtlerin Vandana Shiva im Livestream zu sehen (13 bis 13.45 Uhr).

Honorarfreie Fotos von Avram Noam Chomsky auf dem GMF finden Sie hier (copyright: DW/M. Magunia):www.flickr.com/photos/deutschewelle/9069115022/in/photostream/
www.flickr.com/photos/deutschewelle/9069122076/in/photostream/

18. Juni 2013
45/13

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen