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"Die Herbstmeisterschaft bedeutet mir nichts"

16. Dezember 2018

In einem aufregenden, jungen und erfolgreichen Team von Borussia Dortmund ist er der neue Leitwolf: Axel Witsel. Der Belgier spricht im DW-Interview über das Glück des Augenblicks, vermeidet aber ein bestimmtes Wort.

Fußball 1. Bundesliga Borussia Dortmund Axel Witsel
Bild: picture-alliance/dpa

DW: Axel Witsel, Fußball scheint für Sie aktuell die pure Freude zu sein, selbst bei Minusgraden…

Axel Witsel: Ja, es war wirklich kalt heute. Aber ich genieße es derzeit einfach hier zu sein, jeden Tag, im Training wie in den Spielen.

Herbstmeister. Was bedeutet dieses Wort für Sie?

Für mich bedeutet die Herbstmeisterschaft nichts. Du bist damit ja nicht wirklich Meister. Wir haben noch sehr viel harte Arbeit vor uns. Und so sehen wir die Dinge: Wir haben eine harte Woche vor uns mit zwei Spielen am Dienstag und am Freitag (Dortmund spielt zunächst in Düsseldorf, dann zuhause gegen Verfolger Borussia Mönchengladbach, Anm. d. Red.). Für mich sind das zwei weitere Finalspiele. Und nur daran sollten wir denken.

Sportdirektor Michael Zorc meint, dass ihr Team an der Chancenverwertung arbeiten muss. Stimmen Sie zu?

Ich denke, er hat Recht. Wir hätten dieses Spiel früher entscheiden müssen. Manchmal denke ich, dass wir fokussierter sein müssen, wenn wir Torchancen bekommen. Wir hatten die Gelegenheit mit Jadon Sancho, zum Beispiel, das Spiel zu entscheiden. Aber am Ende haben wir 2:1 gewonnen und wir sind glücklich mit diesem Resultat.

Schnelle Anpassung

Die Saison ist bereits lang, Sie spielen in drei Wettbewerben. Wie ist ihr Energielevel?

Herbstmeister BVB: Der Erfolg kam unerwartet - selbst für die BeteiligtenBild: picture-alliance/dpa/B. Thissen

Wir fühlen uns gut. Wir haben eine Menge guter Spiele gezeigt, und nun ist es unser Ziel, dies auch in den letzten zwei Spielen so durchzuziehen. Ich selbst habe mich ziemlich gepusht, denn das Niveau in der Bundesliga ist anders als in China (wo Witsel für anderthalb Jahre bei Tianjin Quanjian spielte, Anm. d. Red.). Aber ich habe mich recht schnell wieder an das Niveau angepasst und ich bin hier sehr glücklich.
Sie sind eine Führungsfigur in einem sehr jungen Team. Wie würden Sie Ihre Aufgabe beschreiben?

Ich bin aufgrund meines Alters einer der Leitwölfe im Team, aber ich bin nicht der einzige. Marco Reus, Mario Götze, Lukasz Piszczek sind auch da. Ich glaube, wir haben einen guten Mix aus jungen Talenten und Erfahrung und das ist der Grund, warum wir so erfolgreich sind. Wir haben eine Menge neuer Spieler, wie mich selbst. Wir konnten nicht erwarten, dass wir so schnell so gut spielen werden. Normalerweise braucht so etwas mehr Zeit. Wir tun unser Bestes, diesen Flow bis zum Ende der Saison zu erhalten.

"Weitermachen wie bisher"

Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein, am Ende der Saison Deutscher Meister zu werden?

Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, um über darüber zu reden. Die Rückrunde wird noch lang für uns. Wir müssen weiter Gas geben und wir müssen weitermachen wie bisher: von Spiel zu Spiel zu schauen. Darum geht es. Und am Ende werden wir sehen, was das Ergebnis ist.


Axel Witsel, 29, ist belgischer Nationalspieler und seit seinem Wechsel im Sommer eine Führungsfigur in der neuformierten Mannschaft von Borussia Dortmund. Mit 95 Prozent erfolgreichen Pässen ist er gemeinsam mit Niklas Süle (FC Bayern München) aktuell der beste Passgeber der Bundesliga. Nach zwei Meistertiteln mit Standard Lüttich in Belgien und einem mit Zenit St. Petersburg in Russland könnte sich Witsel mit dem BVB, mit dem er die Hinrunde als Herbstmeister abschließt, seine nächste Meisterschaft sichern - in Deutschland.

Das Interview führte Joscha Weber.

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