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Börsen verunsichert nach Wahlen in Europa

7. Mai 2012

Die Finanzmärkte haben verunsichert auf die Wahlen in Griechenland und Frankreich reagiert. Sie befürchten, dass die Bemühungen um Haushaltssanierung und Reformen in Europa ins Stocken geraten.

Die Tokyo Stock Exchange in Tokyo (Foto: dapd)
Bild: AP

Sorgen um die Stabilität der Euro-Zone nach den Wahlen in Griechenland und Frankreich haben am Montag die Börsen in Asien belastet. Der Euro ist nach auf den tiefsten Stand seit mehr als drei Monaten gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel am Montag im asiatischen Handel unter die Marke von 1,30 US-Dollar. Zuletzt kostete sie 1,2985 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag noch auf 1,3132 Dollar festgesetzt.

Die Finanzmärkte reagierten mit Verunsicherung auf die Wahlergebnisse vom Wochenende. Auch die Aktienmärkte in Europa - allen voran in Frankfurt und Paris - und in den USA dürften nach den Wahlergebnissen unter Druck geraten. Der Index für Aktien aus dem Asien-Pazifik-Raum ohne Japan gab 2,3 Prozent auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten nach. Auch in Tokio rutschte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index auf ein Drei-Monats-Tief und gab 2,8 Prozent auf 9119 Punkte ab. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 2,6 Prozent auf 772 Zähler. Die Börsen in Hongkong, Shanghai, Seoul, Taiwan und Australien verloren bis zu zwei Prozent.

"Die Märkte sind nicht glücklich"

In Frankreich wurde der Sozialist François Hollande wie erwartet zum Staatspräsidenten gewählt. In Griechenland büßen die beiden großen Volksparteien ihre Mehrheit aller Wahrscheinlichkeit nach ein. Damit steigen die Bedenken, wie es in der europäischen Schuldenkrise weitergeht. Hollande hatte sich im Wahlkampf gegen den strikten Sparkurs Deutschlands gestellt. Inwieweit sich die neue griechische Regierung zum eingeschlagenen Sanierungskurs des Landes bekennen wird, ist unklar.

"Der Markt ist nicht glücklich über die Wahlergebnisse", sagte Chef-Investmentstratege Jack Ablin von Harris Private Bank der Nachrichtenagentur Reuters. Investoren betrachteten den Ausgang in Griechenland als ersten Schritt in Richtung eines Austritts aus der Euro-Zone. Im Falle Frankreichs treibt die Anleger um, ob sich der künftige Präsident Hollande und Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einen gemeinsamen Kurs einigen können. Hollandes Ankündigung, die vor allem von Deutschland verfolgte Sparpolitik nicht unverändert weiterzuführen, schürten Bedenken, dass die Bemühungen um Haushaltssanierung und Reformen in Europa ins Stocken geraten.

wen/gmf (dpa, rtr, dapd)