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Büchner-Preis für Felicitas Hoppe

27. Oktober 2012

Die Schriftstellerin Felicitas Hoppe ist mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet worden. In ihrem "erzählerischen Universum" erkunde sie die Welt der Abenteurer wie der Hochstapler und Taugenichtse.

Felicitas Hoppe (Foto: "picture-alliance/dpa)
Felicitas Hoppe Georg Büchner Preis ArchivBild: picture-alliance/dpa

Es war ihr "erzählerisches Universum", das bei der Verleihung des mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis 2012 an Felicitas Hoppe gerühmt wurde. Die in Berlin lebende Autorin habe in ihren Romanen, Erzählungen und Essays die Welt der Abenteurer, Hochstapler, Entdecker und Taugenichtse erkundet, begründete die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ihre Entscheidung für Hoppe. In einer lakonischen und lyrischen, eigensinnigen und uneitlen Prosa habe Hoppe ein erzählerisches Universum erfunden, in dem Grundfragen eines postmodernen Daseins mit freier und befreiender Fantasie durchgespielt würden.

Der Georg-Büchner-Preis gilt als wichtigste literarische Auszeichnung Deutschlands. Er wurde im Rahmen der Herbsttagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt verliehen. Die Laudatio auf die diesjährige Preisträgerin hielt der Literaturkritiker Hubert Spiegel von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Felicitas Hoppe bekommt Büchner-Preis

01:27

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"Phantasiebegabte Romantikerin"

Kulturstaatsminister Bernd Neumann würdigte die 51-Jährige im Vorfeld der Preisverleihung als "phantasiebegabte Romantikerin". Hoppe gelinge es immer wieder, "ihre Leser mit und zur Literatur zu verführen", sagte Neumann im Darmstädter Staatstheater. Der CDU-Politiker rühmte vor allem Hoppes "Kunst der unbewegt-bewegten Beschreibung von Menschen, Orten und Landschaften", die die deutsche Gegenwartsliteratur "um neue und aparte Klangfarben" bereichere.

Felicitas Hoppe wurde in Hameln geboren. Sie studierte Literaturwissenschaften, Rhetorik, Religionswissenschaften, Italienisch und Russisch in Hildesheim, Tübingen, Eugene/Oregon (USA), Berlin und Rom. Zunächst arbeitete sie als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache. Seit ihrem Debüt mit dem Kurzgeschichtenband "Picknick der Friseure" von 1996 veröffentlichte sie fünf Romane, Essays und mehrere Erzählbände.

Der Roman "Pigafetta" (1999) erschien nach einer Weltreise auf einem Frachtschiff. Außerdem verfasste sie die Romane "Paradiese, Übersee" (2003), die moderne Legende von der heiligen "Johanna" (2006), die Neuerzählung des Ritterromans von "Iwein Löwenritter" (2008) und jüngst die fiktive Biografie "Hoppe" (2012). Hoppe erhielt bereits zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen. Zur Zeit hat sie eine Gastprofessur für interkulturelle Poetik an der Universität Hamburg inne.

Der Büchner-Preis ist nach dem Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Freiheitskämpfer Georg Büchner (1813-1837) benannt und wird seit 1923 vergeben. 1951 wurde die Auszeichnung in einen reinen Literaturpreis umgewandelt. Zu den bisherigen Büchner-Preisträgern zählen unter anderen Erich Kästner, Max Frisch, Ingeborg Bachmann, Günter Grass, Heinrich Böll, Friedrich Dürrenmatt und im vergangenen Jahr Friedrich Christian Delius.

kis/se (epd, dpa, dapd)

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