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Bürgerkrieg wird immer blutiger

3. September 2012

In Syrien treiben heftige Kämpfe und vor allem der vermehrte Einsatz der Luftwaffe die Opferzahlen in die Höhe. Der neue Sondergesandte Brahimi soll die Gewalt eindämmen - doch er weiß nicht wie.

Aufständischer in Syrien (Foto: AP)
Bild: AP

Allein in der vergangenen Woche seien in Syrien mindestens 1600 Menschen ums Leben gekommen, berichtet das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF unter Berufung auf Augenzeugen. Auch zwei syrische Oppositionsgruppen meldeten einen massiven Anstieg der Opferzahlen: Demnach war der August mit rund 5000 Toten der blutigste Monat seit Beginn des Aufstands gegen Präsident Baschar al-Assad im März vorigen Jahres.

Der Appell des neuen internationalen Syrien-Sondergesandten Lakhdar Brahimi zum Gewaltverzicht verhallte: Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte griffen Regierungstruppen erneut Rebellenhochburgen an - unter anderem in und um Damaskus, in der Wirtschaftsmetropole Aleppo und in der Provinz Idlib an der Grenze zu der Türkei. Auch waren wieder Kampfflugzeuge und -hubschrauber im Einsatz.

"Zuhören"

Brahimi wird derweil in Damaskus erwartet, wo der Algerier Gespräche mit der syrischen Regierung führen will. Beide Seiten wollten einander "zuhören", sagte Außenamtssprecher Dschihad Makdissi dem libanesischen Fernsehsender NBN. Zugleich machte Makdissi die internationale Gemeinschaft für das anhaltende Blutvergießen in Syrien verantwortlich. Die Gründe für das Scheitern der Mission von Brahimis Vorgänger Kofi Annan lägen nicht bei Syrien, sondern im "fehlenden Konsens im Kreis der internationalen Gemeinschaft".

Am Wochenende hatte Brahimi eingeräumt, noch keine konkreten Ideen zur Beilegung des Syrien-Konflikts zu haben. "Ich kann nichts tun, außer auf die Notwendigkeit für ein Ende der Gewalt und den Beginn eines politischen Prozesses zu bestehen, der glaubwürdig ist und dem syrischen Volk Frieden und Stabilität bringen kann", erklärte der Sondergesandte der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga.

wa/det (dapd, afp)

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