Fünf Hochhäuser standen im Finale. Keines von ihnen wurde in Europa gebaut. Der Büroturm "Torre Reforma" des Architekten L. Benjamín Romano gleicht einer futuristischen Skulptur und trotzt sogar Erdbeben.
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Preisverdächtig: Spektakuläre Hochhäuser
1000 hochkarätige Architekturprojekte standen zur Auswahl. Fünf davon kamen ins Finale um den Internationalen Hochhauspreis 2018. Kein einziges der fünf Hochhäuser steht in Europa.
Bild: Noshe/A. Gehrke
Torre Reforma, Mexiko-Stadt
Acht Jahre, von 2008 bis 2016, wurde am Torre Reforma in Mexiko-Stadt gebaut. Mit 57 Stockwerken ist das Hochhaus das höchste im ganzen Land. Der von L. Benjamín Romano entworfene Bau sieht weniger spektakulär aus, beeindruckte die Jury aber mit einem klugen Tragwerkskonzept im von Erdbeben gefährdeten Mexiko.
Bild: Alfonso Merchand
Maha Nakhon, Bangkok
Das Architekturbüro Ole Scheeren hat diesen spektakulären Entwurf in der thailändischen Hauptstadt Bangkok realisiert. Ein Blickfang schon von Weitem und eine ausgeklügelte Architektursprache, die in ihrer futuristischen Form einzigartig ist. Nominiert für den Internationalen Hochhauspreis 2018.
Bild: Iwan Baan
Beirut Terraces, Beirut
In einem von Kriegsfolgen gezeichneten Land wie dem Libanon ist es nicht einfach, ein modernes, futuristisches Gebäude zu entwerfen. Das renommierte Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron ist bekannt für verwegene, sehr eigenwillige Gebäude, die von Ferne an Kunstwerke erinnern. Dieses Terrassen-Haus gehört als nominierter Entwurf zu den Favoriten auf den Internationalen Hochhauspreis 2018.
Bild: Iwan Baan
Chaoyang Park Plaza, Peking
Im Süden Pekings befindet sich die größten Grünfläche der chinesischen Hauptstadt - der Park Chaoyang. Dominiert wird er vom Chaoyang Park Plaza mit seinen glatten und kurvigen Oberflächen. Die Jury fand das vom chinesischen Büro MAD Architects entworfene Gebäude "genauso unkonventionell wie harmonisch". Die Form des Gebäudes ist von traditioneller chinesischer Landschaftsmalerei inspiriert.
Bild: Hufton + Crow
Oasia Hotel Downtown, Singapur
Das Oasia Hotel Downtown von WOHA ist ein begrüntes Hochhaus. Der grüne Riese hat vertikale Gärten und ist ein Hingucker im Betondschungel des südostasiatischen Stadtstaats. Für die Jury des Internationalen Hochhauspreises 2018 eine naturnahe Oase, geschützt von Sonne und Regen im dicht bebauten Singapur.
Bild: picture-alliance/dpa/K. Kopter/DAM
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Der Büroturm ist das innovativste Hochhaus der Welt: "Torre Reforma" wurde vom mexikanischen Architekten L. Benjamin Romano 2016 fertig gestellt. Das höchste Gebäude in Mexiko City misst 246 Meter. Ein Hochhaus in einem Erdbebengebiet wie Mexiko-Stadt zu bauen, ist eine große Herausforderung, der sich Romano durch ein kluges Tragwerkskonzept gestellt hat.
Gebaute Skulptur und Wahrzeichen von Mexiko City
Das Gebäude sei "ein meisterhafter Ausdruck eines neuen Nachdenkens über das Hochhaus", hieß es bei der Bekanntgabe in Frankfurt am Main. Der "Torre Reforma" bringe Mexikos Hauptstadt "auf die Weltkarte wegweisender Hochhausarchitektur".
Der Turm, benannt nach seinem Standort am Paseo de la Reforma, ist zum Wahrzeichen von Mexiko City geworden. Wie ein riesiger Obelisk oder ein geöffnetes Buch zwischen zwei Sichtbetonwänden hebt er sich von den umliegenden Hochhäusern ab, nicht nur wegen seiner Höhe. Benjamín Romano habe an die baulichen Traditionen der Azteken angeknüpft und diese modern interpretiert, heißt es in der Begründung der Jury, die aus Architekten und Ingenieuren besteht.
Nachhaltiger Bau im Erdbebengebiet
Die für den Internationalen Hochhauspreis nominierten Gebäude müssen mindestens 100 Meter hoch und dürfen nicht älter als zwei Jahre sein. Die Jury wählte den Gewinner aus weltweit 36 Bauten aus. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert und wird seit 2004 alle zwei Jahre von der Stadt Frankfurt am Main, dem Deutschen Architekturmuseum und der DekaBank vergeben. Am Freitag eröffnet im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt eine Ausstellung, die die Finalisten und Nominierten vorstellt.