40 Millionen Euro kosteten 16 Folgen: "Babylon Berlin" ist die teuerste deutsche TV-Serie aller Zeiten. Drei Regisseure haben sich an die ambitionierte Mammutproduktion gewagt. Jetzt fand die Weltpremiere statt.
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Neues deutsches Fernsehen: Weltpremiere der TV-Serie "Babylon Berlin"
Die opulente TV-Serie "Babylon Berlin" spielt im Berlin des Jahres 1929. Gleich drei Regisseure haben den Roman-Stoff inszeniert, darunter auch Tom Tykwer. Jetzt fand die Weltpremiere in Berlin statt.
Bild: DW/H. Mund
Bühne frei für den roten Teppich
Zur Weltpremiere der weltweit verkauften TV-Serie war nicht nur die große Zahl der beteiligten Schauspieler, Regisseure und Produzenten ein Superlativ. "Babylon Berlin" ist die teuerste TV-Serie, die je in Deutschland gedreht und entwickelt wurde: 16 Folgen werden in zwei Staffeln ausgestrahlt werden, ab 13. Oktober 2017 beim Privatsender Sky und im Herbst 2018 in der öffentlich-rechtlichen ARD.
Bild: DW/H. Mund
Posen für die Fotografen
Publikumswirksam holte sich Lars Eidinger Schauspiel-Kollegin Sverija Januskauskaite im knallgelben Kleid an seine Seite. "Babylon Berlin"-Hauptdarstellerin Liv Lisa Fries, im langen Schwarzen, präsentierte sich cool und selbstbewusst, neben ihr Leonie Benesch, die in der Serie ihre Freundin Greta spielt. Rechts im Bild: Hanna Herzsprung, die das auffälligste Kleid des Abends trug.
Bild: DW/H. Mund
Hat "nur" eine Nebenrolle: Lars Eidinger
Lars Eidinger, der in der provokanten Verfilmung "Mathilde" den russischen Zar Nikolaus II. verkörpert und damit international Furore macht, spielt in der TV-Serie "Babylon Berlin" nur eine Nebenrolle. Aber er sei sehr stolz bei so einer ambitionierten TV-Großproduktion dabei zu sein, erzählte er den wartenden Reportern ins Mikrofon. Sverija Janusauskaite (li) singt den Titelsong der Serie.
Bild: picture-alliance/dpa/G. Fischer
Ambitionierte Regisseure
Der Presserummel auf dem roten Teppich gehört für sie zum Job: Tom Tykwer ("Lola rennt"), Henk Handloegten und Achim von Borries haben einen Marathon an Drehtagen und Post-Produktion hinter sich. 40 Millionen Euro Budget waren selbst für den international erfahrenen Tykwer kein Pappenstiel. Auch das Drehbuch haben sie zusammen entwickelt - im eigens dafür geschaffenen "Writers Room".
Bild: DW/H. Mund
Absolut Ladylike
Extra für die Fotografen: die Schauspielerinnen, diesmal farblich perfekt arrangiert. Hannah Herzsprung, Liv Lisa Fries und Leonie Benesch haben bereits in erfolgreichen TV-Serien ("Weissensee", "Unsere Mütter, unsere Väter") mitgespielt. Auch Fritzi Haberland (2.v.re.) gehört zu den prägenden Gesichtern des Neuen Deutschen Fernsehens. TV made in Germany verkauft sich gut.
Bild: DW/H. Mund
Interview-Marathon
Am Premierenabend hatten die beiden Hauptdarsteller des neuen Serienformats schon einen harten Arbeitstag mit Interviews und Fototerminen hinter sich. Journalisten aus aller Welt waren angemeldet, die neuen deutsche Serie fand weltweit großes Interesse. Geduldig beantworten Liv Lisa Fries und Volker Bruch hier die Fragen der Moderatoren, die live vom roten Teppich berichteten.
Bild: DW/H. Mund
Starke Kommissar-Rolle
Die Rolle des Kriminalkommissars Gereon Rath, der aus Köln in die pulsierende Metropole Berlin versetzt wird, passt Volker Bruch wie angegossen. Kein eindeutiger Charakter, das mag er. Gelesen hat er alle sechs Romane von Volker Kutscher, aber nur der erste Band "Der nasse Fisch" war Vorlage für das 16-teilige Drehbuch zur TV-Serie.
Bild: picture-alliance/dpa/X Filme/F. Batier
"Das Regie-Terzett"
Gleich drei Regisseure haben bei der Mammutproduktion Regie geführt - als Team, nicht mit einer einzelnen Regie-Handschrift. 190 Drehtage, 3000 Sprechrollen und fast 5000 Komparsen, die das Berlin der 1920er Jahre wieder aufleben lassen sollten, waren auch für erfahrene Filmprofis, wie Tom Tykwer (li.) eine enorme logistische Herausforderung.
Bild: DW/H. Mund
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Die Dimensionen dieses gigantischen Produktionsunternehmens bekamen auch die Moderatoren zu spüren, die für den Privatsender Sky live über die Weltpremiere von "Babylon Berlin" berichteten. Der berühmte rote Teppich war vor dem Berliner Traditionstheater "Berliner Ensemble" ausgerollt. Bertolt Brecht hat hier mit seinen Theaterinszenierungen deutsche Geschichte geschrieben. Fernsehteams aus aller Welt sind für die Weltpremiere nach Berlin gereist. Auch "Babylon Berlin" wird vermutlich in die Kulturgeschichte eingehen. Bislang ist sie jedenfalls die teuerste deutsche TV-Serie, die je produziert wurde.
Gezeigt werden an diesem Premierenabend die ersten Folgen eines gigantischen Projekts. Die 16-teilige Serie basiert auf dem Roman "Der nasse Fisch" von Volker Kutscher. Insgesamt sechs spannende Kriminalromane, hat er bereits veröffentlicht, der siebte ist noch in Arbeit. Im Mittelpunkt auch der TV-Serie steht Kommissar Gereon Rath, gespielt von Schauspieler Volker Bruch ("Unsere Mütter, unsere Väter"). Rath geht im Berlin der ausgehenden 1920er Jahre seinem kriminalistischen Handwerk - und gerät ab und zu auf Abwege in die Unterwelt der Hauptstadt der Weimarer Republik. Die Frau seines Herzens ist die eigensinnige Charlotte Ritter, verkörpert von Liv Lisa Fries - eine ehrgeizige Kriminalassistentin mit sozialem Gewissen.
Ganzes Stadtviertel für die Serie nachgebaut
Schauplatz der 16 Folgen, die ab 13. Oktober 2017 zuerst auf dem Privatsender Sky und im Herbst 2018 in der ARD gezeigt werden, ist die pulsierende Kulturmetropole Berlin. Das ganze Panoptikum von politischem Extremismus, dem Aufstieg der Nazis, Drogen, Mord und Exzesse in den Vergnügungstempeln der Stadt macht diese Fernsehserie zu einem Sittengemälde seiner Zeit. Extra für die teure Fernsehproduktion ist in Babelsberg die "Neue Berliner Straße" als Filmkulisse entstanden: ein ganzes Stadtviertel mit Kaufhaus, Vergnügungspalästen, Kinos und Tanzcafés. Für Regisseur und Drehbuchautor Tom Tykwer ein enorm wichtiger Baustein für die Qualität der TV-Serie, die er zusammen mit den Regisseuren Achim von Borries und Henk Handloegten entwickelt, gedreht und produziert hat.
Federführend ist die Berliner Produktionsfirma X Filme Creative Pool, die die Stoffrechte angekauft hat. Geld- und Auftraggeber sind der Privatsender Sky, der WDR, Degeto und die ARD - eine bislang in Deutschland einmalige Kooperation, die als innovatives Produktionsmodell für Gesprächsstoff in der Branche gesorgt hat. Den weltweiten Vertrieb hat Beta Film übernommen. Der Verkauf der Serie "Made in Germany" laufe gut an, war am Rande der Premierenfeier zu hören.