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Bachelet gewinnt Duell der Damen

15. Dezember 2013

Die Chilenen haben ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Die Sozialistin Michelle Bachelet hat sich gegen die konservative Kandidatin Evelyn Matthei durchgesetzt. Nun kann sie das Land wie geplant reformieren.

Michelle Bachelet (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Bachelet ist Chiles neue Präsidentin

01:20

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Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Chile hat Michelle Bachelet einen historischen Sieg errungen. Die frühere Staatschefin gewann bei der Abstimmung rund 62 Prozent der Stimmen und erzielte damit das beste Ergebnis seit der Rückkehr des südamerikanischen Landes zur Demokratie 1989. Ihre Gegnerin, die konservative Kandidatin Evelyn Matthei, räumte schon während der Auszählung der Stimmen ihre Niederlage ein und gratulierte Bachelet.

Die Siegerin galt bereits in Umfragen vor der Wahl als Favoritin. Die 62-Jährige hatte im ersten Wahlgang Ende November 47 Prozent der Stimmen erzielt, vor Matthei mit 25 Prozent. Ihre Bewerbung wurde von Sozialisten, Christdemokraten, Sozialdemokraten und Kommunisten unterstützt. Bachelet war bereits zwischen 2006 und 2010 Staatschefin und tritt nun die Nachfolge des konservativen Präsidenten Sebastián Piñera an.

Die neue Präsidenten will Chile reformieren

Bachelet kündigte am Sonntag im Fernsehsender TV Chile an, im Fall eines Sieges mit der Parlamentsmehrheit eine Bildungs- und eine Steuerreform in Angriff zu nehmen. Damit soll die Kluft zwischen Arm und Reich verkleinert werden. Offiziell lebt von den 17 Millionen Chilenen jeder achte in Armut. Die neue Präsidentin versprach außerdem eine Reform der Verfassung. Sie stammt noch aus der Pinochet-Diktatur (1973-1990) und schreibt ein neoliberales Wirtschaftsmodell fest. Matthei warnte dagegen vor zu großem Reformeifer. Chiles Wirtschaft wächst derzeit jährlich um vier bis sechs Prozent, ist aber stark vom Export von Kupfer und anderen Rohstoffen abhängig.

Knapp 25 Jahre nach Ende der Pinochet-Diktatur ist die chilenische Gesellschaft immer noch stark gespalten. Die politische Polarisierung wurde nicht zuletzt auch durch die familiären Hintergründe der beiden Kandidatinnen deutlich. Bachelet ist wie Matthei die Tochter eines Generals. Bachelets Vater starb jedoch an der Folter im Gefängnis, Mattheis Vater machte Karriere und stieg sogar in die Militärjunta auf.

nis/wl (dpa, epd, afp)

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