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ReiseEuropa

Bad Ischl – eine Reise ins Salzkammergut

04:37

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6. Mai 2024

Das Salzkammergut in Österreich ist 2024 Kulturhauptstadt Europas. In der Region liegt auch der Kurort Bad Ischl. Die ehemalige Sommerresidenz der Habsburger erwartet in diesem Jahr besonders viele Gäste aus aller Welt.

Bad Ischl liegt im Zentrum des Salzkammerguts. Es ist ein Kurort mit einer bewegten Geschichte: Die Nazis versteckten hier in den Bergstollen wertvolleRaubkunst, und der österreichische Kaiser Franz Joseph I. residierte hier im Sommer.

Hannah Hummel, DW-Reporterin: Als erstes schaue ich mir die Kaiservilla in Bad Ischl an.

Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth, besser bekannt als Sisi, verbrachten hier viel Zeit.

Hannah Hummel: Von hier hat man einen sehr schönen Blick auf die Berge. Wenn es nicht so bewölkt wäre, könnte man sogar die schneebedeckten Gipfel sehen. Traumhaft. In diesem Zimmer wurde Geschichte geschrieben. Das ist der Schreibtisch, an dem Kaiser Franz Joseph 1914 die Kriegserklärung an Serbien unterzeichnete. Dies führte schließlich zum Ersten Weltkrieg.

Der Kaiser liebte die Jagd. An den Wänden hängen jede Menge seiner "Trophäen". Die Villa befindet sich immer noch im Familienbesitz der Habsburger. Die eine Hälfte des Hauses fungiert als Wohnsitz, die andere Hälfte sowie der Garten sind ein Museum.

Hannah Hummel: Und wenn wir schon beim Thema Monarchie sind, wird es Zeit für einen Besuch der Konditorei Zauner. Hier wurden einst süße Spezialitäten für den kaiserlichen Hof produziert. Das ist also der berühmte Zauner-Stollen: eigentlich eine riesige Tafel Schokolade, aber wir bekommen nur ein paar Scheiben zum Probieren. Mmmhh, das schmeckt sehr gut. Aber ein Stück reicht mir definitiv, das ist ganz schön reichhaltig.

Kaiserin Sisi mochte den pralinenartigen Zauner-Stollen besonders gern.

Als nächstes besuche ich einige der Ausstellungen, die im Rahmen des europäischen Kulturhauptstadtjahrs stattfinden. Die Stadt hat es sich zur Aufgabe gemacht, verwaisten und ungenutzten Räumen neues Leben einzuhauchen. Wie zum Beispiel dieser alten Fabrik. In dieser riesigen Fabrik wurde früher ein Großteil des Salzes aus der Region produziert. Jetzt wird die leere Halle als Ausstellungsfläche genutzt. Das Thema ist passenderweise auch Salz. Kunstschaffende aus der ganzen Welt zeigen hier ihre Werke. Diese Installation eines japanischen Künstlers besteht aus sechs Tonnen Salz.

Hannah Hummel: Wenn man lange genug hinschaut, verschwimmt alles und wird fast ein bisschen psychedelisch.

Ihr könnt sogar selbst kreativ werden. Aber es ist gar nicht so einfach, wie man denkt. In den Exponaten kommt Salz in vielen Variationen zum Einsatz. Das Thema: Der Einfluss des Menschen auf die Natur - die Botschaft: mehr Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Bevor sich mein Tag dem Ende neigt, mache ich noch einen letzten Stopp.

Hannah Hummel: Meine letzte Station ist ein Schloss, in dem sich eine Brauerei befindet. Hier wird heute die Einführung eines Biers gefeiert, das zusammen mit einem nigerianischen Künstler entwickelt wurde. Klingt cool, oder?

Pop-up-Events wie dieses wird es das ganze Jahr über in der Region geben. Der nigerianische Künstler Emeka Ogboh hat in Kooperation mit einer lokalen Brauerei ein Bier namens Ändas kreiert. Es soll für das internationale Flair der Kulturhauptstadt stehen.

Hannah Hummel: Ich habe unglaublich schöne Natur und ein abwechslungsreiches Kulturprogramm erlebt. Das Salzkammergut wird seinem Status als europäische Kulturhauptstadt wirklich gerecht. Ich kann euch einen Besuch absolut empfehlen. Prost!