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PolitikSenegal

Baerbock wirbt für Stabilisierung der Sahel-Region

16. Juli 2024

Nach dem Senegal besucht Außenministerin Annalena Baerbock jetzt die Elfenbeinküste. Ein weiterer europäischer Partner - am Rande der instabilen Sahelzone. Baerbock wirbt für einen Ausbau der Beziehungen.

Außenministerin Annalena Baerbock und der senegalesischen Minister für Infrastruktur, Malick Ndiaye, laufen nebeneinander
Außenministerin Annalena Baerbock und der senegalesischen Minister für Infrastruktur, Malick NdiayeBild: Britta Pedersen/dpa/picture alliance

Im Wettstreit mit Russland und China will Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bei afrikanischen Staaten mit Partnerschaften auf Augenhöhe werben. Baerbock hatte ihre Afrika-Reise am Montag im Senegal begonnen und setzt sie nun in der Elfenbeinküste fort. In Abidjan, dem Regierungssitz des westafrikanischen Landes, sind Beratungen mit Präsident Alassane Ouattara sowie Außenminister Léon Kacou Adom geplant. 

Die westafrikanischen Staaten Senegal und Elfenbeinküste sind zwei der wichtigsten europäischen Partner dort in der Region. Neben der bilateralen Zusammenarbeit stehen bei der Reise auch die schwierige Lage in der instabilen Sahelzone und das Problem der Migration aus der Region in Richtung Europa auf der Agenda. 

Kritik an Chinas und Russlands Vorgehen

Autokraten griffen verstärkt nach Recht und Einfluss, kritisierte Baerbock mit Blick auf Moskau und Peking. "Dabei versuchen sie auch, die Wunden zu instrumentalisieren, die Europa in der Welt hinterlassen hat, gerade hier in Afrika", sagte die Grünen-Politikerin in einer Rede im Goethe-Institut in der senegalesischen Hauptstadt Dakar. 

Im Fokus von Annalena Baerbocks Reise in den Senegal stehen Bemühungen zur Stabilisierung der Sahel-RegionBild: Britta Pedersen/dpa/picture alliance

Es sei grotesk, wenn Russland das tue und zugleich einen imperialen Krieg führe. "Aber wir müssen in Deutschland, als so genannter 'Westen', doch auch fragen, auch wenn es aus unserer Sicht zutiefst ungerecht ist: Warum verfängt diese Kommunikation", gab die Außenministerin zu bedenken. Man müsse sich mit der Wahrnehmung in vielen Ländern auseinandersetzen, nach der es Europa bis heute nur darum gehe, Abhängigkeit zu schaffen statt Mitsprache. Man müsse Angebote zur Zusammenarbeit machen, von denen beide Seiten profitierten.

Die Sicherheit und Zukunftschancen dieser Region seien eng auch mit unserer eigenen Sicherheit und Entwicklung verbunden, machte Baerbock deutlich. Wenn es für junge Menschen keine Perspektive gebe, dann hätten es "kriminelle Banken oder auch Terroristen einfacher", sie zu rekrutieren, sagte Baerbock. Zudem treibe eine solche Perspektivlosigkeit die Menschen in die Flucht, oftmals in Richtung Europa. 

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Die Putschisten hätten ihre Länder wirtschaftlich und politisch zurückgeworfen. "Wir können nicht einfach weitermachen, als ob nichts geschehen wäre", fügte Außenministerin Baerbock hinzu. Zugleich sei aber auch klar, der Sahel liege mal in der mittelbaren Nachbarschaft. "Die Probleme und Herausforderungen der Region - Terror, Migration, organisierte Kriminalität, Armut - betreffen uns unmittelbar auch in Europa", sagte Baerbock. Deshalb breche Deutschland "nicht alle Zelte ab", sondern handele pragmatisch innerhalb der verbliebenen Spielräume.

Das Auswärtige Amt hatte zuvor die Rolle der senegalesischen Regierung als Vermittlerin zwischen der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS und den Binnenstaaten der Sahelzone Mali, Burkina Faso und Niger hervorgehoben. Die drei Staaten, wenden sich nach Militärputschen von Europa ab: Sie traten aus ECOWAS aus, unterzeichneten einen Vertrag zur "Allianz der Sahelstaaten". Länder wie China und Russland, aber auch die Türkei und die Golfstaaten wetteifern um Chancen, als wirtschaftliche und sicherheitspolitische Partner ihre Stellung in der Region weiter auszubauen.

ch/se (dpa, afp)

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