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Bahn-Generalsanierung soll länger dauern

10. Juli 2025

Bahnfahrer müssen wegen der maroden Infrastruktur schon lange mit unpünktlichen Zügen leben. Eine Generalsanierung sollte Abhilfe schaffen. Doch darauf dürfen die Kunden nun noch länger warten.

Menschen in orangener Kleidung vollführen Arbeiten an der Oberleitung während der Generalsanierung der Riedbahn, im Bild auch ein gelber Arbeitszug der Bahn
Das Sanierungsgroßprojekt der Bahn lief 2024 mit der Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim an (Archivfoto)Bild: Wolfgang Cezanne/CHROMORANGE/picture alliance

Die Deutsche Bahn (DB) will nach eigenen Angaben die umfassende Sanierung besonders wichtiger Strecken um ein weiteres Jahr bis 2036 verlängern. Die Generalüberholung von mehr als 40 viel befahrenen und dringend sanierungsbedürftigen Strecken wird damit mindestens fünf Jahre länger dauern als ursprünglich geplant.

Strecke Hamburg-Berlin ab 1. August betroffen

Bislang sollten diese Projekte allesamt bis Ende 2030 beendet werden. Die DB hatte bereits im Juni mitgeteilt, dass es voraussichtlich später werden würde. Die DB-Tochter Infrago verwies dabei auf das Sondervermögen der Bundesregierung, an dessen Laufzeit die Korridorsanierungen angepasst werden sollen.     

Ein ICE der Deutschen Bahn auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln-Frankfurt (Archivfoto)Bild: Rainer Keuenhof/picture alliance

Nach einem Austausch mit Eisenbahnunternehmen, Verbänden und Vertretern der Bundesländer teilte die DB nun weitere Details mit. Demnach sollen die bevorstehenden Generalsanierungen wie geplant anlaufen. Ab dem 1. August betrifft dies die Strecke Hamburg-Berlin. Im kommenden Jahr folgen die Strecke Hagen-Wuppertal-Köln, Nürnberg-Regensburg, Obertraubling-Passau und Troisdorf-Wiesbaden.

Erste Streckensanierung zwischen Frankfurt und Mannheim 

2027 sollen die Strecken Rosenheim-Salzburg, Lehrte-Berlin, Bremerhaven-Bremen und Fulda-Hanau erneuert und modernisiert werden. Die Korridore Lübeck-Hamburg und Frankfurt-Heidelberg, für die der Sanierungsstart bislang ebenfalls für 2027 geplant war, werden hingegen verschoben.

Die Bahn betrachtet die Generalsanierung der wichtigsten Schienenkorridore als zentrales Konzept für die Zukunft der Schieneninfrastruktur. Die Fahrgäste müssen nun wohl deutlich länger mit dem maroden Netz und in der Folge hoher Unpünktlichkeit bei der Bahn klarkommen. Nach Angaben der Bahn ist das marode Schienennetz der Hauptgrund für die schlechte Pünktlichkeitsquote.

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Noch unter der alten Bundesregierung, der Koalition aus SPD, Grüne und FDP, hatte die Bahn die Generalsanierungen eingeleitet. Dabei sollen Aufgaben gebündelt erledigt werden, die Strecken werden dafür aber monatelang komplett gesperrt. Im vergangenen Jahr wurde mit der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim die erste Strecke so saniert.

Bahnchef Richard Lutz sieht milliardenschwere Finanzlücke

Die Bundesregierung hat der Bahn für die Sanierung der Strecken zusätzliche Mittel versprochen. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) sprach von Investitionen in Höhe von 107 Milliarden Euro in die Schiene bis zum Jahr 2029. Das Geld soll zum großen Teil aus dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz kommen.

Bahnchef Richard LutzBild: Carsten Koall/dpa/picture alliance

Bahnchef Richard Lutz sieht dennoch weiterhin eine milliardenschwere Finanzlücke. Schnieder hatte angekündigt, bis zum Spätsommer eine Strategie zu erarbeiten, wie es bei der Bahn weitergehen soll. Danach will er sich auch mit Personalfragen beschäftigen, etwa damit, ob und wie es für Lutz weitergehen soll.

pg/pgr (dpa, afp)

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