Knapp sechs Wochen nach dem Tod einer Kamerafrau beim Dreh meldet sich Alec Baldwin in einem Interview zu Wort: Er habe den Abzug der Waffe nicht betätigt.
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Hollywood-Star Alec Baldwin hat in einem Interview mit dem US-Sender ABC über den tödlichen Schuss bei einem Western-Dreh gesprochen. In dem emotionalen Gespräch mit Moderator George Stephanopoulos, in dem der Schauspiele in Tränen ausbricht, beteuert er, dass er nicht abgedrückt habe. Er würde niemals mit einer Waffe auf eine Person zielen und abdrücken. Er habe "keine Ahnung", wie die scharfe Munition ihren Weg in die Waffe fand. Jemand müsse die Waffe mit scharfer Munition geladen haben. Die WaffenmeisterinHannah Gutierrez-Reed sagte ebenfalls, sie habe "keine Ahnung", warum scharfe Kugeln vorhanden waren.
Tödlicher Schuss
Die getötete Kamerafrau Halyna Hutchins (42) sei von allen geliebt und bewundert worden, sagte der Schauspieler und Produzent im gestern ausgestrahlten ABC-Interview. Er könne immer noch nicht glauben, dass das passiert sei.
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Bei dem Dreh für den Western "Rust" auf einer Filmranch in Santa Fe (New Mexico) wurde am 21. Oktober Hutchins tödlich verletzt und Regisseur Joel Souza (48) an der Schulter getroffen. Der Hauptdarsteller Baldwin hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene benutzt. Die nochlaufenden Ermittlungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel geladen war. Die Polizei prüft derzeit, wie es dazu kommen konnte. Das Santa Fe Sheriff's Department teilte am Mittwoch (01.12.) mit, dass es keinen Kommentar zu Baldwins Vernehmungsaussagen abgeben könne. Die Ermittler seien noch nicht so weit, um festzustellen, ob Strafanzeige erstattet werde. Derzeit wird geprüft, ob Seth Kenney - ein Waffenverleiher aus Arizona - möglicherweise "wiedergeladene Munition" geliefert hat. Wiedergeladene Munition besteht aus recycelten Komponenten, einschließlich Kugeln.
Einen Tag nach dem Vorfall hatte sich Baldwin auf Twitter geäußert. "Es gibt keine Worte, um den Schock und die Trauer auszudrücken angesichts des tragischen Unfalls, der das Leben von Halyna Hutchins beendet hat - Ehefrau, Mutter und zutiefst bewunderte Kollegin von uns", schrieb er damals bei dem Kurznachrichtendienst.
Tragische Unfälle bei Dreharbeiten
Schauspieler Alec Baldwin schießt am Set zu "Rust" versehentlich auf zwei Menschen. Nicht zum ersten Mal kommt es bei Dreharbeiten zu so einem tragischen Unfall.
Bild: Rich Polk/Getty Images for IMDb
Alec Baldwin - "Rust"
Bei den Dreharbeiten zu "Rust" löst sich ein Schuss aus einer Requisitenwaffe, die Alec Baldwin in der Hand hält. Später gibt der Schauspieler an, nicht gewusst zu haben, dass sie mit echter Munition geladen war: Die Schüsse treffen Kamerafrau Halyna Hutchins, die kurz darauf ihren Verletzungen im Krankenhaus erliegt. Filmregisseur Joel Souza wird bei dem Vorfall ebenfalls angeschossen.
Bild: Rich Polk/Getty Images for IMDb
Brandon Lee - "The Crow"
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Unglück mit Todesfolgen an einem Filmset geschieht: 1993 stirbt Brandon Lee, der Sohn von Kampfsportlegende Jason Lee, bei Dreharbeiten zu "The Crow". In einer Requisitenwaffe steckt eine echte Patronenhülse. Die Kugel trifft raf Lee in den Bauch. Er erliegt kurz darauf seinen Verletzungen. Lee wurde 28 Jahre alt. Der Film wurde dennoch fertig gestellt.
Bild: United Archives/IMAGO
"Twilight Zone"
Beim letzten Drehtag zu "Twilight Zone" sterben drei Menschen bei einem schrecklichen Unfall: Schauspieler Vic Morrow (53) und die beiden Kinderschauspieler Renee Shinn Chen (6) und Myca Dinh Le (7) fliehen in einer Kriegsszene vor einem Helikopter. Spezialeffekte in Form von Explosionen werden gezündet. Der Pilot des Helikopters verliert die Kontrolle und stürzt auf die drei Darsteller.
Bild: AP Photo/picture alliance
"In tödlicher Mission"
Auch die James-Bond-Reihe wird von einem Unfall mit Todesfolgen überschattet: In "In tödlicher Mission" wird Roger Moore als James Bond durch eine Bobbahn in Cortina d‘Ampezzo verfolgt. Beim Dreh dieser Szene wird der beteiligte Viererbob an der falschen Stelle aus der Bahn geschleudert und prallt auf einen Baum. Der junge Stuntman Paolo Rigon, der vorne im Schlitten sitzt, kommt ums Leben.
Noch einmal Glück gehabt, hat Jason Statham (2.v.l.) beim Dreh zum Actionfilm "The Expendables 3". Der Schauspieler sollte einen LKW am Rand eines Piers entlang manövrieren. Als er das Auto stoppen will, versagen die Bremsen. Statham rast mit voller Geschwindigkeit ins Meer. Glücklicherweise kann er sich selbstständig aus der Fahrerkabine befreien, bevor der Wagen untergeht.
Bild: Ian Langsdon/EPA/picture alliance
Tom Cruise - "Mission Impossible 6"
Auch Tom Cruise kam noch mal mit einem blauen Auge davon. Der Schauspieler ist dafür bekannt, dass er seine Stunts selbst macht. Beim Dreh zu "Mission Impossible 6" springt Cruise von einem Hausdach auf ein anderes. Bei seiner Landung rammt er mit dem Fuß in einem so ungünstigen Winkel gegen die Hauswand, dass der Knöchel bricht. Cruise war gesichert, sonst wäre er in die Tiefe gestürzt.
Bild: Paramount Pictures/Zuma Press/IMAGO
Jackie Chan
Auch Actionstar Jackie Chan ist dafür bekannt, seine Stunts selbst zu realisieren. Schon mehrmals hat er sich schwere Verletzungen zugezogen. Unter anderem erleidet er beim Dreh zu "Der rechte Arm der Götter" einen Schädelbasisbruch, als er von einem Baum fällt. Trotz eines sofortigen chirurgischen Eingriffs bleiben Folgeschäden zurück: Seit dem Unfall hört Jackie Chan auf dem rechten Ohr schwer.
Bild: Constantin/dpa/picture alliance
Margaret Hamilton - "Der Zauberer von Oz"
In "Der Zauberer von Oz" soll sich Margaret Hamilton in Rauch auflösen. 1939 gibt es noch keine Computerspezialeffekte; die Szene soll mit Rauch, Pyrotechnik und einer exakt platzierten Falltür entstehen. Die Falltür öffnet sich allerdings nicht schnell genug, wodurch Flammen Hamiltons Gewand erfassen und ihr schwere Brandverletzungen zufügen. Die Szene wird trotzdem für den Film verwendet.
Bild: Mary Evans Picture Library/picture-alliance
Leonardo DiCaprio - "Django Unchained"
Es kommt häufig vor, dass Szenen, in denen sich die Stars verletzten, dennoch für den fertigen Film verwendet werden. So auch jene Szene, in der sich Leonardo DiCaprio in "Django Unchained" die Hand verletzt, als er sie auf einen Glastisch schmettert. DiCaprio spielt trotz blutender Hand weiter und lässt sich erst verarzten, als die Szene im Kasten ist.
Bild: Andrew Cooper/SMPSP/The Weinstein Company/AP Photo/picture alliance
Martin Sheen - "Apocalypse Now"
Auch die Anfangsszene aus Francis Ford Coppolas Kriegsfilm "Apocalypse Now" ist echt: Martin Sheen (l.) war während des Drehs alkoholabhängig. Er taucht betrunken am Set auf und zerschlägt mit bloßer Hand einen Spiegel. Dann verteilt er das Blut auf dem Bett und in seinem Gesicht. Die Szene passt so gut zu der Persönlichkeit, die Sheen im Film verkörpert, dass Coppola sie nicht rausschneidet.
Bild: United Archives/Mary Evans/IMAGO
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Mitarbeiter klagen Baldwin und Produktionsfirma an
Zwei Crewmitglieder haben inzwischen Zivilklagen eingereicht, in denen sie Baldwin, die Produzenten des Films und andere an der Produktion Beteiligte der Nachlässigkeit und laxer Sicherheitsprotokolle beschuldigen. Einige Mitarbeiter hatten sich zuvor über die schwierigen Arbeitsbedingungen beschwert, was zu einem Verlassen des Drehorts geführt hatte. Die Produzenten haben erklärt, dass sie ihre eigene interne Untersuchung durchführen. Baldwin, der auch in dem Film mitspielen sollte, war einer der Produzenten des Low-Budget-Westerns.