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Balkanstaaten: Erfahrungsaustausch mit USA und NATO-Neulingen

27. April 2006

Albanien, Kroatien und Mazedonien hoffen auf den NATO-Beitritt. In Kroatien trafen sie nun Amerikaner und Vertreter der baltischen Ländern – seit 2004 Mitglieder des Bündnisses - zum Erfahrungsaustausch.

Mit gemeinsamer Kraft nach Brüssel?Bild: dpa

Auf einem dreitägigen Treffen der Außen- und Verteidigungsminister der Länder der USA-Adria-Charta und der baltischen Staaten auf der kroatischen Insel Brijuni haben amerikanische Diplomaten allen Ländern der Region Unterstützung zugesagt, damit diese die Kriterien für eine Vollmitgliedschaft in der NATO erfüllen können. Die Mitgliedsländer der USA-Adria-Charta - Albanien, Kroatien und Mazedonien - erwarten ihrerseits vom Gipfel in Riga im November dieses Jahres klare Signale für eine baldige Erweiterung der NATO.

Von Erfahrungen profitieren

An dem erweiterten Ministertreffen der USA-Adria-Charta auf Brijuni nehmen Vertreter der Außen- und Verteidigungsministerien der Charta-Mitgliedsländer, der sogenannten Initiative A3, sowie ihre Kollegen aus Estland, Lettland und Litauen und Vertreter der amerikanischen Administration teil. Wie die kroatische Außenministerin Kolinda Grabar Kitarovic mitteilte, war eines der Hauptthemen die konkreten Erfahrungen der baltischen Länder bei der Annäherung an die NATO. Die Stellvertreterin des amerikanischen Vize-Staatssekretärs für europäische und euroasiatische Angelegenheiten, Rosmary DiCarlo, unterstrich die Wichtigkeit eines stabilen und friedlichen westlichen Balkans für die gesamte Region und kündigte an, dass die NATO 2008 die Einladungen für eine Vollmitgliedschaft Kroatiens, Mazedoniens und Albaniens auf den Weg bringen könnte. Auch die Vertreter der baltischen Staaten zeigten sich überzeugt, die Mitglieder der Initiative A3 bald im Kreise der NATO-Mitglieder begrüßen zu können und hoben als einen der positiven Aspekte der Mitgliedschaft die Verbilligung der Landesverteidigung hervor.

Abstimmung mit den USA

Der kroatische Präsident Stjepan Mesic bezeichnete das Treffen auf Brijuni als eine Art Vorbereitung für den Besuch des amerikanischen Vizepräsidenten Dick Cheney, der die Gelegenheit für einen Austausch von Erfahrungen und Informationen bieten werde, so zum Beispiel über das Engagement der kroatischen Streitkräfte in den Missionen der Vereinten Nationen. Mesic wiederholte zugleich, man werde nicht mehr über den Paragraphen 98 des Römischen Vertrages reden, bzw. über eine Nichtauslieferung amerikanischer Staatsbürger an den Internationalen Strafgerichtshof. Kroatien hatte sich geweigert, die von den USA geforderte entsprechende Ausschlussklausel zu unterzeichnen.

Gordana Simonovic, Zagreb
DW-RADIO/Kroatisch, 26.4.2006, Fokus Ost-Südost