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"Atomwaffen sind kein Spielzeug"

5. April 2013

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat Nordkorea im Konflikt mit dem südlichen Nachbarstaat und den USA zu einem Kurswechsel aufgerufen. "Atomwaffen sind kein Spielzeug", stellte Ban bei einem Besuch in Madrid klar.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, AP Photo
Bild: picture-alliance/AP

Es bestehe die Gefahr, dass der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel außer Kontrolle gerate. "Man hat die Dinge zu weit getrieben", sagte Ban nach einem Treffen mit dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy. "Ich bin besorgt, denn jeder Kalkulationsfehler und jede Fehleinschätzung können in der jetzigen Lage auf der koreanischen Halbinsel eine Krise auslösen, die äußerst schwerwiegende Folgen hätte." Nun sollten alle Seiten zur Entspannung beitragen, mahnte Ban, der aus dem heutigen Südkorea stammt.

Bedauerlich, aber vertraut

Die USA haben im Konflikt mit Nordkorea nach eigenen Angaben "alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen" eingeleitet. US-Präsidentensprecher Jay Carney bezeichnete zugleich die Kriegsdrohungen Nordkoreas als "altbekannte Verhaltensmuster" der Führung in Pjöngjang. Sie seien "bedauerlich, aber vertraut".

Nordkorea im Propagandarausch

01:46

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Der Generalstab der nordkoreanischen Volksarmee hatte zuvor mitgeteilt, es sei nun offiziell grünes Licht für einen Atomangriff auf die USA gegeben worden. Die US-Regierung in Washington forderte das kommunistische Regime und seinen Führer Kim Jong Un daraufhin auf, seine Kriegsrhetorik einzustellen. Das Pentagon kündigte angesichts der anhaltenden Drohungen die Stationierung eines Raketenabwehrsystems auf der US-Pazifik-Insel Guam an.

Raketen mit begrenzter Reichweite

Experten sehen Nordkorea aktuell nicht in der Lage, das US-Festland anzugreifen. Pjöngjang droht aber auch mit Angriffen auf Guam und Hawaii sowie auf Südkorea und Japan, wo zehntausende US-Soldaten stationiert sind.

Nordkoreas Raketen haben einen bis zu 6000 Kilometer großen Radius

Sicher ist: Nordkorea gerät wegen seiner atomaren Aufrüstung und seiner agressiven Kriegsrhetorik auch bei seinen letzten Unterstützern immer weiter in die Isolation. Die Haltung der Führung in Pjöngjang lasse die Chancen auf eine Wiederaufnahme der Sechs-Parteien-Gespräche gegen Null sinken, erklärte das russische Außenministerium.

China hat Nordkorea in den vergangenen Tagen ebenfalls ungewöhnlich heftig kritisiert und ein Ende der provokativen Schritte auf der Halbinsel gefordert.

haz/ml (dpa, afp)

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