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Politik

Ban entschuldigt sich für Cholera in Haiti

1. Dezember 2016

Nach jahrelangem Zögern hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon eine Schuld der Vereinten Nationen für den Cholera-Ausbruch 2010 in Haiti erstmals anerkannt. Sein Stellvertreter machte allerdings Einschränkungen.

Haiti Cholera-Epidemie
Hunderttausende Kinder und Erwachsene infizierten sich mit der schweren KrankheitBild: picture alliance/Photoshot/Xinhua/UNICEF

"Wir  entschuldigen uns beim haitianischen Volk", sagte UN-Generalsekretär Ban. Die Vereinten Nationen hätten damals nicht genug getan, um die Epidemie einzudämmen. "Wir bedauern unsere Rolle aufrichtig."

Entschädigungen für die Opfer

Menschenrechtler und Wissenschaftler hatten seit längerer Zeit kritisiert, dass nepalesische Blauhelme die hochansteckende Infektionskrankheit eingeschleppt hätten, als sie 2010 zur Hilfe nach einem verheerenden Erdbeben ins Land gekommen waren. Eine Klage von Opfern blieb jedoch ohne Erfolg. Mehr als 9000 Menschen starben im Zuge der Epidemie, fast 800.000 infizierten sich.

Zunächst hatten die UN jegliche Mitschuld an dem Ausbruch von sich gewiesen. Erst vergangenen August hatte Ban schließlich erklärt, dass er eine "moralische Verantwortung" der UN gegenüber den Opfern sehe.

Im Oktober besuchte Ban das von Cholera geplagte HaitiBild: Getty Images/AFP/H. Retamal

Im Oktober hatte er die Weltgemeinschaft dann um 200 Millionen Dollar (184 Mio Euro) zur Unterstützung der Opfer gebeten. Sein Sonderberater David Nabarro erklärte aber, dass dies kein Schuldbekenntnis und auch keine rechtliche Verantwortung der UN für die Epidemie bedeute.

Bans Stellvertreter relativiert

Kurz vor Bans Entschuldigung wies dessen Stellvertreter Jan Eliasson ebenfalls noch einmal darauf hin, die UN trügen nicht die alleinige Schuld. "Wir wissen jetzt, dass wir eine Rolle dabei gespielt haben, aber soweit zu gehen, dass wir die gesamte Verantwortung übernehmen - das können wir nicht." Vielmehr hätten mehrere Faktoren bei dem Ausbruch eine Rolle gespielt, so Eliasson.

Das angekündigte Geld soll an Familien der Todesopfer und an Gemeinden gehen, die am stärksten von den Infektionen betroffen sind. Weitere 200 Millionen Dollar sollen unter anderem in bessere Wasser- und Sanitäranlagen investiert werden, damit das Risiko einer Ansteckung gemindert wird.

rk/se (dpa, afp, ap)

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