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Politik

Bangladesch schottet Cox's Bazar ab

9. April 2020

Im Kampf gegen die Ausbreitung der Lungenkrankheit COVID-19 in Flüchtlingslagern greift Bangladesch hart durch. Der gesamte Bezirk Cox's Bazar wurde abgeriegelt, wovon auch Hunderttausende Rohingya betroffen sind.

Bangladesch Symbolbild Rohingya-Flüchtlingslager in Cox's Bazar
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Swarup

"Der Zutritt und das Verlassen des Bezirks ist ab sofort verboten", teilte die Verwaltung von Cox's Bazar in Bangladesch mit. Die Polizei errichtete Sperren an allen größeren Straßen. In und um die Flüchtlingslager in dem Gebiet finden Patrouillen statt. Die Maßnahme gelte, bis sich die Corona-Lage wieder entspannt habe, hieß es.

Die Zahl der Helfer in den Camps wurde laut Medienberichten um 80 Prozent reduziert. Aufrechterhalten werde nur noch die medizinische Versorgung sowie eine Notversorgung mit Lebensmitteln, sagte der Flüchtlingsbeauftragte Mahbub Alam Talukder. Nach Angaben der Vereinten Nationen bestehen in Cox's Bazar nur sehr begrenzte Möglichkeiten, Patienten intensivmedizinisch zu behandeln.

Verheerende Bedingungen

Bisher wurde aus den Lagern keine Infektion mit dem COVID-19-Erreger bekannt - doch auch in Bangladesch stiegen zuletzt die Fallzahlen: Es gibt 330 bestätigte Infektionen, mindestens 21 Menschen starben (Stand: 09.04.2020).

Die Bewohner von Cox's Bazar leben zumeist in notdürftigen UnterkünftenBild: Getty Images/A. Joyce

Experten hatten immer wieder vor einer raschen Ausbreitung des Virus in den überfüllten Lagern von Cox's Bazar gewarnt. In ihnen leben mehr als eine Million Muslime aus dem benachbarten, buddhistisch geprägten Myanmar - meist unter verheerenden Bedingungen in Zelten oder Bambusbaracken. 2017 waren Hunderttausende Rohingya vor brutaler Unterdrückung durch das myanmarische Militär nach Bangladesch geflüchtet.

wa/uh (afp, dpa)

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