Die Bank of America schüttelt ihre Altlasten aus der Finanzkrise ab und kommt im zweiten Quartal auf einen Gewinn von 2,5 Milliarden Dollar. Nach dem größten Quartalsverlust ihrer Geschichte von 8,8 Milliarden Dollar vor einem Jahr sendete der einstige Branchenprimus nun dank Einsparungen und geringeren Rückstellungen für faule Kredite mehr als ein Hoffnungszeichen. Das Geldhaus profitierte von der anziehenden US-Konjunktur und auch die Kreditvergabe an Unternehmen legte erneut zu.

Das zweitegrößte US-Geldinstitut hinkt der Konkurrenz seit langem hinterher. Sie gehört zu den Banken, die vom Staat in der Finanzkrise gerettet werden mussten. Vor allem die hastige Übernahme des einst größten US-Immobilienfinanzierers Countrywide rächt sich bis heute. Mit einem harten Sparprogramm will Bankchef Brian Moynihan das Ruder herumreißen. Bis Ende dieses Jahres soll die jährliche Kostenbasis um fünf Milliarden Dollar gedrückt werden, bis 2015 sollen weitere drei Milliarden hinzukommen. Gut 30.000 Stellen sollen gestrichen werden.

Radikales Sparprogramm

Im vergangenen Jahr hatte die Bank of America ihr Kostensparprogramm "New Bac" ausgerufen. Die erste Phase des Projekts sah jährliche Einsparungen von fünf Milliarden Dollar vor und den Abbau von 30.000 Stellen. Nun kündigte das Geldinstitut die zweite Phase an - mit angestrebten Kostenreduzierungen von drei Milliarden Dollar jährlich bis Mitte 2015. Im zweiten Quartal gingen die Ausgaben bereits auf 17 Milliarden Dollar zurück, von 19,1 Milliarden Dollar im Vorquartal und 22,9 Milliarden im Vorjahresquartal.

Lo/ul (reuters, dapd)