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Bankenkrise in Rijeka

21. März 2002

– Vize-Ministerpräsident verspricht Lösung in zehn Tagen – Sechs Interessenten für Aktienpaket

Rijeka, 21.3.2002, NOVI LIST, kroat.

Vize-Ministerpräsident Slavko Linic hat gestern (20.3.) angekündigt, die Regierung und die übrigen zuständigen Behörden würden in den kommenden zehn Tagen die Krise bei der Bank von Rijeka lösen. Die Bank geriet in die Krise wegen organisierter Kriminalität, wie nun vermutet wird, wodurch sie Verluste in Höhe von zirka 100 Millionen Dollar erlitt. Linic erklärte auf der Pressekonferenz im kroatischen Regierungssitz Banski Dvori, die Regierung werde auf der heutigen (21.3.) Sitzung bestätigen, dass sie die Aktien der Bayrischen Landesbank übernommen habe, wodurch Kroatien vorläufig 85 Prozent der Aktien der Bank von Rijeka übernehme.

Die Regierung werde gleichzeitig die Bank zusätzlich finanzieren – durch den Verkauf ihrer Aktien an einen neuen Teilhaber, um damit den Verlust der Aktionäre auszugleichen. Augenblicklich gebe es sechs interessierte Käufer. Der Kauf und Verkauf der Aktien soll in zehn Tagen abgeschlossen sein, und dann soll die Krise der Bank von Rijeka vollkommen gelöst sein, sagte Linic ausdrücklich.

Der Vize-Ministerpräsident teilte den Sparern und Depotinhabern der Bank von Rijeka mit, dass für ihre Einlagen keinerlei Gefahr bestünde. Die Bank von Rijeka sei zahlungsfähig, habe ausgezeichnete Geschäftspartner und wieviel sie wert sei, zeige das enorme Interesse der neuen Käufer (die Bank von Rijeka ist die drittgrößte Kroatiens – MD).(...)

Linic sagte auf eine Journalistenfrage, er glaube nicht, dass der verhaftete Devisenhändler (Eduardo Nodilo – MD) alleine den entstandenen Schaden verursachen konnte. Es werde angenommen, dass in die Machenschaften mehrere Personen verwickelt seien bis hin zu Händlern verschiedener ausländischer Banken. Nach Linics Einschätzung ist es in der Bank von Rijeka zu einer geplanten kriminellen Handlung gekommen, bei der Dokumente gefälscht und vernichtet wurden. (...)

Linic erklärte dies in der Pause des gestrigen Treffens der Vorsitzenden der fünf Regierungsparteien, die am Nachmittag über mehrere Stunden die Lage im Bankenwesen erörterten, insbesondere die Lage in der Bank von Rijeka. An dem Treffen der "Fünf" nahmen wegen der Bedeutung des Themas der Gouverneur der Kroatischen Nationalbank Zeljko Rohatinski, sein Stellvertreter Boris Vujicic, der Chef der staatlichen Agentur für die Sanierung der Banken Marinko Filipovic, der stellvertretende Finanzminister sowie Slavko Linic teil. (...) (md)