1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Banksy ruft zu Ladendiebstahl auf

19. November 2022

Eine Modekette hat Motive des Street-Art-Künstlers als Schaufensterdekoration genutzt, ohne ihn vorher um Erlaubnis zu fragen. Banksy ist sichtlich verärgert.

Drei Leute halten T-Shirts mit Motiven von Banksy hoch
Banksy-Motive sind begehrt - auch in der Modewelt Bild: Jacob King/AP/picture alliance

Am Freitag (19.11.2022) postete Banksy auf seinem Instagram-Account das Foto eines Schaufensters einer bekannten Modekette in London. Hinter den Schaufensterpuppen ist überdimensional ein bekanntes Banksy-Motiv abgebildet: Es zeigt den "Flower Thrower" - einen Vermummten, der einen Blumenstrauß wirft. Außerdem waren einige Kleidungsstücke mit weiteren  Kunstwerken bedruckt. Auf dem Schaufenster wirbt das Modehaus mit dem Spruch: "Guess x Brandalised mit Graffiti von Banksy."

Man habe sich an seiner Kunst bedient, ohne ihn zu fragen, schrieb der sichtlich ungehaltene Künstler. Und weiter: "Achtung Taschendiebe: Bitte geht zu Guess auf der Regent Street. Wie kann es falsch sein, wenn Ihr dasselbe mit ihren Klamotten macht?" 

Viele Likes für Banksys Aufruf 

Dem indirekten Aufruf zum Ladendiebstahl gaben bisher mehr als 1,5 Millionen Nutzer ein "Like". Die britische BBC berichtete, dass kurz nach Veröffentlichung des Instagram- Beitrags die Fensterscheiben der Guess-Filiale verhüllt wurden.

Die Modekette hatte sich von der Zugkraft des Namens Banksy für seine neue Kollektion offenbar viel versprochen: Sie sei von der Spray Art des Künstlers inspiriert, hieß es. Kreativchef Paul Marciano hatte zuvor bekundet: "Banksys Graffiti haben einen phänomenalen Einfluss gehabt, der in der gesamten Populärkultur nachhallt."

Entstanden sei die Kollektion in Zusammenarbeit mit der Firma Brandalised, die "Banksy-Fans erschwingliche Graffiti-Sammlerstücke" anbieten wolle. Kleidung mit Motiven von Banksy sei ein Dank der Modebranche an seine Arbeit, so das Unternehmen. Brandalised wirbt auf seiner Webseite mit Fotos von Banksy-Werken und Produkten. Unklar ist allerdings, ob Bansky dem überhaupt jemals zugestimmt hat. 

Banksy sorgt für Aufsehen 

Das Mädchen mit dem Ballon - mittlerweile geschreddert Bild: Justin Ng/Avalon/Photoshot/picture alliance

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Banksy mit aufsehenerregenden Aktionen gegen die Vermarktung seiner Kunst wehrt. Im Herbst 2018 ließ er sein "Girl with Balloon" ("Mädchen mit Ballon") bei einer Auktion im Auktionshaus Sotheby's mithilfe eines im Rahmen verborgenen Mechanismus in schmale Streifen schreddern - wenige Augenblicke, nachdem eine europäische Sammlerin es für eine Million Pfund (rund 1,2 Millionen Euro) ersteigert hatte.


Die Identität des bekannten britischen Street-Art-Künstlers ist nach wie vor unbekannt, nur soviel weiß man: Er stammt offenbar aus der Hafenstadt Bristol. Zuletzt verewigte er sich mit mehreren Graffiti an kriegszerstörten Gebäuden in der Ukraine - seine Art, sich solidarisch zu zeigen.

suc/fab (dpa, Reuters)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen