1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Gesellschaft

Barbie gibt es bald auch mit Hidschab

14. November 2017

Sie gilt als Spielzeugklassiker, die blonde Barbie. Im nächsten Jahr kommt erstmals eine Version der ultraschlanken weißen Puppe mit einem Hidschab auf den Markt. Als Vorbild dient eine bekannte US-Sportlerin.

USA Ibtihaj Muhammad zeigt Barbie mit Hidschab
Die Fechterin Ibtihaj Muhammad ist stolz auf die neue Barbie mit Hidschab Bild: picture-alliance/dpa/AP/Invision/ E. Agostini

Die Hidschab-Barbie gehört zu der Serie der "Sheroe"-Puppen, mit denen der US-Konzern Mattel nach eigenen Angaben weibliche Vorbilder feiern möchte, die Mädchen inspirieren sollen. "Sheroe" setzt sich aus den englischen Wörtern "she" (sie) und "hero" (Held) zusammen. In dieser Serie sind bereits Puppenversionen der schwarzen Balletttänzerin Misty Copeland, der Schauspielerin Kristin Chenoweth und der Regisseurin Ava DuVernay ("Selma") erschienen.

Im Herbst nächsten Jahres soll eine Puppe hinzukommen, für die die amerikanische Säbelfechterin Ibtihaj Muhammad als Vorbild dient. Die 31-jährige Athletin war im vergangenen Jahr in Rio die erste muslimische US-Athletin, die bei den Olympischen Spielen mit Hidschab antrat. Dort gewann sie eine Bronzemedaille. Der Hidschab bezeichnet das traditionelle islamische Kopftuch. Es bedeckt Haar, Ohren, Hals und Schultern und lässt das Gesicht frei. "Wir hoffen, diese Puppe zeigt Mädchen, dass sie alles sein können", erklärt der Spielehersteller mit Sitz in El Segundo in Kalifornien.

Mohammad ist stolz

Die Sportlerin selbst zeigte sich auf Twitter begeistert von der neuen Puppe. "Ich bin stolz, zu wissen, dass kleine Mädchen überall jetzt mit einer Barbie spielen können, die einen Hidschab trägt. Damit ist für mich ein Kindheitstraum wahr geworden."

Auf Twitter fielen andere Reaktionen auf die Ankündigung gemischt aus. Manche Nutzer schrieben, sie erwarteten dazu klare Worte von jenen Feministinnen, die in der Vergangenheit das unrealistische Körperbild von Barbie kritisiert hatten. Andere sehen in der neuen Puppe einen Schritt für mehr Offenheit. "Das bunte und tolerante Weihnachten kann kommen", betonte ein Nutzer.

Seit 2015 gibt es Barbie in weiteren Varianten: groß, kurvig und zierlichBild: picture-alliance/AP Photo/M. Lennihan

Für die Hidschab-Barbie gibt es übrigens noch eine andere Anregung: Anfang 2016 hatte die Nigerianerin Haneefa Adam mit einer selbst entworfenen "Hijarbie" für Aufsehen gesorgt: Sie nähte muslimische Kleidung für die Puppe, inklusive Hidschab. Sie wolle ein Vorbild für muslimische Mädchen schaffen, erklärte die Bloggerin damals.

kle/djo (kna, dpa, ape)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen