Seit Ende letzten Jahres schon kann man im Netz Fotos von Barbra Streisands neuen Hunden bewundern. Erst jetzt aber verriet der Hollywoodstar, woher die Tiere kommen: Es sind Klone ihrer verstorbenen Hündin Samantha.
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Drei niedliche wuschelige Hunde, die mit ihren großen Knopfaugen in die Kamera gucken - dieses Bild twitterte Barbra Streisand am 2. Januar 2018 und wünschte allen ein schönes neues Jahr. So weit, so gut. Ihre alte Hündin Samantha war im November gestorben, jetzt hatte sie offensichtlich neue Tiere.
In einem Interview mit dem Magazin "Variety" verriet sie nun, dass zwei der Tiere Klone von Samantha seien. Kurz dem Tod des Tieres habe sie der Hündin - sie gehörte zur Rasse der sogenannten Baumwollhunde ("Coton de Tuléar") - Zellen aus dem Maul und aus dem Bauch entnehmen lassen. Details zum anschließenden Verfahren nannte sie nicht.
Erst kürzlich sorgte der Fall zweier geklonter Affen in China für weltweite Diskussionen. Sie wurden nach der gleichen Methode wie 22 Jahre zuvor das Schaf Dollly geklont. Während das bei Kühen oder Hunden bereits geglückt war, waren Forscher bei Affen bislang gescheitert.
Familienglück abseits ethischer Diskussionen
Barbra Streisand jedenfalls scheint erst mal zufrieden zu sein mit ihren geklonten Tieren, auch wenn sie ganz andere Persönlichkeiten seien als Samantha, so Streisand. "Ich warte darauf, dass sie älter werden und ich sehen kann, ob sie ihre braunen Augen und ihre Ernsthaftigkeit haben."
Die Hündinnen hören auf die Namen Miss Violett und Miss Scarlett. Um sie unterscheiden zu können, zieht die Schauspielerin ihnen verschiebenfarbige Mäntelchen an. Der dritte Hund im Bunde - auf dem Twitter-Bild in Hellblau gekleidet - ist Miss Fanny. Sie soll eine Cousine Samanthas sein.
pl/suc (dpa/afp)
Kein Sex: Diese Tiere klonen sich selbst
Was tun, wenn man als Weibchen ganz alleine auf einer Insel sitzt und trotzdem gerne Kinder hätte? Pech gehabt, würde man denken. Doch Not macht bekanntlich erfinderisch.
Bild: picture alliance/dpa/Kitchin and Hurst
(K)ein Kind ohne Partner
Die sexuelle Fortpflanzungen ist ein Erfolgskonzept der Evolution, das auch uns Menschen gut bekannt ist. Wer Kinder haben möchte, braucht zuallererst einen passenden Partner. Einige Tiere haben es aber geschafft, auf die aufwendige Suche nach "dem Richtigen" komplett zu verzichten - sie sind asexuell und klonen sich einfach selbst.
Bild: picture-alliance/dpa
Ein jungfräulicher Krebs
Ein aktuelles Beispiel ist der Mamorkrebs. Ein breiteres Interesse weckte der Süßwasserkrebs zum ersten Mal im Jahr 2003. Deutsche Biologen stellten damals fest, dass die gesamte Art nur aus Weibchen besteht, die sich selbst klonen. Das war bei Krebsen vorher noch nie beobachtet worden.
Bild: picture-alliance/dpa/R.Andrian
Durch Mutation zum Klon
Wie genau der Marmorkrebs seine Sexualität verloren hat ist ungeklärt. Genetische Analysen haben aber gezeigt, dass er eng mit einer nordamerikanischen Flusskrebsart verwandt ist. Wissenschaftler vermuten, dass einer dieser Flusskrebse in den 1990ern mutiert ist und so von der sexuellen zu asexuellen Fortpflanzung wechseln konnte.
Bild: picture alliance/dpa/C. Huetter
Ideal für Pioniere
Der großer Vorteil der asexuellen Fortpflanzung: Ein Weibchen reicht, um eine ganzen Population zu gründen. Das weiß auch der Jungferngecko: Er lebt auf den abgelegensten Inseln des pazifischen Ozeans und wurde dort wohl mit Pflanzenresten angeschwemmt. Wären die einzelnen Weibchen auf die Paarung mit Männchen angewiesen gewesen, hätten sie im Zweifelsfall nie Nachwuchs bekommen.
Bild: picture-alliance/Hippocampus-Bildarchiv
Enthaltsam seit Jahrmillionen
Auch die Bdelloidae Rädertierchen kommen schon ziemlich lange ohne Sex aus - seit ungefähr 40 Millionen Jahren! In dieser langen Zeit haben sich die Umweltbedingungen auf der Erde mehrfach geändert. Dass es die Bdelloidae trotzdem noch gibt, liegt wahrscheinlich daran, dass sie Gene von anderen Organismen in ihre DNA aufgenommen haben, zum Beispiel von Bakterien oder Pilzen.
Bild: picture-alliance/dpa/F. Fox
Sex als Option
Mamorkrebse, Bdelloidae und Jungferngeckos sind immer weiblich. Aber es gibt es auch Tiere, für die Sex optional ist. Ein Beispiel ist der Rainbow Whiptail Lizard, eine Eidechsenart, die in Zentral- und Südamerika lebt. Manche Populationen bestehen nur aus jungfräulichen Weibchen, andere Populationen haben Sex und leben mit Männchen.
Bild: picture alliance/dpa/Kitchin and Hurst
Gefangenschaft macht erfinderisch
Dass die Schwelle zum Sich-selbst-Klonen gar nicht so hoch ist, zeigen Beispiele von Tieren, die in Gefangenschaft leben. 2006 brachte ein jungfräuliches Komodowaran-Weibchen im Londoner Zoo vier männliche Junge zur Welt. Um Klone handelt es sich hier offensichtlich nicht. Trotzdem hatten die männlichen Nachkommen nur die DNA ihrer Mutter.
Bild: Imago/blickwinkel/McPhoto/I. Schulz
Die Jungfrau im Aquarium
Auch bei Haien ist es in Gefangenschaft schon öfter zu Jungferngeburten gekommen. Zum Beispiel im Jahr 2007, als ein Hammerhai in einem Aquarium in den USA ohne männliches Zutun schwanger wurde und ein weibliches Junges auf die Welt brachte. Auch Bambushaie und Zebrahaie haben schon kleine Klone geboren.
Bild: picture alliance/dpa/Photoshot
Sind Männer jetzt überflüssig?
Bei Säugetieren wurde noch nie eine Jungferngeburt beobachtet. Wissenschaftler vermuten, dass die Mechanismen hinter dem Kinderkriegen bei uns einfach zu komplex sind. Das ist auch gut so, denn durch sexuelle Fortpflanzung reduziert sich das Risiko schädlicher Mutationen. Außerdem gibt uns die immer neue Kombination von Genen die Möglichkeit, flexibel auf neue Umweltbedingungen zu reagieren.