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Barcelona gewinnt die Champions League

17. Mai 2006

Der FC Barcelona hat sich im Champions League-Finale in Paris gegen den FC Arsenal mit 2:1 durchgesetzt. Arsenal-Schlussmann Jens Lehmann sah nach einer "Notbremse" die Rote Karte.

So sehen Sieger aus: Ronaldinho & Co haben den PottBild: AP

Das Endspiel am Mittwochabend (17.5.), das der spanische Meister gegen den FC Arsenal in Überzahl durch den Treffer von "Joker" Juliano Belletti in der 81. Minute mit 2:1 (0:1) gewann, war für Deutschlands Nummer 1 bei der WM nach einer Notbremse gegen "Barca"-Torjäger Samuel Eto'o bereits in der 18. Minute beendet.

Jens Lehmann entgeistert: der deutsche WM-Torhüter sah nach 18 Minuten RotBild: picture-alliance/dpa

Lehmann hatte den Kameruner nach einem Pass von Superstar Ronaldinho einen Meter vor der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Zutiefst geknickt trottete der Nationaltorhüter mit seinem in diesem Moment wertlosen neuen Rekord von 763 Minuten ohne Gegentor in der Champions League in Folge vom Platz des Stade de France in Paris.

Der Platzverweis war am Ende der Knackpunkt des Spiels, in dem Sol Campbell (37.) Arsenal sogar in Führung geschossen hatte, bevor Eto'o mit seinem sechsten Treffer im Wettbewerb zum Ausgleich traf.

Henry sorgte für Schrecksekunden

Dabei hatten die "Gunners" vor den Augen des britischen Premierministers Tony Blair und des spanischen Königs Juan Carlos auf der Ehrentribüne der mit 77.500 Zuschauern ausverkauften WM-Arena von 1998 den wesentlich besseren Start erwischt.

Elegant: Ronaldinho behauptet den Ball gegen Arsenals GilbertoBild: picture-alliance/dpa

Zwar hatte Coach Arsene Wenger auf den offensiven Jose Antonio Reyes verzichtet, was aber den Angriffsaktionen des 23-maligen englischen Meisters keinen Abbruch tat. Schon nach drei Minuten musste Barcelonas Torhüter Victor Valdes mit dem Fuß gegen den freistehenden Thierry Henry klären, bevor der Franzose wenige Sekunden später mit einem Distanzschuss für die nächste Schrecksekunde in der spanischen Abwehr sorgte.

Das Spiel der Londoner erhielt einen Bruch, nachdem Lehmann, der seinen Klub mit einem gehaltenen Elfmeter im Halbfinale gegen den FC Villarreal ins Endspiel geführt hatte, seinen Platz für Reservekeeper Manuel Almunia räumen musste. Coach Wenger hatte als Feldspieler den Franzosen Robert Pires aus dem Spiel genommen.

Arsenal-Führung durch Campbell

In der Manier einer Handball-Mannschaft spielten Ronaldinho in der Folge um den Arsenal-Strafraum. Die dezimierten Engländer lauerten in ihrem ersten Champions-League-Finale auf Konter. Die erste gefährliche Situation nach dem Platzverweis verwertete ausgerechnet der erst vorm Finale zurückgekommene englische Nationalverteidiger Sol Campbell, der nach einem Freistoß von Henry per Kopf zum 1:0 verwandelte.

Wuchtiger Kopfstoß: Sol Campbell markiert die Führung für ArsenalBild: AP

Pech hatte auf der Gegenseite der Kameruner Eto'o in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als Arsenals Keeper Almunia den Ball nach seinem Schuss aus der Drehung an den Pfosten lenkte.

Entscheidung durch Belletti

Von 20.000 Fans frenetisch angefeuert, begannen die Katalanen nach dem Wechsel äußerst druckvoll, fanden aber zunächst keine Mittel gegen die gut organisierte Abwehr von Arsenal. Auch Weltfußballer Ronaldinho vermochte dem Spiel des 18-maligen spanischen Meisters nicht die erhofften Impulse zu geben. Der Ausnahmefußballer ließ sich ungewohnt weit ins Mittelfeld zurückfallen, um sich der Doppelbewachung zu entziehen.

Matchwinner: Barcelonas Juliano Belletti erzielt den 2:1-SiegtrefferBild: AP

Erst in der Schlussphase tauchte der brasilianische Ballzauber verstärkt in und am englischen Strafraum auf. In der Phase, in der Barcelona nach rund einer Stunde auf den Ausgleich drängte, hatte der ehemalige Stuttgarter Aleksandr Hleb bei einem Konter sogar das 2:0 auf dem Fuß. Wenig später in der 69. Minute parierte "Barca"-Torhüter Valdes bravourös gegen den Schweden Fredrik Ljungberg, bevor Henry (70.) dem möglichen Matchball vergab, als er mit einem Flachschuss das Tor nur knapp verfehlte.

In den letzten Minuten setzte Barcelona alles auf eine Karte und schaffte die Wende, als Arsenal dem kraftraubenden Spiel mit nur neun Feldspielern Tribut zahlen musste. Barcelona hatte in dem stets gefährlichen Torschützen Eto'o und Ronaldinho seine besten Akteure. Der von Barcelona umworbene französische Weltmeister Henry zählte neben dem Torschützen Campbell und Kolo Abib Toure zu den herausragenden Akteuren von Arsenal. (ms)

So haben sie gespielt:

Barcelona: Valdes - Oleguer (72. Belletti), Marquez, Puyol,
van Bronckhorst - Deco, Edmilson (46. Iniesta), van Bommel (61. Larsson) - Giuly, Eto'o, Ronaldinho. - Trainer: Rijkaard

Arsenal: Lehmann - Eboue, Toure, Campbell, Cole - Pires (20. Almunia), Gilberto, Fabregas (74. Flamini), Hleb (85. Reyes) - Ljungberg - Henry. - Trainer: Wenger

Schiedsrichter: Terje Hauge (Norwegen)

Tore: 0:1 Campbell (37.), 1:1 Eto'o (76.), 2:1 Belletti (81.)

Zuschauer: 77.500 (ausverkauft)

Rote Karte: Lehmann nach einer Notbremse (18.)

Gelb-Rote Karten: keine

Gelbe Karten: Larsson, Oleguer - Eboue, Henry

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