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Barclays-Chef droht Mitarbeitern

17. Januar 2013

Der neue Chef der britischen Großbank Barclays will aufräumen. Wer bei dem angekündigten "Kulturwandel" der Bank nicht mitziehe, müsse das Institut verlassen.

Filiale der Barclays Bank in London (Foto: AFP)
Bild: dapd

Die Bank dürfe nie wieder Mitarbeiter belohnen, die Geld auf "unethische oder nicht zu den Werten der Bank passende Weise" verdienen, so Barclays-Chef Antony Jenkins in einer Mitteilung an die weltweit 140.000 Angestellten der Bank.

Einigen Mitarbeitern gehe die neue Verbindung zwischen Unternehmenserfolg und ethischen Werten vielleicht zu weit, so Jenkins. "Für diese Mitarbeiter habe ich eine klare Botschaft: Barclays ist nicht der richtige Ort für euch. Die Regeln haben sich geändert. Ihr werdet euch bei Barclays nicht wohlfühlen und, um ehrlich zu sein, wir würden uns nicht wohlfühlen, wenn wir euch weiter als Kollegen hätten."

Neuer Chef, neue Werte? Antony JenkinsBild: Reuters

Kulturwandel

Jenkins hatte im August 2012 die Nachfolge von Bob Diamond angetreten. Diamond war im Rahmen des Skandals um eine Manipulation des Libor-Zinssatzes von der Spitze der Bank zurückgetreten. Für seine Rolle in dem Skandal war das Geldhaus zu einer Strafzahlung von umgerechnet rund 350 Millionen Euro verurteilt worden.

Seitdem hat sich Jenkins mehrmals für einen Sinneswandel in der Finanzbranche ausgesprochen. Auch in anderen großen Instituten, etwa der Deutschen Bank, haben die neuen Chefs einen "Kulturwandel" angekündigt.

Ethische Standards

"Über 20 Jahre hinweg sind die Banken immer aggressiver geworden, haben sich zu sehr auf kurzfristige Gewinne konzentriert und die Bedürfnisse von Kunden und der Gesellschaft dabei aus den Augen verloren", sagte Jenkins weiter. Auch Barclays sei gegen diese Entwicklung nicht immun gewesen.

Jenkins kündigte an, in den kommenden Wochen mehr als 1000 Mitarbeiter darin zu schulen, die neuen ethischen Standards im Unternehmen zu verbreiten. Einzelheiten zum neuen Ethik-Code von Barclays will Jenkins am 12. Februar vorstellen - gemeinsam mit dem Jahresbericht der Bank.

bea/GD (reuters, afp)

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