Basketball-Superstar Kobe Bryant ist tot. Der 41-jährige Ex-NBA-Profi starb bei einem Helikopterunglück nahe Los Angeles. Auch seine Tochter ist unter den Toten. Nicht nur in der Sportwelt herrschen Trauer und Entsetzen.
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Die Basketball-Legende Kobe Bryant ist bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Wie der Bürgermeister von Los Angeles, Eric Garcetti, bestätigte, gehört der fünfmalige NBA-Champion zu den Todesopfern des Unglücks in der Nähe von Los Angeles. Die 13-jährige Tochter von Bryant, Gianna, befand sich demnach ebenfalls in dem Helikopter. Der 41-Jährige Bryant war Vater von drei weiteren Kindern, die er gemeinsam mit seiner Ehefrau Vanessa großzog.
Nach Polizeiangaben waren insgesamt neun Menschen an Bord - der Pilot sowie acht Passagiere. Alle seien durch den Absturz getötet worden, hieß es. Bryant war mit seiner Tochter auf dem Weg zu einem Basketball-Turnier im Ort Calabasas.
Die Bestürzung über den Tod des Ex-Basketballers ist riesig - in der gesamten Sportwelt und darüber hinaus. "Das sind schreckliche Nachrichten", twitterte US-Präsident Donald Trump. Die nordamerikanische Profiliga NBA würdigte Bryant als "einen der außergewöhnlichsten Spieler" der Basketball-Geschichte.
Dirk Nowitzki: "Du hast so viele inspiriert"
Sehr betroffen äußerte sich Dirk Nowitzki, der sich in seiner Zeit bei den Dallas Mavericks auf dem Basketballfeld 17 Jahre lang intensive Duelle mit "seinem Idol" Bryant geliefert hatte. Außerdem spielten die beiden oft Seite an Seite für das Auswahlteam der Western Conference der NBA im Allstar-Game.
Ex-US-Präsident Barack Obama würdigte Bryant mit einfühlsamen Worten.
"Ich habe Kobe geliebt - er war wie ein kleiner Bruder für mich", hieß es in einem Statement von Ex-Basketball-Star Michael Jordan, dem Kindheits-Idol Bryants. "Wir haben sehr oft miteinander gesprochen, und ich werde diese Gespräche sehr vermissen."
Unvergessene 81 Punkte
Kareem Abdul-Jabbar, Basketball-Legende der L.A. Lakers und ein Freund von Kobes Bryants Vater Joe, lernte Kobe Bryant kennen, als der erst elf Jahre alt war. Später sah er ihn im Staples Center für die Lakers spielen. In einer Video-Botschaft auf Twitter würdigte er Bryant als "großen Athleten und Führungspersönlichkeit, die eine ganze Generation anderer Sportler inspiriert hat". Er werde nie vergessen, wie er auf der Tribüne saß, als Bryant am 22. Januar 2006 im Spiel gegen die Toronto Raptors 81 Punkte erzielte. "Das war eines der Highlights dessen, was ich im Sport gesehen habe", so Abdul-Jabbar.
Daneben reagierte auch die deutsche Fußball-Nationalelf betroffen, ebenso die Rugby-Ikonen der All Blacks aus Neuseeland und Sprintkönig Usain Bolt.
Bryant wuchs zeitweise in Italien auf, wo sein Vater als Basketballer aktiv war. 1996 kam er direkt aus der High School in die beste Profiliga der Welt. Den sonst üblichen Weg über eine College-Mannschaft brauchte der hochtalentierte Spieler nicht. Schnell wurde er mit Michael Jordan verglichen, dessen Erbe er als größtes Basketball-Idol der Welt antrat.
Mit den L.A. Lakers gewann Bryant fünf Meistertitel und wurde 2008 zum besten Spieler der Saison (MVP) gewählt. Mit dem US-Team holte er im gleichen Jahr die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Peking, ebenso wie 2012 in London. Im April 2016 beendete er seine aktive Basketball-Karriere nach 20 Jahren bei den Los Angeles Lakers.
2018 erhielt der Basketball-Star einen Oscar für seine Mitarbeit am Animationskurzfilm "Dear Basketball", für den er das Drehbuch schrieb.
Mit 33.643 Punkten ist Kobe Bryant bis dato viertbester Werfer in der Geschichte der nordamerikanischen Profiliga. Erst einen Tag vor seinem Tod war er vom aktuellen Lakers-Superstar LeBron James von Rang drei verdrängt worden.
Kobe Bryant - seine beeindruckende Karriere
NBA-Superstar Kobe Bryant ist bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Damit endet eine Erfolgsgeschichte, die über den Basketball hinausging. Doch der 41-Jährige bleibt für viele unsterblich.
Bild: picture-alliance/Photoshot
Los-Angeles-Lakers-Legende
Kobe Bryants Karriere bei den LA Lakers ist legendär, auch zwei olympische Goldmedaillen gehören zu seiner Trophäensammlung. 20 Jahre lang prägt der Baskteball-Superstar die NBA. Jetzt kommt der 41-Jährige bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben - zusammen mit acht weiteren Menschen, darunter seine 13-jährige Tochter Gianna.
Bild: picture-alliance/AP Photo/J. C. Hong
Basketball-Wunderkind
Schon im Alter von 17 Jahren erhält Bryant einen Platz in der NBA. Damit gehört er zu den wenigen Basketballspielern, die direkt nach der Highschool den Schritt in die US- amerikanische Top-Liga schaffen. Sein Talent ist bemerkenswert - aber nicht völlig unerwartet. Kobe's Vater Joe "Jelly Bean" Bryant ist ebenfalls ein erfahrener NBA-Profi.
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Italienischer Lebensstil
Einen Großteil seiner Kindheit verbringt Bryant in Italien, wohin er als 6-Jähriger mit seiner Familie zieht, als sein Vater Joe seine Karriere in der dortigen Basketballliga fortsetzt. Bryant gewöhnte sich an den italienischen Lebensstil. Italiens Basketball-Verbandspräsident Giovanni Petrucci sagte über Bryant: "Er sprach sehr gut Italienisch. Er kannte sogar den lokalen Slang."
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Geniale Kombination
Obwohl Bryant ursprünglich von den Charlotte Hornets verpflichtet wird, geht er direkt im Tausch gegen Vlade Divac zu den Lakers. In Los Angeles fasst er schnell Fuß, bildet mit Shaquille O’Neal (l.) ein Erfolgsduo, durch das die Lakers Jahr für Jahr Meisterschaftsanwärter sind. Beide gewinnen ihre erste gemeinsame Meisterschaft im Jahr 2000 und wiederholen diese Leistung 2001 und 2002.
Bild: picture-alliance/dpa
Keine Jordan-Kopie
In seinen frühen Karrierejahren trifft Kobe auch auf "His Airness" Michael Jordan. Wissbegierig saugt der aufstrebende Bryant die Ratschläge der NBA-Ikone auf. Vergleiche mit Jordan hört er allerdings nicht gerne: "Ich will nicht der nächste Michael Jordan sein. Ich will nur Kobe Bryant sein."
Bild: picture-alliance/dpa
Vorwurf der Vergewaltigung
Im Jahr 2003 beschuldigt eine 19-jährige Hotelangestellte Bryant der Vergewaltigung. Bryant, der seit 2001 verheiratet ist, gibt zu, Sex mit der Frau gehabt zu haben - behauptet aber, die Begegnung sei einvernehmlich gewesen. Das Opfer sagt vor Gericht nicht aus, und die Vergewaltigungsanklage wird fallen gelassen. Eine Zivilklage wird später außergerichtlich beigelegt.
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Bryant auf dem Thron
In der Saison 2007/08 wird Bryant mit 29 Jahren und 122 Tagen der jüngste Spieler in der Geschichte der NBA, der 20.000 Punkte in seiner NBA-Karriere erzielen kann. Dank der guten Mannschaftsleistung und seinen individuellen Leistungen auf dem Spielfeld wird Bryant zum ersten und einzigen Mal zum MVP, zum wertvollsten Spieler der regulären Saison, gewählt.
Bild: Imago Images/Icon SMI
Glänzende Titelsammlung
Während seiner zwei Jahrzehnte dauernden Karriere bei den LA Lakers erzielt Bryant 33.643 Punkte und gewinnt fünf NBA-Meisterschaften. Zweimal wird er zum NBA-Final-MVP ernannt - zum wertvollsten Spieler des NBA-Finalserie. Außerdem wird er für 18 NBA All-Star-Spiele nominiert. Im Jahr 2016 tritt er in den Ruhestand.
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Gewinner auch bei der Oscar-Verleihung
Ein Jahr zuvor, 2015, kündigt Bryant seinen Rücktritt in einem Brief mit der Überschrift "Lieber Basketball" an. Im Jahr 2017 verarbeiten der NBA-Superstar den Brief gemeinsam mit Disney-Animator Glen Keane (r.) zu einem kurzen Animationsfilm. Das Video wird bei der Verleihung der Academy Awards 2018 mit einem Oscar ausgezeichnet.
Bild: Reuters/M. Blake
Ehrung des "Laker for Life"
Als erstem Spieler überhaupt zollen ihm die Lakers ganz besonderen Tribut und machen gleich zwei Trikots unsterblich. Sowohl Bryants Nummer 8, die er anfangs trug, als auch die 24 ziehen die Lakers für immer aus dem Verkehr. Beide Jerseys hängen zu Ehren der "Black Mamba" neben den Trikots der anderen Legenden unter der Hallendecke im berühmten Staples Center von Los Angeles.
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Förderer des Frauensports
Nach dem Ende seiner aktiven Karriere nutzt Bryant seine Popularität, um den Frauensport, insbesondere Basketball und Fußball, zu unterstützen. Seine Tochter Gianna (l.) ist eine begeisterte Basketballspielerin. Auch die 13-Jährige kommt am 26. Januar an der Seite ihres Vaters ums Leben.
Bild: Reuters/USA TODAY Sports/S. R. Sylvanie
Abschied vom Superstar
Auf Leinwänden vor dem Staples Center in Los Angeles wird der Basketball-Legende gedacht. Hunderte Fans und Trauernde versammeln sich davor in der Stadt seines Heimatvereins und entzünden Kerzen für ihr Idol, dessen Tochter und die anderen Verunglückten.