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Basketball: Svetislav Pesic wird überraschend Bayern-Trainer

23. Dezember 2025

Die Trainer-Legende soll den deutschen Basketball-Meister Bayern München zurück in die Erfolgsspur führen. Svetislav Pesic ist Nachfolger von Weltmeister-Coach Gordon Herbert.

Der serbische Ex-Nationaltrainer Trainer Svetislav Pesic an der Seitenlinie während der Basketball-EM 2025
Bei der EM im Sommer war er noch serbischer Nationaltrainer, jetzt übernimmt Svetislav Pesic die Basketballer des FC BayernBild: Heikki Saukkomaa/Lehtikuva/IMAGO

"Ich bin wieder da", sagte Svetislav Pesic, als er sich bei den Basketballern des FC Bayern München zurückmeldete. "Ich habe nur ein Ziel hier, dass wir uns so schnell wie möglich verbessern." Die 76 Jahre alte Trainer-Legende ist Nachfolger von Deutschlands früherem Weltmeister-Coach Gordon Herbert. Nach acht EuropaLeague-Niederlagen in Serie hatten sich die Münchener und der Kanadier am vergangenen Wochenende getrennt.

Herbert, der die Bayern noch im Sommer zum siebten deutschen Meistertitel der Vereinsgeschichte geführt hatte, wird Mitte 2026 kanadischer Nationaltrainer. Der Trainer, der 2023 mit der deutschen Nationalmannschaft sensationell Weltmeister geworden war, hatte sich zunächst offengehalten, ob er parallel dazu die Münchener weiterhin betreuen würde. Das hat sich nun erledigt. Pesic wurde zunächst bis zum Sommer verpflichtet.

2014 mit den Bayern Deutscher Meister 

"Svetislav kennt München, er kennt Bayern und beide Ligen. Einige von uns kennen wiederum ihn sehr gut, die Eingewöhnungszeit dürfte bei ihm also kurz ausfallen", sagte Bayern-Sportchef Dragan Tarlac über seinen serbischen Landsmann Pesic. "Das gibt uns bei dieser Entscheidung - neben seiner enormen Erfahrung - ein gutes Gefühl." Vereinspräsident Herbert Hainer bezeichnete den neuen Bayern-Coach als "alten Fuchs". 

2014 machte Pesic den FC Bayern zum deutschen MeisterBild: sportfotodienst/Camera 4/IMAGO

Pesic hatte die Bayern bereits von 2012 bis 2016 trainiert. In diese Zeit fiel der Meistertitel 2014 - einer von fünfen, die der Trainer in Deutschland holte. Die übrigen vier feierte er zwischen 1997 und 2000 mit Alba Berlin. Mit dem FC Barcelona holte er 2003 die sogenannte "Triple Crown" aus dem Triumph in der EuroLeague sowie spanischer Meisterschaft und Pokalsieg.

Machte Basketball in Deutschland mit EM-Coup populär

Pesic, der 1949 in der serbischen Stadt Novi Sad geboren wurde, gehört zu den erfolgreichsten Trainern der Welt. Seit 2021 ist er Mitglied der Hall of Fame des Basketball-Weltverbands FIBA.

1993 löste er in Deutschland einen Basketball-Boom aus, als er die Nationalmeisterschaft bei der Heim-EM zu ihrem ersten Europameistertitel führte. 2001 gelang ihm dieses Kunststück auch mit der sogenannten "Bundesrepublik Jugoslawien", die aus Serbien und Montenegro bestand. 2002 wurde er mit diesem Team auch Weltmeister.

Als Nationaltrainer Serbiens von 2021 bis 2025 feierte Pesic weitere Erfolge: die Vize-Weltmeisterschaft 2023 hinter Deutschland sowie Bronze bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Nach dem Achtelfinal-K.o. gegen Finnland bei der EM in diesem Jahr - sie endete mit dem zweiten EM-Titel Deutschlands - trat Pesic als serbischer Nationaltrainer zurück. 

Basketballverrückt 

"Er hat so viel Energie, eine unglaubliche Fachkompetenz und dazu diese menschliche Seite. Ich habe viele Trainer erlebt, aber kaum einen, der sich so gekümmert hat um einen Spieler", sagte Hans-Jürgen Gnad, einer der Europameister von 1993, über Pesic. "Und er weiß genau, wie man jeden Spielertypen dazu bekommt, das Letzte aus sich herauszuholen."

Pesic bezeichnete sich selbst einmal als "basketballverrückten Trainer", der von sich und auch von anderen viel erwarte. "Ich bin sehr diszipliniert. Basketball ist mein Stolz, meine Leidenschaft." 

Er besitzt die serbische und die deutsche Staatsangehörigkeit. Seine Basketball-Leidenschaft hat er in seiner Familie weitergegeben. Sohn Marko Pesic bestritt für Deutschland 97 Länderspiele. Enkel Luka Pesic geht ebenfalls auf Korbjagd - für die zweite Mannschaft des FC Bayern - jenen Verein, bei dem Svetislav Pesic nun erneut Verantwortung übernommen hat.