Basketballer verlieren knapp gegen Frankreich
30. August 2015Dirk Nowitzki war einfach nur beeindruckt. "Die Stimmung war einmalig hier. Das ist eine tolle Sportstadt", sagte der Superstar nach der EM-Generalprobe in Köln vor der sensationellen Kulisse von 18.500 Fans. Nowitzki und die deutschen Basketballer erlebten im letzten Test gegen Europameister Frankreich einen echten Vorgeschmack auf das, was ab Samstag bei der Vorrunde in Berlin wartet. Mit der knappen 63:68 (38:32)-Niederlage konnte das Team gut leben.
Anders als bei der Abfuhr zwei Tage zuvor in Straßburg (52:76) verkaufte sich die Mannschaft von Bundestrainer Chris Fleming beim Wiedersehen mit dem Titelkandidaten teuer. "Das war doch um einiges besser als in Straßburg. Wir hatten unsere Chancen", sagte Nowitzki, sichtlich abgekämpft, ein dickes rotes Handtuch um den Hals. Auch Fleming war zufrieden mit der Reaktion. "Wir haben uns in Frankreich weit unter Wert verkauft", sagte der 45-Jährige: "Die Jungs haben mit großer Energie und Leidenschaft das Spiel bestritten, wir hätten auch gewinnen können."
Im letzten Länderspiel vor dem Beginn der Vorrunde in Berlin, wo es am Samstag (15.00 Uhr) gegen Außenseiter Island geht, präsentierte sich Nowitzki im Vergleich zu den letzten Auftritten verbessert. Am Ende standen zehn Punkte und sieben Rebounds in der Statistik. Bester Werfer der deutschen Mannschaft war zum Ende der Vorbereitung Dennis Schröder (16). Bei den Franzosen kam Nando de Colo als Topscorer auf 14 Zähler.
Die Zuschauer sahen eine auf beiden Seiten von Fehlern geprägte Anfangsphase. Viele Ballverluste, wenige gelungene Aktionen, vor allem die Franzosen trafen aus dem Feld fast nichts. Die deutschen Korbjäger konnten dies ausnutzen, Mitte des zweiten Viertels sorgte Schröder mit dem Wurf zum 27:18 (15.) sogar für ein kleines Polster.
Frankreich mit B-Mannschaft
Frankreichs Erfolgstrainer Vincent Collet schonte seine Stars, die deutschen NBA-Profis Nowitzki (Dallas Mavericks) und Schröder (Atlanta Hawks) wurden im zehnten Test des EM-Sommers nach und nach besser, auch wenn im Zusammenspiel noch immer Luft nach oben bleibt. Anders als am Freitag, als die Franzosen mit einem 31:0-Lauf frühzeitig für klare Verhältnisse gesorgt hatten, blieb das Spiel offen. Das DBB-Team ging mit knappem Vorsprung in den letzten Spielabschnitt (48:47).
Der viermalige NBA-Champion Tony Parker saß bei den Gästen weiter auf der Bank und sah, wie das erneut ohne die angeschlagenen Akeem Vagras und Maodo Lo angetretene DBB-Team beim zweiten Teil der letzten Standortbestimmung verbissen um den Sieg kämpfte. Am Ende reichte es nicht, nach dem 63:66 durch Nowitzki sorgte de Colo mit zwei Freiwürfen für den Sieg.
Die Spieler haben nun noch einmal zwei Tage frei, erst am Mittwoch trifft sich die Mannschaft in Berlin. Nach dem Auftakt gegen den Basketball-Zwerg Island geht es gegen Vizeweltmeister Serbien, die Türkei, Italien und Spanien - abgesehen von den Türken ähnlich starke Gegner wie Frankreich.
to/ck (sid)