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Politik

Bataclan-Konzert: "Es war ergreifend!"

Barbara Wesel
13. November 2016

Bei der Wiedereröffnung des Pariser Clubs Bataclan spielte Musik-Legende Sting vor ausverkauftem Haus. Nicht nur für die Angehörigen der Anschläge war es ein bewegender Abend, berichtet Barbara Wesel aus Paris.

Frankreich Frankreich Ein Jahr nach den Pariser Terroranschlägen Bataclan
Polizisten bewachen das Konzert im Bataclan zum Jahrestag der Pariser TerroranschlägeBild: picture-alliance/dpa/I. Langsdon

Nur 350 Tickets für diesen Abend gingen überhaupt in den freien Verkauf - mehr als 1000 Eintrittskarten für die Wiedereröffnung des Bataclan waren für Angehörige und Überlebende der Anschläge reserviert. Zu den Parisern, die Glück hatten und im Internet Eintrittskarten kaufen konnten, gehören der Musiker Thomas und sein Freund Gabin, die hinterher ihre Eindrücke schildern.

Gabin: Es war ein großartiger Abend und ich fand Sting sehr eindrucksvoll. Es gab sehr emotionale Momente, besonders bei dem letzten Stück, "The empty chair", das er für den ermordeten Journalisten James Foley geschrieben hat. Das war all den Menschen gewidmet, die im Bataclan gestorben sind, und in diesem Moment war der Saal wirklich eins. Alle haben an die gedacht, die hier einen von ihren Nächsten verloren haben. Es war wirklich ein starker Moment. Ich glaube jeder konnte bei dem Konzert ein bisschen von dem finden, was er gesucht hat.

Thomas: Es war ergreifend. Ich war selbst schon dreimal Mal in diesem Saal, zweimal um bei einem Konzert zu assistieren und einmal habe ich selbst mitgespielt. Und das heute war das Konzert, das genau richtig war, ein gutes Schuss Rock und Energie, und voller Emotion zum Ende hin, das war ein guter Abend um das Bataclan wieder zu eröffnen.

Konzertbesucher Thomas und Gabin waren ergriffen Stings Auftritt zur Ehren der TerroropferBild: DW/B. Wesel

Hätte es ein französischer Musiker sein sollen an diesem Abend, wie manche gefordert haben?

Thomas: Ich finde wenn man einen Musiker von der Klasse eines Sting bekommen kann - vielleicht hätte es auch ein großer französischer Künstler sein können an diesem Abend - aber für die Wiedereröffnung des Bataclan ist Sting doch ein großer und bedeutender Künstler, weltweit bekannt. Ich bin zufrieden, dass er dieses Konzert gegeben hat.

Gabin: Ich finde ihn auch richtig, er hat sich immer für viele politische Anliegen engagiert, er hat am Anfang auch eine Schweigeminute abgehalten. Er war der richtige Künstler an diesem Ort an diesem Abend.

Musikalisch war es eine Mischung von alten und neuen Stücken? 

Thomas: Er hat mit zwei Klassikern eröffnet, eine seiner eigenen Kompositionen "Fragile" und danach "Message in a Bottle", da ist im Saal sofort Stimmung entstanden. Und dann gab es eine Mischung von Auszügen aus seinem neuen Album, das ist sehr rockig und passte gut in diese Szene. Und schließlich hat er auch ein paar von seinen großen Klassikern gespielt, "Englishman in New York" und Songs von Police, alles wie es sein sollte, Super!

War es nicht allzu traurig da in dem Saal?

Thomas: Es gab schon Traurigkeit, aber es ging vor allem auch um den Willen zum Leben und einfach Musik zu machen. Und es gab dabei viel Freude und viel Energie. Auch diese Botschaft von Sting, dass wir das Leben feiern sollen und uns gleichzeitig an die erinnern, die wir verloren haben – sie war wichtig für uns alle. Er hat uns an diesem Abend gezeigt wie das geht.

Und hat sich in Paris in diesem letzen Jahr viel verändert?

Gabin: Ich glaube, es gibt schon Leute und auch Künstler, die seitdem ungern in solche Säle gehen nach dem was passiert ist. Und es gibt natürlich viel mehr Kontrollen überall, es gibt schon Nachwirkungen. Aber insgesamt hat Paris sein normales Leben wieder aufgenommen, es ist wieder und immer noch die "Stadt des Lichtes".

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