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Monsanto in den USA am Pranger

11. August 2018

Der Agrarkonzern Monsanto wurde zu einer Millionenzahlung verurteilt, weil seine glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmittel Krebs verursacht haben sollen. Für die Bayer-Tochter ein Schlag. Das Urteil kann Folgen haben.

Glyphosat
Bild: picture-alliance/dpa/P. Pleul

Die Mittel hätten "wesentlich" zur Krebserkrankung des Klägers beigetragen, befand das Geschworenengericht in San Francisco. Knapp 289 Millionen Dollar wurden einem ehemaligen Hausmeister zugesprochen, der unheilbar an Lymphdrüsenkrebs erkrankt ist und die Herbizide von Monsanto dafür verantwortlich macht.

Die Geschworenen-Jury begründete das Urteil mit dem Versäumnis von Monsanto, den Kunden davor gewarnt zu haben, dass die Herbizide Krebs auslösen könnten. Dadurch habe sich der Konzern der "Heimtücke" schuldig gemacht. Der 46-jährige Kläger hatte die Herbizide als Hausmeister mehrerer Schulen über Jahre hinweg in großen Mengen angewendet.

Glyphosat wird weltweit verwendet, wie hier auf einem Feld in FrankreichBild: Getty Images/AFP/J.-F. Monier

Im Zentrum des Verfahrens stand die Frage, ob die in den Unkrautvernichtungsmitteln Roundup und RangerPro enthaltene Chemikalie Glyphosat möglicherweise eine krebsauslösende Wirkung hat. Monsanto, das seit kurzem zum Bayer-Konzern gehört, bestreitet eine krebsauslösende Wirkung seines Produkts. Wissenschaftliche Studien hätten gezeigt, dass die Chemikalie für den menschlichen Gebrauch unbedenklich sei.

Strittige Fragen

Unter Experten ist umstritten, ob Glyphosat tatsächlich Krebs verursachen kann. Die US-Umweltbehörde EPA und auch die Aufsichtsbehörden in der EU und Deutschland gelangten zu dem Schluss, dass keine Krebsgefahr von dem Herbizid ausgeht.

Dagegen hatte die zur Weltgesundheitsorganisation WHO gehörende Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) vor drei Jahren konstatiert, dass Glyphosat "wahrscheinlich krebserregend bei Menschen" sei.

In den USA machen tausende Krebskranke Monsanto für ihr Leiden verantwortlich. Ein Bundesrichter in San Francisco hatte im vergangenen Monat mehr als 400 weitere Klagen wegen der möglichen krebsauslösenden Wirkung des Unkrautvernichtungsmittels zugelassen.

Monsanto kündigte Berufung gegen das Urteil an. Das Unternehmen sieht sich mehr als 5000 ähnlichen Klagen in den USA gegenüber. In Deutschland will Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner den Gebrauch von Glyphosat einschränken.

cgn/ml (afp, rtr)

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