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Bayer zahlt US-Farmern Entschädigung

2. Juli 2011

Nach einem jahrelangen Rechtsstreit um gentechnisch veränderten Reis hat der Bayer-Konzern mit US-Landwirten eine außergerichtliche Einigung erzielt. Dabei sollen bis zu 750 Millionen US-Dollar Entschädigung fließen.

Reis in Händen (Foto: AP)
Genmanipulierter Reis hatte sich mit herkömmlichen Sorten vermischtBild: AP

Der Rechtsstreit zwischen dem Bayer-Tochterunternehmen CropScience und US-amerikanischen Farmern um Gen-Reis wird außergerichtlich beigelegt. Wie das Unternehmen am Samstag (02.07.2011) mitteilte, habe man sich auf die Zahlung von bis zu 750 Millionen US-Dollar an die Farmer geeinigt. An dem Vergleichsprogramm können alle US-Landwirte teilnehmen, die im Zeitraum von 2006 bis 2010 Langkornreis angebaut haben.

Nicht alle Farmer profitieren

Bayer übernahm den Gen-Reis Liberty Link von der Firma Aventis Cropscience

Vergleichsvereinbarungen seien mit zwei Gruppen von Klägervertretern geschlossen worden, teilte das Unternehmen im Internet weiter mit. Eine Vereinbarung beziehe sich auf Fälle am Bundesgericht, eine zweite auf die Fälle, die an Gerichten der einzelnen Bundesstaaten anhängig sind. Für die praktische Abwicklung der beiden Vereinbarungen werde BrownGreer PLC als unabhängiger Dritter zuständig sein.

Obwohl Bayer CropScience der Überzeugung sei, im Umgang mit seinem gentechnisch veränderten Reis verantwortlich gehandelt zu haben, liege eine Beilegung des Rechtsstreits im Geschäftsinteresse des Unternehmens, hieß es weiter. Die Vereinbarungen würden nur dann gültig, wenn die Felder der teilnehmenden Landwirte mindestens 85 Prozent der Anbaufläche von Langkornreis in den USA repräsentierten.

Genveränderter Reis gefährdete den Export

Die US-Farmer mussten Einbußen hinnehmenBild: AP

Im August 2006 waren Spuren der Gen-Reissorte Liberty Link, die nicht für den menschlichen Verzehr zugelassen war, in Reislieferungen aus den USA entdeckt worden. Der gegen Pflanzenschutzmittel widerstandsfähige Reis wurde von der US-Firma Aventis Cropscience hergestellt, die später von Bayer übernommen wurde. Nach Angaben des Anwaltbüros Wolf Haldenstein Adler Freeman & Herz, eine der die Kläger vertretenden Kanzleien, hat Bayer CropScience den US-Reisbauern durch die Verseuchung der Reis-Ernten "finanziell geschadet" und den Exportmarkt für US-Reis gefährdet.

Bayer habe bereits in der Vergangenheit genügend Geld bereitgestellt, um mögliche Entschädigungen bezahlen zu können, teilte das Unternehmen mit. Bayer CropScience zähle als Teilkonzern der Bayer AG mit einem Umsatz von 6,830 Milliarden Euro im Jahr 2010 zu den weltweit führenden, innovativen Crop-Science-Unternehmen mit den Tätigkeitsbereichen Pflanzenschutz, Schädlingsbekämpfung außerhalb der Landwirtschaft sowie Saatgut und Pflanzeneigenschaften. Bayer CropScience beschäftigt 20.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist in mehr als 120 Ländern vertreten.

Autorin: Annamaria Sigrist (dpa, afp, rtr, dapd)
Redaktion: Nicole Scherschun

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