Bayern-Coach Kompany wünscht sich "Siege für Frieden"
Calle Kops mit SID, dpa
23. Dezember 2024
Das Tor-Festival der Bayern gegen Leipzig tritt nach dem Attentat auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg in den Hintergrund. Doch sportlich starten die Bayern-Stars um Harry Kane zufrieden in den Urlaub.
Anzeige
Ihre vorweihnachtliche Tor-Bescherung im Topspiel der Fußball-Bundesliga gegen Leipzig mit den besten Grüßen an die Titelkonkurrenz genossen die Bayern still und leise. Auf die vorgesehene Weihnachtszeremonie mit Lichtershow, Tannenbäumen und Tölzer Knabenchor war wegen der fürchterlichen Ereignisse auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg verzichtet worden.
Die sportliche Bedeutung und die Auswirkungen des 5:1-Erfolgs rückte nach dem letzten Spiel des Jahres zunächst weit in den Hintergrund. FCB-Trainer Vincent Kompany sprach bemerkenswerte Worte in der Pressekonferenz: "Wir haben gewonnen heute, aber ich wünsche mir Siege für Frieden nächstes Jahr. Das ist jetzt in meinen Gedanken", sagte der 38 Jahre alte Belgier.
Sein größter Wunsch für 2025 drehte sich ausnahmsweise nicht um Fußball, Taktik, Verletzte, Transfers, Vertragsverlängerungen oder Titelträume: "Priorität ist einfach, irgendwann mal überall Frieden zu haben, nicht nur in Deutschland."
Bayern legt Messlatte für 2025 hoch
Nicht nur Bayern-Star Harry Kane freute sich nach dem Jahresabschlussspiel auf die Weihnachtsferien in der Sonne. Beim Start in seine zweite Winterpause verkündete der Münchner Erfolgsgarant nach dem Sieg Leipzig die Vorsätze des Fußball-Rekordmeisters für das vollgepackte nächste Jahr mit einer Neuauflage des Duells mit Doublesieger Bayer Leverkusen.
"Es geht jetzt darum, sich so gut wie möglich zu erholen, um wieder bereit zu sein für alle Wettbewerbe im neuen Jahr", sagte Kane. Der Engländer legte die Messlatte des Weihnachtsmeisters nach dem deutlichen Erfolg am 15. Spieltag für 2025 sehr hoch. "Das ist die Benchmark für alle Spiele", sagte der 31-Jährige. "Wir sind Tabellenführer, das gibt uns ein gutes Gefühl für das neue Jahr." Wie vor zwölf Monaten trennen den FC Bayern und Leverkusen zum Jahreswechsel lediglich vier Punkte - doch diesmal sind im Gegensatz zu damals die Münchner vorn.
Auch Leverkusen setzt Ausrufezeichen
Dem Sieg des FC Bayern ließen die Leverkusener bei der Show von Florian Wirtz und Patrik Schick gegen den SC Freiburg dasselbe Resultat folgen. Auch hier hieß es am Ende 5:1 für die Hausherren. Hier, wie auch in allen übrigen Bundesliga-Begegnungen, wurde in Gedenken an die Opfer des Anschlags von Magdeburg vor dem Anpfiff eine Schweigeminute abgehalten.
Zum sportlich perfekten Jahr fehlt der Werkself nun nur noch die Unterschrift von Superstar Wirtz. Warum der Deutsche Meister und Pokalsieger den immerhin noch bis 2027 laufenden Vertrag des 21-Jährigen so schnell wie möglich verlängern möchte, war einmal mehr unübersehbar. Beim Heimsieg gegen die Breisgauer war der deutsche Fußball-Nationalspieler wie so oft in diesem Jahr Weltklasse. Erstmals in seiner Karriere gelangen dem Ausnahmekicker vier Scorerpunkte.
Bayer 04 nimmt Verfolgerrolle an
"Es macht einfach Freude, ihm zuzusehen. Jeder hat es genossen", schwärmte Bayer-Sportchef Simon Rolfes grinsend. Mehr oder weniger im Alleingang war Wirtz für die Gala der Leverkusener gegen Freiburg verantwortlich gewesen. Drei Treffer von Schick legte er auf, ein Tor erzielte er selbst.
Längst ist Bayer der einzige verbliebene nationale Konkurrent der Bayern. "Das ändert sich auch nicht, wenn wir zehn Tage Pause haben", versprach Rolfes. "Wir sind wieder bereit, an unsere Grenzen zu gehen. Dann haben wir Qualität. Dann sind wir eine Spitzenmannschaft." Auch Trainer Xabi Alonso, der sich am Sonntag in seine Heimat San Sebastián verabschiedete, versprach: "Wir kommen wieder mit Vollgas und großen Ambitionen zurück."
Anzeige
Ergebnisse und Torschützen des 15. Bundesliga-Spieltags:
Seit Bundesliga-Gründung 1963 haben Tausende Spieler in Deutschlands bester Fußball-Liga gespielt, einige mehr als zehn oder 15 Jahre. Diese 15 Profis haben die meisten Einsätzen im deutschen Fußball-Oberhaus gesammelt.
Bild: Jens Niering/picture alliance
15. Claudio Pizarro - 490 Spiele
Der Peruaner wechselt 1999 als 20-Jähriger zu Werder Bremen. Er ist der Bundesliga über 20 Jahre lang treu - mit Ausnahme eines kurzen Intermezzos beim FC Chelsea. Zweimal wechselt er von Bremen zum FC Bayern (2001, 2012), kommt aber immer wieder zurück. Nach einer Saison in Köln unterschreibt der damals 40-Jährige 2019 zum insgesamt fünften Mal beim SV Werder und beendet dort 2020 seine Karriere.
Bild: Axel Heimken/picture alliance/APN
14. Ditmar Jakobs - 493 Spiele
Der Verteidiger spielt für Oberhausen, TB Berlin, Duisburg und Hamburg in der Bundesliga. Jakobs wird mit dem HSV zweimal Meister (1982, 1983) und gewinnt 1983 den Landesmeister-Pokal. 1989 rutscht er bei einer Abwehraktion ins Tornetz und verfängt sich in einem Karabiner. Jakobs wird mit einem Skalpell befreit und erleidet Nervenschäden in der Nähe der Wirbelsäule. Seine Karriere ist beendet.
Bild: Herbert Rudel/picture alliance
13. Bernard Dietz - 495 Spiele
Dietz läuft von 1970 bis 1982 für den MSV Duisburg und anschließend fünf Jahre lang für Schalke 04 als Abwehrspieler und Defensivstratege auf. Mit 77 Bundesliga-Toren ist er der torgefährlichste Verteidiger der Liga-Historie. Einen Titel auf Vereinsebene gewinnt "Enatz", wie Dietz liebevoll genannt wird, nie. Aber er ist Teil des DFB-Teams, das 1980 in Rom gegen Belgien den EM-Titel holt.
Bild: Werner Otto/United Archives/picture alliance
12. Stefan Reuter - 502 Spiele
Der Abwehrspieler hat mit dem 1. FC Nürnberg (1984-1988), dem FC Bayern (1988-1991) und Borussia Dortmund (1992-2004) drei Stationen in der Bundesliga. Nach seiner Zeit in München spielt Reuter eine Saison für Juventus Turin. Er wird insgesamt fünfmal deutscher Meister und gewinnt 1997 mit dem BVB die Champions League. Mit der Nationalmannschaft wird er Welt- und Europameister (1990 und 1996).
Bild: Bjoern Hake/ULMER/picture-alliance
10. Uli Stein - 512 Spiele
Der Torhüter ist ein Enfant terrible. Stein eckt mehr als einmal an: Bei der WM 1986 fliegt er nach einem Disput mit Teamchef Beckenbauer aus der DFB-Elf. In der Liga wird er wegen eines Faustschlags ins Gesicht von Bayern-Stürmer Jürgen Wegmann gesperrt. Wegen Schiedsrichterbeleidigungen sieht er mehrfach die rote Karte. Er spielt für den HSV, Frankfurt und Bielefeld in der Bundesliga.
Bild: Imago Images
10. Manuel Neuer - 512 Spiele*
Sein Bundesliga-Debüt gibt Neuer mit 20 Jahren im August 2006 als Ersatz des verletzten Schalker Stammtorhüters Frank Rost. Wenig später wird er selbst die Nummer eins. Nach 156 Bundesliga-Partien für S04 wechselt Neuer 2011 zum FC Bayern. Dort lehnen ihn die Ultras zunächst ab, später lieben sie ihn. Neuer sammelt etliche Titel und ist ab 2017 sogar Kapitän. (*Stand: 2. Dezember 2024)
Bild: Wolfgang Schneble/SvenSimon/picture alliance
9. Michael Lameck - 518 Spiele
Michael Lameck ist eine treue Seele. Der Verteidiger bestreitet all seine Bundesliga-Spiele im Trikot des VfL Bochum. Bei dessen Fans genießt "Ata" auch heute noch Kult-Status. Seinen Spitznamen trägt Lameck übrigens, weil er als Kind auf schwarzen Aschenplätzen kickt und seine Mutter ihn anschließend stets mit dem gleichnamigen Putzmittel wieder sauber schrubben muss.
Bild: Imago Images
8. Willi Neuberger - 520 Spiele
Es gibt kaum eine Position, auf der Willi Neuberger in seinen 17 Profijahren bei Borussia Dortmund, Werder Bremen, dem Wuppertaler SV und Eintracht Frankfurt nicht spielt. Seine Vielseitigkeit ist in der Bundesliga sein Trumpf, in der Nationalelf kommt er aber nur zu zwei Einsätzen. Neuberger ist zwei Jahre lang Rekordspieler der Bundesliga, ehe er 1985 von Klaus Fichtel überholt wird.
Bild: Imago Images
7. Eike Immel - 534 Spiele
Schon mit 17 Jahren steht Immel bei Borussia Dortmund im Bundesliga-Tor. Er bestreitet 247 Spiele für den BVB und wechselt dann zum VfB Stuttgart, mit dem er 1992 deutscher Meister wird. Immel ist auf dem besten Weg, Karl-Heinz Körbel als Rekordspieler einzuholen, wird 1995 aber vom neuen VfB-Trainer Rolf Fringer als Torwart Nummer zwei auf die Bank gesetzt und wechselt zu Manchester City.
Bild: Imago Images
6. Klaus Fischer - 535 Spiele
Egal ob für 1860 München, Köln, Schalke oder Bochum - Klaus Fischer trifft immer. Mit 268 Bundesliga-Toren ist Fischer hinter Gerd Müller (365) und Robert Lewandowski (312) drittbester Torjäger der Liga-Historie. Fischers Spezialität ist der Fallrückzieher. Seine beste Zeit erlebt der gebürtige Bayer beim FC Schalke, ist dort 1972 allerdings auch in den Bundesliga-Skandal verstrickt.
Bild: Imago Images
5. Mirko Votava - 546 Spiele
Als Kind kommt der gebürtige Tscheche 1968, kurz vor dem Prager Frühling, mit seiner Familie nach Deutschland. Hier lernt er das Fußballspielen und spielt in der Jugend von Borussia Dortmund. Beim BVB wird Votava 1976 auch zum Profi. Nach drei Jahren bei Atletico Madrid, wechselt er 1985 zurück in die Bundesliga, zu Werder Bremen, wo er zweimal deutscher Meister (1988, 1993) wird.
Bild: Imago Images
4. Klaus Fichtel - 552 Spiele
Klaus Fichtel, der wegen seines Nachnamens den Spitznamen "Tanne" trägt, ist vor allem eines: verlässlich. Beim FC Schalke 04 und Werder Bremen organisiert er die Abwehr und ist in seiner Zeit einer der besten Defensivspieler der Bundesliga. Mit 43 Jahren, sechs Monaten und drei Tagen ist Fichtel bei seinem Abschied 1988 der älteste Spieler, der je in der Bundesliga auf dem Platz steht.
Bild: Imago Images
3. Oliver Kahn - 557 Spiele
Kein Torwart steht in der Bundesliga so oft zwischen den Pfosten wie der "Titan". Nur Manuel Neuer sammelt als Torwart mehr Titel als er. Kahn, der seine Bundesliga-Karriere 1987 beim Karlsruher SC beginnt, wird mit dem FC Bayern achtmal deutscher Meister, sechsmal Pokalsieger, gewinnt die Champions League, den UEFA-Pokal und den Weltpokal. 2008 beendet er seine Karriere.
Bild: picture-alliance/dpa
2. Manfred Kaltz - 581 Spiele
Sein Markenzeichen ist die "Bananenflanke", eine im Bogen vor das Tor gezogene, hohe Hereingabe. Da beim HSV meist "Kopfballungeheuer" Horst Hrubesch der Abnehmer ist, bereitet "Manni" Kaltz zahlreiche Tore vor. Dank guter Freistoß- und Elfmeter-Künste ist er aber auch 76-mal selbst erfolgreich. Sechsmal trifft er auch ins eigene Netz. Mit dem HSV wird Kaltz dreimal Meister (1979, 1982, 1983).
Bild: Imago Images
1. Karl-Heinz Körbel - 602 Spiele
Der Verteidiger kommt 1972 als 17-Jähriger zu Eintracht Frankfurt und spielt seine gesamte Profi-Karriere hindurch für keinen anderen Verein. Er trägt das Frankfurter Trikot bis 1991 und erzielt 45 Bundesliga-Tore. "Charly" Körbel wird zwar nie deutscher Meister, gewinnt mit der Eintracht aber viermal den DFB-Pokal (1974, 1975, 1981, 1988) und einmal den UEFA-Cup (1980).