Das Duell zwischen Bayern und Dortmund war lange Zeit ein Spitzenspiel. Dieses Jahr sind die Vorzeichen anders: Der BVB liegt in der Tabelle abgeschlagen zurück - ist nach vier Siegen in Folge aber im Aufwind.
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"Es wird Phasen geben, wo wir leiden müssen. Das zählt dazu, wenn man in München spielt." Edin Terzic ist sich der Schwere der Aufgabe beim FC Bayern durchaus bewusst: Borussia Dortmund reist als Tabellen-Fünfter zum Spitzenreiter nach München. 15 Punkte trennen die beiden Teams, die sich in den letzten Jahren so oft um die Meisterschaft duelliert haben. Diesen Part hat Dortmund in diesem Jahr an RB Leipzig abgegeben.
Die letzten sechs Auswärtsspiele in München haben die Dortmunder allesamt verloren, die letzten fünf sogar mit mindestens drei Toren Differenz und jeweils vier Gegentoren. Dennoch geht der BVB nach zuletzt vier Pflichtspielsiegen in Serie mit frischem Selbstbewusstsein in die Partie.
Trainer Terzic erinnerte an die beiden engen Aufeinandertreffen im Supercup (2:3) und in der Bundesliga-Hinrunde in Dortmund (2:3): "Wir haben in beiden Partien gezeigt, dass wir näher rangekommen sind. Wir wollen unseren Mut und unseren Teamgeist auf den Platz bekommen."
Duell der Top-Torjäger
Vor allem einen Bayernspieler sollten die Dortmunder besonders gut im Auge behalten: Weltfußballer Robert Lewandowski, der in Heimspielen gegen den BVB immer trifft. In den letzten fünf gelang es ihm sogar mindestens zweimal. Insgesamt 17 Treffer hat er in den 13 Spielen gegen den BVB erzielt. Nur Klaus Allofs schenkte dem BVB bisher mehr Tore ein (18 in 22 Spielen). Dieser Rekord wackelt damit schon an diesem Spieltag. Einem anderen jagt Lewandowski weiter hinterher: dem Saisonrekord von Gerd Müller (40 Tore). 28 Tore stehen für den Polen nach 23 Partien bereits zu Buche.
Beim Spiel des FC Bayern gegen Dortmund tritt der Weltfußballer gegen das Top-Talent der Liga anBild: picture- alliance/E. Kremser Hoermann
Auf der anderen Seite steht mit Erling Haaland der Mann, der zumindest bei seinen direkten Duellen mit Lewandowski mit 2:1 Toren führt. Der 20-Jährige verzweifelt dennoch an der schier unerreichbaren Torgewalt seines Münchener Pendants. "Wenn ich ein Tor schieße, denke ich immer: eins mehr, um ihn einzuholen", sagte der Jungstar von Borussia Dortmund der Streamingplattform Viaplay. "Aber dann schießt er einfach noch einen Hattrick, als wäre es das Normalste auf der Welt."
Haaland, der er auf 17 Saisontreffer kommt, sieht sich jedes Bayern-Spiel an. Er könne noch viel von Lewandowski lernen, bekannte der Norweger, der in 45 Spielen für den BVB insgesamt schon beeindruckende 43-mal traf. Das sind stolze 32 Treffer mehr, als Lewandowski in seiner Anfangszeit bei seinem Ex-Klub Dortmund erzielte.
Die Top-Torjäger der Bundesliga
Tore sind das Wichtigste im Fußball. Stürmer, die oft ins gegnerische Tor treffen, genießen bei den Fans Heldenstatus. Die Bundesliga hat viele große Torjäger erlebt - diese zehn waren am erfolgreichsten.
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10. Klaus Allofs - 177 Tore
Als Klaus Allofs 1981 aus Düsseldorf zum 1. FC Köln wechselte, bedeutete seine Ablösesumme von 2,25 Millionen Mark (1,15 Millionen Euro) einen Bundesliga-Rekord. Allofs erzielte für die Fortuna, den FC und später für Werder Bremen insgesamt 177 Bundesliga-Tore. In Bremen spielte er am Ende seiner Karriere, nachdem er zuvor einige Jahre in Frankreich war.
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9. Dieter Müller - 177 Tore
Dieter Müller hält bis heute einen Bundesliga-Rekord: Am 17. August 1977 erzielte er beim 7:2-Sieg des 1. FC Köln gegen Werder Bremen sechs Tore. Außer für den FC, war Müller auch für Offenbach, Stuttgart und Saarbrücken in der Bundesliga aktiv. Zwischen 1977 und 1986 machte Müller insgesamt 303 Bundesliga-Spiele. Für seine 177 Tore benötigte er damit 121 Spiele weniger als Klaus Allofs.
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8. Stefan Kuntz - 179 Tore
Bochum, Uerdingen, Kaiserslautern, noch einmal Bochum und schließlich Bielefeld - Stefan Kuntz spielte nie für einen der großen Bundesliga-Klubs. Trotzdem war der gelernte Polizist zweimal Torschützenkönig: 1986 in Bochum, 1994 in Diensten des FCK noch einmal. Mit Kaiserslautern feierte Kuntz auch seine größten Erfolge: DFB-Pokalsieg 1990 und Meisterschaft 1991.
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7. Ulf Kirsten - 181 Tore
"Der Schwatte", wie er genannt wurde, war schon bei Dynamo Dresden in der DDR-Oberliga ein gefährlicher Torjäger. 1990 wechselte Kirsten zu Bayer 04 Leverkusen. Er hielt der Werkself bis zum Karriereende im Jahr 2003 die Treue und lief insgesamt 350 Mal für Leverkusen in der Bundesliga auf. Kirsten gewann dreimal die Torjäger-Kanone der Liga.
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6. Claudio Pizarro - 197 Tore
1999 kam der Peruaner als 20-Jähriger zu Werder Bremen. Mit Ausnahme eines kurzen Intermezzos beim FC Chelsea blieb "Pizza" der Bundesliga anschließend treu. Zweimal wechselte er von Bremen zum FC Bayern (2001 und 2012). Nach einer Saison in Köln schloss sich der damals 40-Jährige 2019 zum insgesamt fünften Mal dem SV Werder an, wo seine Karriere im Sommer 2020 endete.
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5. Manfred Burgsmüller - 213 Tore
Zwischen 1967 und 1990 beschäftigte das Schlitzohr "Manni" Burgsmüller die gegnerischen Verteidiger mit seinen Dribblings. Er spielte für Essen, Dortmund, Nürnberg und Bremen in der Bundesliga und ist mit 135 Toren Rekordschütze des BVB. Nach seiner Fußball-Karriere war Burgsmüller sechs Jahre lang Kicker des American-Football-Teams Rhein Fire. Im Mai 2019 starb er im Alter von 69 Jahren.
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4. Jupp Heynckes - 220 Tore
Bevor Heynckes als Trainer große Erfolge feierte, war er einer der besten deutschen Stürmer. Vierzehn Jahre lang spielte er in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach (1965-1967 und 1970-1978) und Hannover 96 (1967-1970). Heynckes ist mit 195 Toren der Rekordschütze der Mönchengladbacher. Hier erlebte er als Teil der "Fohlen-Elf" seine erfolgreichste Zeit und wurde viermal deutscher Meister.
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3. Klaus Fischer - 268 Tore
Fast 40 Jahre lang war er die Nummer zwei der Bundesliga-Torjäger hinter Gerd Müller gewesen. Dann kam Robert Lewandowski, der für 268 Treffer 190 Spiele weniger benötigte. Am häufigsten traf Fischer für Schalke 04 (182). Außerdem war er für 1860 München, den 1. FC Köln und den VfL Bochum aktiv. Fischers Bundesliga-Karriere dauerte 20 Jahre (1968 - 1988). Er stand insgesamt 535 Mal auf dem Platz.
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2. Robert Lewandowski - 312 Tore
Meisterschaften, DFB-Pokale, die Champions League und die Auszeichnung zum Weltfußballer - der Pole gewann alles und wurde zu einer Institution in der Bundesliga. 2010 wechselte er von Lech Posen zu Borussia Dortmund. Von 2014 bis 2022 traf er für die Bayern und brach bis zu seinem Wechsel nach Barcelona Rekorde, zum Beispiel in der Spielzeit 2020/21 mit 41 Saisontoren - eins mehr als Gerd Müller.
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1. Gerd Müller - 365 Tore
Der Torrekord des "Bombers" ist und bleibt unerreichbar. Zwischen 1965 und 1979 lief Müller in der Bundesliga ausschließlich für die Bayern auf. Der Stürmer, der aus jeder Lage ein Tor machen konnte, wurde viermal Meister, siebenmal Torschützenkönig. In fünf Spielzeiten schoss er mehr Tore, als er Spiele absolvierte. Müller erkrankte im Alter an Alzheimer und starb im August 2021.
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"Die Mentalität macht den Unterschied"
Den Siegtreffer im Supercup hat aber ein ganz anderer erzielt: Joshua Kimmich. Für den 26-Jährigen sind Spiele gegen Dortmund sind "immer besonders. Seitdem ich hier bin, waren sie immer unser größter Konkurrent", erklärte er auf der Vereinshomepage. Kimmich spielt seit fünfeinhalb Jahren für die Bayern.
Gegen den BVB brauche man den absoluten Willen, sagt der Nationalspieler: "Wir haben zwar ein paar Punkte Vorsprung, aber Dortmund hat die Qualität, oben mitzuspielen. Daher macht die Mentalität am Ende vielleicht den Unterschied."