Erneut tut sich mit Borussia Dortmund ein Top-Verein bei Fortuna Düsseldorf schwer. Bester Mann des Aufsteigers ist Dodi Lukebakio, dessen Führungstreffer den BVB schockt. Der Belgier hat das Zeug, Großes zu erreichen.
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Gegen die Großen ist er offenbar immer zur Stelle: Dodi Lukebakio, 21 Jahre alt, belgischer Stürmer von Fortuna Düsseldorf, ausgeliehen vom FC Watford aus der englischen Premier League. Während vor der Saison nur ausgemachte Experten mit seinem Namen etwas anfangen konnten, ist der schnelle Angreifer mittlerweile in aller Munde. Spätestens seine drei Tore beim 3:3 gegen den FC Bayern München haben ihn in den Fokus gerückt - und auch auf den Notizblock der Scouts von so manchem großen Klub. Borussia Dortmund und andere Top-Vereine sollen bereits Interesse angemeldet haben.
Mit seinem Auftritt beim 2:1 (1:0) gegen Tabellenführer und Herbstmeister Borussia Dortmund hat Lukebakio ein weiteres Mal seine Qualitäten unterstrichen: Schnellligkeit, gutes Dribbling und Übersicht im Abschluss. Das überraschende 1:0 nach einem blitzsauberen Konter der Fortuna war eine Art "typischer Lukebakio". Der Belgier mit kongolesischen Wurzeln lauert meist als einziger der stets recht defensiv aufgestellten Düsseldorfer auf Steilpässe in die Tiefe. So auch gegen Dortmund: Ein Musterbeispiel eines solchen "tödlichen Passes", abgegeben von Kevin Stöger, erreichte Lukebakio in der 22. Minute. Der Angreifer löste sich mit ein paar schnellen Schritten von seinem Gegenspieler, nahm den Ball in vollem Lauf an und schob ihn überlegt an BVB-Keeper Roman Bürki vorbei ins Netz. Schon zuvor hatte er mehrere gute Gelegenheiten gehabt.
"Wir wollten es ähnlich wie in München machen und immer wieder Nadelstiche setzen durch Lukebakio", erklärte Fortunas Trainer Friedhelm Funkel nach dem Spiel am Sky-Mikrofon seine Taktik. "Das ist sehr gut gelungen."
Glücksgriff mit wechselhafter Vergangenheit
Unbestritten hat Aufsteiger Fortuna Düsseldorf mit Dodi Lukebakio einen Glücksgriff getätigt. Genauso unbestritten scheint allerdings auch, dass der Belgier den Fortunen nicht über das Ende der Saison hinaus erhalten bleiben wird. Die Leihe läuft im nächsten Sommer aus. Wenn der FC Watford den Spieler nicht in seinen Kader integriert, wird der Londoner Klub wohl kaum Schwierigkeiten haben, ihn gewinnbringend an einen anderen, wahrscheinlich einen Spitzenklub, zu verkaufen. Düsseldorf kann dem Gefeilsche um seinen Ex-Spieler dann wohl nur zuschauen, der Marktwert des Belgiers wird das Budget der Fortuna deutlich übersteigen.
Wer die guten Leistungen Lukebakios im Trikot der Düsseldorfer beobachtet, wundert sich, dass er sich bei seinen bisherigen Vereinen stets so schwer getan hat. Nach seinem Profidebüt im Jahr 2015 beim RSC Anderlecht konnte er sich nicht durchsetzen. Der Klub lieh sein großes Talent aus, zunächst zum FC Toulouse, wo Lukebakio gar nicht zurecht kam, dann nach Charleroi, wo in 19 Ligaspielen immerhin drei Tore heraussprangen. Im vergangenen Sommer folgte der Wechsel nach England und fast umgehend die nächste Leihe nach Düsseldorf. Lukebakio, ein Wanderarbeiter des Fußballs mit Stammplatz auf den Ersatzbänken verschiedener Klubs.
Wichtiger nächster Karriereschritt
Anders ist das bei der Fortuna: Hier hat Lukebakio zum ersten Mal in seiner Karriere den uneingeschränkten Status eines Stammspielers inne. 14 von 16 Bundesliga-Partien hat er bestritten, dabei sieben Tore erzielt. Die Herzen der Fortuna-Fans hat er im Sturm erobert und sich den Respekt der Konkurrenz erarbeitet.
Noch ein knappes halbes Jahr, dann wird Lukebakio erneut den Arbeitsplatz wechseln. Und den nächsten Schritt seiner Karriere sollte er sich - so er ihn denn selbst beeinflussen kann - gut überlegen, damit er, nachdem es bei Fortuna Düsseldorf so gut gepasst hat, nicht wieder zum Wandervogel und Kurzarbeiter wird.
Gladbach mit beeindruckender Heimserie
Borussia Mönchengladbach kann zu Hause offenbar nicht mehr verlieren. Auch Nürnberg beißt sich an den "Fohlen" die Zähne aus. Im Verfolgerduell erkämpfen sich die Bayern drei wichtige Punkte.
Bild: Imago/mika
Bor. M'gladbach - 1. FC Nürnberg 2:0 (0:0)
Erst der Depp, dann der Held: Thorgan Hazard (Foto) vergibt mit einem arroganten Heber kurz vor der Pause einen Elfmeter, ist aber kurz nach Wiederanpfiff mit einem Abstauber zum 1:0 zur Stelle (47.). Kurz vor Schluss erhöht Plea auf 2:0 (86.). Elfmal in Serie hat die Borussia jetzt zu Hause gewonnen, davon acht Heimsiege in dieser Saison. Gladbach bleibt zurecht in der Spitzengruppe.
Bild: Imago/mika
Fortuna Düsseldorf - Borussia Dortmund 2:1 (1:0)
Dortmund verliert ausgerechnet beim abstiegsgefährdeten Aufsteiger Düsseldorf nach zuvor sechs Siegen nacheinander. Nach dem Rückstand durch Lukebakio (22.) bleibt die erwartete Antwort der Gäste aus. Im Gegenteil: Zimmer (56.) sorgt für die Entscheidung zugunsten der Platzherren, die die Abstiegszone verlassen. Dortmunds Anschlusstreffer durch Alcacer (81.) kommt zu spät.
Bild: Getty Images/M. Hitij
Hertha BSC - FC Augsburg 2:2 (2:2)
Hertha bleibt gegen den FC Augsburg zum zweiten Mal in Folge ohne Sieg. Zwar antworten die Berliner mit einen Doppelschlag von Leckie (28.) und Duda (31.) schnell auf die frühe Augsburger Führung durch Hinteregger (8.) und drehen die Partie vorübergehend. Doch Koo (39.) sichert den Gästen noch im ersten Spielabschnitt den wichtigen Auswärtspunkt.
Bild: picture-alliance/dpa/A. Gora
VfL Wolfsburg - VfB Stuttgart 2:0 (2:0)
Der VfL Wolfsburg sorgt gegen den VfB Stuttgart schon vor der Halbzeitpause für klare Verhältnisse. Guilavogui (24.) und Weghorst (44.) stellen den dritten Erfolg der Wolfsburger im fünften Spiel nacheinander ohne Niederlage sicher. Die Schwaben, bei denen Kapitän Gentner (Foto) drei Tage nach dem tragischen Tod seines Vaters in der Startelf steht, rutschen auf den Relegationsplatz ab.
Bild: picture-alliance/dpa/P. Steffen
FC Schalke 04 - Bayer 04 Leverkusen 1:2 (1:2)
Für Vizemeister FC Schalke 04 beginnt kurz vor Weihnachten endgültig der Abstiegskampf. Sie verlieren das Krisen-Duell gegen Bayer Leverkusen im eigenen Stadion und gehen mit einem einzigen Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz in den letzten Hinrunden-Spieltag. Emotional wird es auf der Tribüne, wo die Fans einen bewegenden Abschied vom Steinkohle-Bergbau zelebrieren.
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FC Bayern München - RB Leipzig 1:0 (0:0)
Der FC Bayern verkürzt den Rückstand auf Herbstmeister Borussia Dortmund auf sechs Punkte. Die Münchner setzen sich durch ein spätes Tor von Altmeister Franck Ribéry, der in der ersten Halbzeit eingewechselt wurde, in der 83. Minute zu Hause gegen RB Leipzig durch und nutzen damit die Niederlage des BVB vom Vortag.
Bild: Reuters/A. Gebert
Werder Bremen - 1899 Hoffenheim 1:1 (0:1)
Werder Bremen verpasst im Duell mit 1899 Hoffenheim eine bessere Position im Kampf um die Plätze im Europapokal verpasst. In einem flotten Bundesliga-Duell trennen sich die beiden Teams 1:1-Unentschieden. Leonardo Bittencourt bringt die Gäste an seinem 25. Geburtstag in Führung (31.), ehe Theodor Gebre Selassie wieder ausgleicht (57.). Für die Gäste war es das fünfte Remis hintereinander!
Bild: picture-alliance/M. Ibo
SC Freiburg - Hannover 96 1:1 (1:1)
Die Fußballprofis von Hannover 96 müssen weiter um ihren Weihnachtsurlaub bangen. Die abstiegsbedrohten Niedersachsen, die seit Oktober 2017 auf einen Auswärtssieg warten, kommen nicht über ein 1:1 beim SC Freiburg hinaus. Luca Waldschmidt (3. Minute/Handelfmeter) bringt die Freiburger früh in Führung gebracht. Anschließend kommt Hannover durch Abwehrspieler Felipe (14.) zum verdienten Ausgleich.
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FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt 2:2 (2:2)
Trotz eines Doppelpacks von Torjäger Luka Jovic verpasst Eintracht Frankfurt auch im elften Anlauf den ersten Bundesligasieg beim FSV Mainz 05. Beim 2:2 (2:2) in einem rassigen Rhein-Main-Derby egalisierte der Serbe mit seinen Saisontoren Nummer elf und zwölf (31./45.+1 Minute) die zweimalige Mainzer Führung durch Robin Quaison (10./36.).