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Bayern strauchelt, Frankfurt ist beständig

13. Februar 2021

Arminia Bielefeld steht kurz vor der Sensation beim FC Bayern. Eintracht Frankfurt setzt sich auch gegen den 1.FC Köln durch. Der 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga zeigt sich sehr ausgeglichen.

Bundesliga I FC Bayern Muenchen v DSC Arminia Bielefeld
Bild: Lukas Barth-Tuttas/Getty Images

Der FC Bayern wankte, aber er fiel nicht. Viel hatte aber nicht gefehlt. Lediglich ein paar Zentimeter waren es, die Angreifer Sergio Córdova von Arminia Bielefeld vom vierten Treffer für die Ostwestfalen trennten. Abseits entschied das Schiedsrichtergespann. Es blieb beim 3:3. Es wäre der nicht unverdiente Lohn eines mutigen Spiels des Aufsteigers gewesen, der die Bayern bis an den Rand der Leidensfähigkeit nervte.

Zwei Zwei-Tore-Führungen reichten den Bielefeldern am Ende nicht. Dennoch konnten sie mit Stolz die Heimreise antreten, schließlich hatten sie einen unerwarteten Punkt im Abstiegskampf erkämpft. Beim Tabellenführer aus München hielt sich der Ärger in Grenzen. "In der ersten Halbzeit kam einiges zusammen. Wir haben nicht gut verteidigt, Bielefeld hat aus zwei Chancen zwei Tore gemacht - und der Platz war nicht der beste. Aber was soll ich sagen? Die Mannschaft hat trotzdem wieder Mentalität gezeigt. Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein", sagte Bayern-Trainer Hansi Flick. Das insgesamt siebte Remis an diesem 21. Spieltag bedeutete zudem einen neuen Bundesliga-Rekord. 

Frankfurt nicht aufzuhalten 

Die Eintracht-Spieler bejubeln einen Treffer gegen den 1.FC KölnBild: Alex Grimm/Getty Images

Fast läuft Eintracht Frankfurt ein wenig unter dem (Bundesliga-) Radar. Die Hessen spulen ihre Partien pflichtbewusst und wenig spektakulär ab. Und am Ende gehen sie sehr häufig als Sieger vom Platz. Auch gegen den 1.FC Köln hieß es am Ende 2:0 - ein souverän herausgespielter Erfolg. Damit bleiben die Frankfurter in der Spitze der Tabelle  - und auf Champions-League-Kurs. "Es war ein Geduldsspiel. Wir waren sehr ruhig und haben unsere Chancen genutzt. Wir haben eine gute Entwicklung genommen", sagte Eintracht-Verteidiger Makato Hasebe. 

Besonders Adi Hütter dürfte sich darüber gefreut haben, denn es war sein erster Sieg gegen die Rheinländer, seitdem er Coach der Eintracht ist. André Silva (57.) und Evan Ndicka (79.) verwandelten die Frankfurter Überlegenheit in die entscheidenden Treffer. 

Am kommenden Samstag wird sich dann zeigen, ob die Eintracht auch schon auf allerhöchstem Niveau mithalten kann. Dann wird der FC Bayern München zu Gast in Frankfurt sein.  

Wolfsburg kann sich nicht weiter absetzen

Wolfsburg-Trainer Oliver Glasner ist auf Kurs internationale Plätze mit dem VfLBild: Fabian Bimmer/REUTERS

Nach dem Schlusspfiff im niedersächsischen Eisschrank flüchteten die Wolfsburger ganz schnell ins Warme. Richtig warm ums Herz wurde nach dem 0:0 im Kampf um die Champions-League-Plätze bei minus zwölf Grad aber niemandem. Die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner konnte allerdings besser mit diesem Punkt leben, weil sie den Sechs-Zähler-Vorsprung auf die Gladbacher verteidigen konnte. "Wir waren regelmäßig am Drücker und hätten durchaus in Führung gehen können. Unter dem Strich bin ich mit der Leistung der Mannschaft zufrieden", sagte Glasner. Die Wölfe setzen ihre bislang erfolgreiche saison damit fort.

Die Niedersachsen liegen nach diesem Remis nach vier Liga-Siegen in Folge in der Tabelle auf dem vierten Platz. Die Borussia auf Platz sieben. "Natürlich hätten wir gerne in Wolfsburg gewonnen. Die Partie war intensiv, phasenweise waren wir zumindest in der zweiten Halbzeit dominant", sagte Gladbach-Coach Marco Rose.

Dortmund kommt nicht voran

Auch die Partie Borussia Dortmund gegen TSG 1899 Hoffenheim endete ohne SiegerBild: Martin Meissner/REUTERS

Krisenklub BVB: der Kapitän auf der Bank, der Trainer unter Druck, das Geld aus erhoffter Champions-League-Teilnahme in weiterer Ferne. Die Lage war schon mal deutlich entspannter vor einem Heimspiel von Borussia Dortmund, diesmal gegen die TSG Hoffenheim. Wieder stehen die Gelb-schwarzen unter Druck, wieder kassieren sie ein erstes, unnötiges Gegentor aus einer Standardsituation heraus. Zwar geht der BVB durch Sancho (24.) in Führung, aber Dabbur (31.) und Bebou (51.) belohnen die Hoffenheimer für ihre Auswärtscourage.

Längst hatten die Gäste zum Ende der ersten Hälfte gemerkt, dass an diesem Tag etwas geht in Dortmund. Und in der 59. Minute merkt BVB-Trainer Edin Terzic, dass sein Personalkonzept auch an diesem Tag nicht aufgeht: Er bringt den formschwachen Kapitän Reus für Reyna, bringt Dahoud für Delaney und Moukoko für Brandt. Doch es sind der auf der rechten Seite drängende Emre Can und dann Erling Haaland (81.), die für den BVB das Schlimmste verhindern. Wieder kein BVB-Sieg, und die Dortmunder können froh sein, dass eine weitere Großchance von Bebou kurz vor Schluss folgenlos bleibt. Die Mienen nach dem Spiel beim BVB zeigen: Dieses Unentschieden ist zu wenig.

Mainz gibt sich nicht auf und wird belohnt

"Wir haben keine Chance, also lass' sie uns nutzen." Nach diesem Motto hat der - auf dem vorletzten Tabellenplatz stehende - FSV Mainz die Aufgabe in Leverkusen nahezu optimal gelöst. Bis zur 89. Minute führen die etwas pomadig agierenden Leverkusener durch Treffer von Alario und Schick, doch dann machen sich der Mainzer Kampfgeist und die Moral bezahlt. Glatzel (89.) und Stöger (90.) schaffen den Ausgleich - ein wichtiges Ergebnis für die Mainzer, die unter ihrem neuen Trainer Bo Svensson zeigen, dass sie sich nicht aufgeben werden. 

Niklas Lomb im Leverkusener Tor pariert einen Mainzer AngriffBild: Christopher Neundorf/Guido Kirchner/imago images

Torloses Unentschieden im Duell der Trainer-Dinos

Christian Streich auf Freiburger Seite hat gerade seinen Vertrag verlängert, Florian Kohfeldt hat mit den Bremern gerade im zurückliegenden Jahr schon schwere Zeiten überstanden. Die beiden Übungsleiter arbeiten mit ihren Mannschaften länger zusammen als alle anderen Berufskollegen in der Liga. Vielleicht war es so zu erklären, dass Streich und Kohfeldt nach dem torlosen Spiel - und vor allem aus Bremer Sicht glanzlosen Spiel im Weser-Stadion- lächeln konnten. Man darf annehmen, dass das Lächeln des Schwarzwälders Streich länger anhält, denn der Auswärtspunkt dürfte sich noch als wertvoll erweisen. Bremen? Alles in allem war das zu wenig.

Mit Star - immerhin der Ausgleich

Ein international erfahrener Ex-Weltmeister allein macht noch keinen Big-City-Klub. Diese nüchterne Erkenntnis nahm die Hertha von dem Ausflug ins Schwabenland mit, wo jener Sami Khedira ab der 58. Minute ins Spiel durfte und den Dingen mehr Ordnung verlieh. Bis dahin war das Spiel der Berliner der ersten Liga nicht würdig - und fast hatte man sich schon auf einen knappen Sieg der Stuttgarter eingestellt, die durch den Treffer von Kalajdzic (45.) lange führten. Doch dann rauschte der 17-jährige Luca Netz an und bugsierte den Ball ins VfB-Tor. Anders als andere Trainer vor ihm dürfte bei der Hertha Pal Dardai nicht so schnell in Panik geraten. Aber er hat mehr zu tun als darauf zu warten, dass Khedira noch mehr Spielpraxis gesammelt hat. Spielerisch lief da viel zu lange viel zu wenig zusammen. Schade, dass Cunhas brillanter Lupfer für die Berliner nicht über die Linie ging, was aber nach der ebenso brillanten Rettungsaktion von Anton am Ende doch gerecht war. 

Erst jubeln die Stuttgarter nach der Führung, doch es sollte nicht zum Sieg reichenBild: Ulmer/imago images

Schalke? Immerhin nicht verloren

Und wer an diesem Nachmittag gedacht hatte, nun reicht es aber mit den Unentschieden: Auch beim Abendspiel zwischen Union Berlin und Schalke 04 ging der Ball nicht ins Tor. Das 0:0 ist auf der einen Seite für Tabellen-Schlusslicht Schalke keine Niederlage. Auf der anderen Seite reichen solche Ergebnisse nicht, um den Abstand wenigstens bis zum Relegationsplatz zu verkürzen. "Wir müssen noch härter arbeiten", sagte Trainer Christian Gross nach dem Spiel - es sei halt sehr schwer, in der Bundesliga ein Spiel zu gewinnen. Gross wusste an diesem Abend aber auch, dass es für die Berliner Gastgeber sehr schwer war, das Spiel ihrerseits nicht zu gewinnen. Gerade in der zweiten Hälfte hatte Union mehrere glasklare Chancen, in Führung zu gehen und die Partie damit für sich zu entscheiden. Das war dann am Ende fast glücklich für Schalke.  

Leipzig liefert und bleibt dran

Alles andere wäre auch eine Überraschung gewesen. Im Heimspiel gegen den FC Augsburg - schon am Freitagabend -  wurde RB Leipzig den Erwartungen gerecht, wobei es einen Elfmeter brauchte, bis die Gastgeber durch Olmo (38.) in Führung gingen. Noch vor der Halbzeitpause (43.) erhöhte Leipzig durch Nkunku. Der Anschlusstreffer durch Caligiuri (77.) und eine Sturm- und Drangphase der Gäste änderten nichts daran, dass der Sieg der Leipziger - wo der prominente Abgänger Upamecano auf der Bank blieb  - in Ordnung geht. RB bleibt auf Tabellenplatz 2.

Leipzig schlägt Augsburg- wie erwartetBild: Annegret Hilse/REUTERS

Der 21. Spieltag in Zahlen:

Borussia Dortmund - TSG Hoffenheim 2:2 (1:1) 
Tore: 1:0 Sancho (25.), 1:1 Dabbur (31.), 1:2 Bebou (51.), 2:2 Haaland (82.)

Bayer 04 Leverkusen - 1. FSV Mainz 05 2:2 (1:0)
1:0 Alario (14.), 2:0 Schick (85.), 2:1 Glatzel (89.), 2:2 Stöger (90.+3)

Werder Bremen - SC Freiburg 0:0 (0:0)
Tore: Fehlanzeige

VfB Stuttgart - Hertha BSC 1:1 (1:0) 
1:0 Kalajdzic (45.+2), 1:1 Netz (82.)

1. FC Union Berlin - Schalke 04 0:0 (0:0) 
RB Leipzig - FC Augsburg 2:1 (2:0) 
Tore: 1:0 Olmo (38.), 2:0 Nkunku (43.) , 2:1 Caligiuri (77.)

Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln 2:0 
Tore: 1:0 Silva (57.), 2:0 Ndicka (79.)

VfL Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach 0:0 
Tore: Fehlanzeige

Bayern München - Arminia Bielefeld 3:3 (0:2)
Tore:  0:1 Vlap (9.), 0:2 Pieper (37.), 1:2 Lewandowski (48.), 1:3 Gebauer (49.), 2:3 Tolisso (57.), 3:3 Davies (69.)

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