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Bayern und Gladbach unter Zugzwang

Calle Kops sid, dpa
18. Oktober 2016

Der FC Bayern steht nach drei Pflichtspielen in Folge ohne Sieg im wegweisenden Champions-League-Spiel gegen PSV Eindhoven unter Druck. Mönchengladbach muss im "Spiel um Platz drei" bei Celtic Glasgow unbedingt punkten.

Bayern-Trainer Carlo Ancelotti hält am Spielfeldrand die Hände vor das Gesicht (Foto: Getty Images/Bongarts/L. Preiss)
Bild: Getty Images/Bongarts/L. Preiss

Bayern-Coach Carlo Ancelotti hat vor der Champions-League-Partie gegen PSV Eindhoven klare Worte gewählt und seine Botschaft ließ keinen Zweifel zu: Der Rekordmeister ist nach drei Spielen ohne Sieg zum Erfolg verdammt. "Ich will die Spieler nicht bestrafen, und das muss ich auch nicht", sagte Ancelotti, aber die Stars müssten jetzt endlich begreifen, "was falsch und was gut war". Nein, beim FC Bayern sei keine "world crisis" ausgebrochen, fügte Ancelotti an, "aber wir müssen zugeben, dass wir drei schwache Spiele hatten". Jetzt gelte es, Lösungen zu finden, "aber am Ende sind immer die Spieler die Lösung".

Verteidiger Hummels erkennt einen veränderten FC BayernBild: Imago/Gepa/T. Bachun

Ancelotti und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatten die Starkicker bereits nach dem 2:2 bei Eintracht Frankfurt in scharfem Ton aufgefordert, ihre Einstellung zu überdenken - mit Erfolg, wie Weltmeister Mats Hummels behauptete. Larifari sei gestern gewesen, jetzt sei im Training wieder "viel mehr Leidenschaft, ein ganz anderes Feuer, ganz andere Intensität" zu spüren, behauptete er: "Ich bin ganz guter Dinge, dass wir endlich unser richtiges Gesicht zeigen." Hummels sieht die Bayern nach dem 0:1 bei Atletico Madrid in Gruppe D in einer "kleinen Drucksituation", ein Sieg sei Pflicht. Auch deshalb habe Ancelotti von der Mannschaft "sehr klar" gefordert, mehr Gier zu zeigen.

Zumindest die personelle Situation entspannte sich bei den Bayern: Die zuletzt angeschlagenen oder erkrankten Arturo Vidal, Javi Martínez, Douglas Costa und Juan Bernat nahmen allesamt am Abschlusstraining teil. Damit fehlt Ancelotti nur noch Franck Ribery. Dennoch wollte der Coach noch keinen Einblick in seine personellen Überlegungen geben. Bei Vidal wolle er aber "kein Risiko" eingehen, ließ er zumindest über den Chilenen durchblicken.

Gladbach vor schwerer Prüfung

So wie gegen Barcelonas Keeper Marc-Andre ter Stegen (r.) kann es Stürmer Thorgan Hazard im Celtic Park nicht machenBild: Reuters/K. Pfaffenbach

Derweil strebt Borussia Mönchengladbach im Champions-League-Duell beim schottischen Meister Celtic Glasgow trotz des Ausfalls von vier Leistungsträgern den ersten Schritt im Kampf um das Überwintern im internationalen Geschäft an. "Das wird ein großes Erlebnis im Celtic Park. Auch wenn wir nicht gewinnen und einen Punkt mitnehmen, ist das sehr gut", sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl. Der Trip nach Glasgow ist der dritte Ausflug des fünfmaligen deutschen Meisters auf die Insel innerhalb kurzer Zeit nach den Gastspielen bei Manchester City in der vergangenen und der laufenden Saison.

In der ersten von zwei Partien der Borussia gegen Celtic innerhalb von 14 Tagen plagen Trainer Andre Schubert große Personalsorgen. Zwar ist Defensiv-Allrounder Tobias Strobl wieder dabei, dafür machten sich die verletzten Andreas Christensen, Raffael, Thorgan Hazard und der kurzfristig erkrankte Fabian Johnson nicht mit auf den Weg nach Glasgow. "Natürlich hätten wir lieber mit allen Spielern gespielt, aber Verletzungen passieren nun mal", sagte Linksverteidiger Oscar Wendt. "Wir müssen cool und defensiv klug sein und taktisch richtig spielen. Wir wollen die Chance für das internationale Geschäft aufrechterhalten und punkten."

Hexenkessel Celtic Park

Auch Raffael wird nicht mit Coach Schubert jubeln könnenBild: Getty Images/Bongarts/C. Koepsel

In der Tabelle rangieren die Schotten mit einem Punkt vor Borussia. Nach den Niederlagen in den ersten beiden Spielen der Gruppe C gegen Barcelona und Manchester sowie nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Spielen geht es für die Gladbacher im Hexenkessel von Glasgow nicht nur um die Trendwende. "Wir müssen in Glasgow punkten, wenn wir unser Ziel, in Europa zu überwintern, erreichen wollen", meinte Offensivspieler Andre Hahn vor dem "Spiel um Platz drei".

Leicht wird das indes nicht, denn der 47-malige schottische Meister gilt als sehr heimstark. Die Mannschaft von Trainer Brendan Rodgers hat in diesem Jahr in 21 Heimspielen noch keine Niederlage hinnehmen müssen und auch gegen Manchester City am 2. Spieltag ein 3:3 erreicht. Aufpassen müssen die Borussen auf Glasgows gefährlichen Stürmer Moussa Dembele. Der 20-Jährige erzielte gegen Manchester zwei Treffer.

Beide Partien, das der Bayern und das der Borussen, beginnen am Mittwoch um 20.45 Uhr MESZ. Im DW-Liveticker können Sie das Geschehen in den beiden Stadien mitverfolgen. Los geht es rund 15 Minuten vor Anpfiff.

ck/tk (sid/dpa)

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