Bayerns durchwachsener Abend
27. Oktober 2020Eigentlich hatte diese Mannschaft aus der russischen Hauptstadt niemand auf dem Zettel. Lokomotive Moskau würde mit dem Ausgang der Gruppenphase in der Gruppe A wenig zu tun haben, so die Erwartung. Doch der zweite Abend für den Titelverteidiger Bayern München in der neuen Saison der Königsklasse bewies, dass man sich ganz schön täuschen kann. Die Gastgeber aus Moskau boten den Bayern einen ambitionierten Kampf und stemmten sich bis in die 5. Minute der Nachspielzeit gegen die Niederlage.
Was geht denn hier ab?
Doch zum Glück vergeblich, könnte man aus deutscher Sicht sagen. Selbstverständlich war das nicht. Denn die Moskauer hatten etliche Channcen, und kurz vor dem Abpfiff schüttelte Manuel Neuer im Bayern-Tor den Kopf, als wollte er sagen: Was geht denn hier ab?
Kimmich sei Dank
Die Münchner konnten sich am Ende bei Joshua Kimmich bedanken. Der Fußball-Nationalspieler sorgte mit einem Volleyschuss (79.) für das 2:1-Endergebnis (1:0). Für die erfolgsorientierten Münchner gilt, dass sie als Titelverteidiger in der russischen Hauptstadt als Tabellenführer frühzeitig die Weichen für das Achtelfinale stellen konnten.
Rund 7000 Zuschauer durften trotz hoher Corona-Zahlen in Moskau im Stadion dabei sein. Beim 13. Erfolg nacheinander traf Nationalspieler Leon Goretzka in der 13. Minute mit dem Kopf. Doch die lautstark unterstützten Gastgeber belohnten sich für ihre Gegenwehr und einen hohen läuferischen und kämpferischen Aufwand mit dem Ausgleichstor von Anton Mirantschuk (70.). Das Spiel schien da fast zu kippen.
Auffällig war, dass die Bayern nicht die Effektivität im Abschluss wie zuletzt zeigten. Kimmich vergab aus kurzer Entfernung auf Vorarbeit von Gnabry (56.), Coman zielte nach feinem Doppelpass mit Kimmich zu hoch (69.). Und Lewandowski hätte gerne einen Strafstoß verwandelt, der dann aber doch nicht gegeben wurde. Fazit: Das Ergebnis zählt, die Bayern werden diesen russischen Abend am Ende schell abhaken.