Beatles-Mutterlabel EMI wird geschluckt
21. September 2012Die EU-Wettbewerbshüter haben die Übernahme des Beatles-Mutterlabels EMI durch Universal Music gebilligt. Universal kann die EMI-Tonträgersparte unter bereits akzeptierten Auflagen kaufen, wie Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia in Brüssel bekanntgab. Die komplette EMI-Zerschlagung ist damit fast besiegelt. Für den Vollzug fehlt noch das grüne Licht der US-Kartellwächter.
Damit das neue Unternehmen nicht zu viel Marktmacht erhält, muss aber unter anderem das EMI-Plattenlabel Parlophone verkauft werden. Parlophone hat bekannte Künstler wie Coldplay, Pink Floyd und Tina Turner unter Vertrag. Universal versprach darüber hinaus, den 50-prozentigen Anteil von EMI an dem Gemeinschaftsunternehmen "Now! That's What I Call Music" zu verkaufen. "Durch die umfangreichen Zusagen von Universal ist sichergestellt, dass der Wettbewerb in der Musikbranche gewahrt bleibt und die europäischen Verbraucher weiterhin sämtliche Vorteile nutzen können", sagte Almunia.
EMI war nicht mehr zu retten
Der Plan zum Kauf von EMI durch Universal, die weltweite Nummer eins im Musikgeschäft, für umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro war bereits im vergangenen November angekündigt worden. In der Zwischenzeit meldete Brüssel Bedenken insbesondere zum Musikgeschäft im Internet an. Das künftige Unternehmen dürfe keine so starke Stellung einnehmen, dass es "den Markt für Internet-Musik zulasten der Kunden und der Musiker" umgestalten könne, erklärte Almunia noch im Juni.
Die britische Traditionsfirma EMI stand zum Verkauf, weil der vergangene Besitzer, der Finanzinvestor Guy Hands, die Milliardenkredite für ihren Kauf nicht mehr bezahlen konnte.
Lo/hp (dapd, afp)