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Beethoven: Neunte Sinfonie, erster Satz, mit dem Bilkent Youth Symphony Orchestra

Rick Fulker12. Dezember 2014

Junge Türken bringen "ihren" Beethoven in die Geburtsstadt des Komponisten.

Beethovenfest 2014 Orchstercampus
Bild: Barbara Frommann

Ludwig van Beethoven (1770-1827)

Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125, 1. Satz

Bilkent Youth Symphony Orchestra Ankara

Dirigent: Isin Metin

Aufgenommen von der Deutschen Welle (DW) in der Beethovenhalle Bonn am 23. September 2014


Beim Campuskonzert des Beethovenfests und der Deutschen Welle im Herbst 2014 spielte das Bilkent Youth Symphony Orchestra nichts Geringeres als Beethovens Neunte Sinfonie. Vom ersten Ton an war der Klang sehr kraftvoll, und unter der Leitung des Dirigenten und Orchestergründers Isin Metin entfaltete das türkische Jugendorchester viel Schwung. Das Orchester setzt sich aus Musikerinnen und Musikern zusammen, die im jungen Alter ihre musikalische Erziehung an der Bilkent University in Ankara begonnen haben.

"Unsere Musikschulen sind der universellen musikalischen Kunst gewidmet - und zwar, in der westlichen Musiktradition", sagte Isin Metin. Der so selbstverständlich klingende Satz gewinnt an Bedeutung, wenn daran erinnert wird, dass die Türkei eine vielfältige, in den letzten Jahren sogar polarisierte Gesellschaft ist, in der über westliche und östliche Werte und Kulturtraditionen gestritten wird. Wenn junge Türken dann in Beethovens Geburtsstadt ausgerechnet seine Neunte Sinfonie spielen, wirkt die darin enthaltene Botschaft von der Verbrüderung der Menschen sehr real.

"Einerseits vermittelt Kunst Inhalte, die alles Vergängliche - Zeit, Mode, Politik - transzendieren. Andererseits sind sowohl Musik als auch Politik menschliche Phänomene", so Isin Metin. "Musik kann alles beinhalten, auch Politisches. Vielleicht ist es deshalb möglich, dass Beethoven noch heute gespielt wird. Zu seinen Lebzeiten war Europa - die Wiege seiner Kunst und seiner Kultur - im Dauerkonflikt, auch in Form von kriegerischen Auseinandersetzungen. Dennoch kenne ich keine stärkere Darstellung, kein stärkeres Plädoyer für Frieden und Verbrüderung als in seiner Neunten Sinfonie. Menschenrechte sind ein weiterer Aspekt darin. Seine Kunst enthält einen Entwurf für ein neues Leben und eine bessere Welt."

Isin MetinBild: DW/M. Müller
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