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Beethoven und mehr 2011 Podcast 29: Zurück zu den Wurzeln

10. Oktober 2011

Zoltán Kodály machte sich die Zigeunermusik, die er als Kind gehört hatte, zu eigen. Sein Werk erklingt hier zusammen mit Passagen aus der originalen Volksmusik, die den Komponisten inspirierten.

Zoltán Kodály
Zoltan KodalyBild: picture-alliance/dpa

Zoltán Kodály
Tänze aus Galánta, Fassung mit den originalen Volksmusik-Materialien
Dohnányi Orchester Budafok
Dirigent: Gábor Hollerung
MP3 aufgenommen am 1. Oktober 2011 in der Universitat zu Bonn von der Deutschen Welle (DW)

Heute ist Galánta eine Stadt in der Slowakei, deren Architektur vom Krieg und von der sowjetischen Herrschaft gezeichnet ist. Aber vor über einem Jahrhundert war Galánta ein nettes, malerisches Städtchen in Ungarn. Hier verbrachte Zoltán Kodály sieben Jahre seiner Kindheit.

Später erinnerte er sich immer gern an diese Zeit - und das lag nicht zuletzt an der kleinen Zigeunerkapelle, die in dem Städtchen aufspielte und den zukünftigen Komponisten erstmalig an Orchesterklänge heranführte. Im Alter von 50 Jahren schrieb Kodály Musikstücke, die der Zigeunermusik seiner Jugend huldigten und stützte sich dabei vor allem auf Partituren um das Jahr 1800. Eine handschriftliche Notiz auf einer der alten Kompositionen verriet ihm, dass die Volksmelodien alle von Zigeunern aus Galantá stammten.

Das Dohnányi Orchester Budafok präsentiert eine einzigartige Adaption von Kodálys Tänzen. "Vor jedem seiner Folklorestücke spielen wir kurz die Originalpartituren an, die Kodály inspirierten", erklärte Dirigent Gabór Hollerung. "Natürlich machen wir das so, dass die Musik nahtlos ineinander überfließt."

Mit dem Klang einer heutigen Zigeunerkapelle habe diese Musik nur wenig gemein, ergänzte er. "Die Herangehensweise an die Volksmusik, die Improvisation, der Umgang mit den Instrumenten und das Zusammenspiel hat sich sehr verändert. Insofern bietet das Stück einen wahren Einblick in die ungarische Folklore."

Autor: Greg Wiser/ sc
Redaktion: Rick Fulker

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