Bei Opel fallen 2600 Stellen weg
31. Oktober 2012Im Jahr 2012 will GM Stellen bei seiner deutschen Tochter Opel abbauen – insgesamt sind 2600 Arbeitnehmer betroffen. GM macht zwar weiterhin gute Geschäfte in Asien, im Europageschäft jedoch schreiben die Konzerntöchter Vauxhall in England und Opel in Deutschland rote Zahlen. Deshalb, so teilte GM am Mittwoch in Detroit und Rüsselsheim mit, werde der Konzern seine Geschäfte in Europa grundlegend umbauen.
Zum Umbau gehört die Ausweitung der Kooperation von Opel und PSA in Frankreich. "Wir planen eine Offensive mit 23 neuen Modellen und 13 neuen Motoren bis 2016", sagte Steve Girsky, der Europachef von GM. Gleichzeitig sollen die Lagerbestände bei den Europatöchtern abgebaut werden. Die am Mittwoch angekündigten Stellenstreichungen sind Teil des Umstrukturierungsplans.
General Motors will mit diesen Maßnahmen die Verluste in Europa kurzfristig verringern und erwartet schon für das kommende Jahr eine "leicht bessere" Bilanz. "Zur Mitte der Dekade", also in drei oder vier Jahren, sollen auch die Europa-Töchter schwarze Zahlen schreiben, so GM-Finanzvorstand Dan Ammann.
Keine guten Aussichten
Der Stellenabbau bei Opel ist bereits in vollem Gange. "Zum Stichtag 31. Oktober sind schon 2300 gegangen", sagte ein Opel-Sprecher am Mittwoch. Bis zum Jahresende sollen es noch weitere 300 sein. Opel-Gesamtbetriebschef Wolfgang Schäfer-Klug bestätigte unterdessen in Frankfurt, dass die Entlassungen sozialverträglich organisiert seien. Bei den betroffenen Arbeitsverhältnissen handele es sich um "Altersteilzeitverträge, Werkverträge und um den Abbau von Leiharbeitnehmerverträgen".
Die Arbeitnehmervertreter befürchten jedoch, dass die geplante Vertiefung der Zusammenarbeit von Opel mit dem französischen PSA-Konzern weitere Stellen in Deutschland kosten wird. Zurzeit verhandeln sie mit der Konzernleitung über ein einvernehmliches Sparpaket. Betriebsratschef Schäfer-Klug erwartet eine Einigung bis Mitte Dezember: "Wir wollen die Leute mit einer klaren Botschaft in die Weihnachtsferien gehen lassen."
Für die Arbeiter im Bochumer Opel-Werk werden die Zukunftsaussichten unterdessen immer düsterer. Die Adam Opel AG teilte am Mittwoch in Rüsselsheim mit, dass sie keinen Bedarf für das Bochumer Werk über 2016 hinaus sieht. "Für Bochum ist nach dem Auslaufen des aktuellen Modells Zafira Tourer kein neues Produkt geplant."
dk/sc ( dpa, dapd, rtre, afp)