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Beide Borussias gewinnen

Andreas Sten-Ziemons25. Oktober 2015

Borussia Dortmund reicht eine gute Halbzeit, um Schlusslicht Augsburg in die Schranken zu weisen. Mönchengladbach setzt sich gegen Schalke durch, doch das Spiel wird von einem brutalen Foul überschattet.

Fußball Bundesliga 10. Spieltag Borussia Dortmund gegen FC Augsburg, Jubel Dortmunder Spieler (Foto: Bernd Thissen/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/B. Thissen

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02:44

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Ein bisschen wie im Flipper-Automaten müssen sich die Spieler des FC Augsburg in der Dortmunder Arena vorgekommen sein - zumindest in den ersten 45 Minuten, nach denen die Partie bereits so gut wie entschieden war. Immer einen Schritt zu spät, immer einen Tick zu langsam, immer nur zum Reagieren verdonnert. Mit schnellen Pässen, guter Laufarbeit und herausragender Technik schossen die Borussen noch vor der Pause eine 3:0-Führung heraus und legten damit den Grundstein zum souveränen 5:1 (3:0)-Erfolg gegen den FC Augsburg. Pierre-Emerick Aubameyang (18./85./90. Minute) und Marco Reus (21./33.) schossen die Tore für Schwarz-Gelb, den Augsburger Ehrentreffer erzielte Raul Bobadilla (49.).

Im zweiten Sonntagsspiel waren die Verhältnisse nicht so klar wie in Dortmund. Mit 3:1 (1:1) setzte sich Borussia Mönchengladbach gegen den FC Schalke 04 durch und schaffte damit den fünften Bundesliga-Sieg in Folge. Lars Stindl (32.), Raffael (70.) und Julian Korb (84.) waren die Gladbacher Torschützen. Ein Eigentor von Gladbachs Innenverteidiger Andreas Christensen sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich (44.). Schalkes Johannes Geis sah nach einem folgenschweren Tritt die Rote Karte (80.).

Dortmunder Torwirbel

Nachdem die Dortmunder von Anfang an das Heft in die Hand nahmen, setzte in der 18. Minute der Torreigen ein: Matthias Ginter spielte den Ball von rechts in die Mitte, Ilkay Gündogan ließ ihn durch die Beine laufen und startete in den Raum, Gonzalo Castro spielte ihn durch die Lücke in der Augsburger Abwehrkette wieder an, Gündogan legte in die Mitte und Aubameyang konnte aus drei Metern Torentfernung völlig unbedrängt zum 1:0 abstauben. Erst als er im Netz einschlug, wusste Augsburgs Verteidigung wieder, wo überhaupt der Ball war.

Drei Minuten später vernaschte Shinji Kagawa Augsburgs Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker auf der linken Seite, legte ab und Reus verwandelte zum 2:0. Die gleiche Kombination brachte in der 33. Minute den nächsten Treffer: Kagawa bediente Reus diesmal mit der Hacke und der Nationalspieler hatte keine Mühe, sein zweites Tor zu erzielen. 3:0 - Spiel entschieden.

Matchwinner: Pierre-Emerick Aubameyang trug sich dreimal in die Torschützenliste einBild: Getty Images/AFP/O. Andersen

In der zweiten Halbzeit schalteten die Dortmunder ein wenig zurück, spielten sich aber dennoch mit schnellen Kombinationen über außen zahlreiche weitere Tormöglichkeiten heraus. Der FC Augsburg hatte nur einen großen Moment: Wenige Minuten nach Wiederanpfiff verlängerte Bobadilla eine Freistoßflanke mit dem Kopf über BVB-Torhüter Roman Bürki hinweg zum 3:1 ins Tor. Ein kleiner Schönheitsfehler im Dortmunder Spiel, allerdings hatte Bobadilla im Abseits gestanden. Insgesamt verwalteten die Borussen den Vorsprung in der zweiten Hälfte geschickt, ohne aber ernsthaft von den Augsburgern gefordert zu werden. Fünf Minuten vor dem Ende reagierte die FCA-Abwehr erneut zu langsam: Aubameyang rutschte am langen Pfosten in einen leicht verzogenen Schuss des eingewechselten Adrian Ramos und erzielte das 4:1 (85.). In der Schlussminute tauchte der Gabuner erneut mutterseelenallein vor dem Augsburger Tor auf, konnte den Ball stoppen und locker zum 5:1-Endstand vollenden (90.).

"Dortmund war klar die bessere Mannschaft. Wir haben nicht genug dagegen gehalten", gestand Callsen-Bracker anschließend im Interview mit Sky ein. "Sie haben schöne, einfache Tore erzielt. Wir sind dagegen nicht in die Zweikämpfe gekommen. In der zweiten Halbzeit hatten wir kurze Phasen, wo wir besser und mutiger waren. Aber die Punkte müssen wir wohl woanders holen und nicht hier in Dortmund."

Die Dortmunder behaupten mit dem Sieg Platz zwei in der Tabelle, Augsburg bleibt mit fünf Punkten aus zehn Spielen Letzter.

Sieg mit Wermutstropfen

In Mönchengladbach gab die Borussia von Anfang an den Ton an, war das entschlossenere Team und ging folgerichtig mit 1:0 in Führung. Allerdings dauerte es bis zur 32. Minute, ehe das Tor fiel. Nach einem vermeintlichen Foul von Dennis Aogo an Korb gab es einen schmeichelhaften Foulelfmeter. Stindl trat an, scheiterte zunächst an Ralf Fährmann, verwertete aber den Abpraller per Kopf. Wer nun erwartet hatte, dass der Borussia die Führung Sicherheit geben würde, sah sich getäuscht. Die Schalker wurden immer stärker und übernahmen die Kontrolle über das Spiel. Kurz vor der Pause konnte Christensen eine Hereingabe von Max Meyer nicht mehr klären und verursachte ein Eigentor.

Gladbach jubelt über den fünften Sieg in FolgeBild: picture-alliance/dpa/M. Hitij

Auch nach der Pause blieben die Schalker am Drücker und schnürten die Gladbacher phasenweise regelrecht am eigenen Strafraum ein. Nur selten konnten die Borussen sich befreien. Bei einem ihrer seltenen Entlastungsangriffe holten sie einen Freistoß am linken Strafraumeck heraus, den Raffael unhaltbar zum 2:1 ins linke obere Toreck zirkelte. Gladbach war jetzt wieder im Spiel und es sah nicht so aus, als könnte Schalke noch einmal antworten. Dann folgte der negative Höhepunkt der Partie: Als Schalkes Johannes Geis und Gladbachs André Hahn auf einen aus großer Höhe herunterfallenden Ball zuliefen, hielt Geis sein gestrecktes Bein mit offener Sohle über das von Hahn und trat dem Borussen das linke Knie nach hinten durch. Schiedsrichter Wolfgang Stark zeigte sofort die Rote Karte. Hahn wurde lange behandelt und dann mit geschientem Knie auf der Trage vom Platz getragen. Im Krankenhaus wurde ein Bruch des Schienbeinkopfes und ein Riss des Außenmeniskus festgestellt - in diesem Jahr wird der Offensivmann von Borussia Mönchengladbach nicht mehr Fußball spielen können. Die Luft war nach dem Foul raus aus dem Spiel - allerdings erhöhte Korb mit einem schönen Diagonalschuss noch auf 3:1.

Die Gladbacher, bei denen Interimscoach André Schubert weitere Argumente für eine dauerhafte Beschäftigung sammelte, kletterte durch den Sieg auf den siebten Tabellenplatz. Schalke verlor im Kampf um die ganz vorderen Plätze ein wenig Boden, bleibt aber Tabellendritter.

FC Bayern feiert historischen Erfolg

Am Samstag setzte sich Tabellenführer FC Bayern München mit 4:0 (2:0) gegen den 1. FC Köln durch. Es war der 1000. Bundesliga-Sieg des Rekordmeisters. In einem dramatischen Spiel drehte Bayer 04 Leverkusen einen 1:3-Rückstand gegen den VfB Stuttgart in letzter Minute noch in einen 4:3 (0:0)-Sieg um. Der VfL Wolfsburg gewann mit 1:0 (0:0) bei Aufsteiger SV Darmstadt 98. Der andere Neuling FC Ingolstadt unterlag Hertha BSC mit 0:1 (0:1). Nach fünf Niederlagen in Folge gelang dem SV Werder Bremen ein 3:1 (3:0)-Erfolg beim FSV Mainz 05, außerdem verlor Hannover 96 mit 1:2 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt. Bereits am Freitag unterlag die TSG 1899 Hoffenheim dem Hamburger SV durch einen späten Gegentreffer mit 0:1 (0:0).

Jubel über den 1000. Bundesliga-SiegBild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe

Eine ausführliche Zusammenfassung der Samstagspartie finden Sie hier.

Und hier geht es zum Sonntags-Liveticker.

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