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Beitritt Kroatiens zur EU "strategische nationale Frage"

17. September 2004

- Künftige Verhandlungsführer stellten ihr Konzept vor

Bonn, 17.9.2004, DW-RADIO/Kroatisch, Gordana Simonovic

Der Beitritt zur Europäischen Union sei die oberste Priorität der Regierung und eine strategische nationale Frage, über die es auch keine politische Unstimmigkeiten gebe, erklärte der kroatische Außenminister und Chef der kroatischen Delegation für die Beitrittsverhandlungen mit der EU, Miomir Zuzul. Gemeinsam mit Kolinda Grabar-Kitarovic, Ministerin für europäische Integration, stellte Zuzul den Entwurf für das zehn- bis elfköpfige Verhandlungsteam vor, dessen Namen in etwa einem Monat vorgelegt werden sollen. Jedes Mitglied wird die Verhandlungen zu seinen speziellen Themen aus dem Vertrag, der insgesamt 31 Kapitel umfasst, koordinieren. Der Hauptvertreter werde sein Team in Zusammenarbeit mit dem Sabor (Parlament - MD), den Handelskammern, der akademischen Gemeinschaft, den Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und weiteren Institutionen im Land zusammenstellen, damit Kroatien so qualifiziert wie möglich gerüstet in die Gespräche mit der Union gehen könne, so die beiden Hauptverantwortlichen für den Beitritt Kroatiens zur EU.

Nach Einschätzung von Ministerin Grabar-Kitarovic werden die schwersten Gespräche auf den Gebieten Landwirtschaft, Umweltschutz und dem System der staatlichen Subventionen stattfinden. Außenminister Zuzul erinnerte noch einmal daran, dass Kroatien noch kein präzises Datum für den Beginn der Verhandlungen habe, fügte aber hinzu, dass eine Verabredung für März 2005 bestehe. Auf die Frage, wann die Verhandlungen abgeschlossen sein könnten, antwortete Zuzul, dass die Qualität des Vertrages wichtiger sei, als die zeitliche Frist und fügte hinzu: "Das, wofür wir kämpfen können, ist, in welchem Zeitraum wir dies in Kroatien selbst umsetzen. Und die meisten Länder haben gerade dabei sehr viel Zeit verstreichen lassen."

Außenminister Zuzul erwartet im übrigen keine Behinderung sondern Unterstützung von Seiten Sloweniens beim Beitritt Kroatiens zur EU, trotz einiger undiplomatischer Äußerungen von offizieller Seite in Ljubljana, wie zum Beispiel jener von Außenminister Ivo Vajgl, dass die gesamte savudrische Bucht (Bucht von Piran, MD) zu Slowenien gehöre. (fp)