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Belgische Bahnen stehen still

3. Oktober 2012

Die Bahnmitarbeiter in Belgien lassen die Muskeln spielen. Ihr Streik hat den gesamten Bahnverkehr lahmgelegt. Auch Züge zwischen Deutschland und Frankreich sowie die deutschen ICE-Züge von und nach Brüssel fallen aus.

Ein Zug steht still an einem verlassenen Bahnsteig in Brüssel, an dem sonst die Eurostar- und Thalys-Züge abfahren (Foto: AP )
Belgien Brüssel NahverkehrBild: AP

"Die gesamte belgische Eisenbahn ist betroffen - ob es um Passagier-, internationale oder Güterzüge geht", bestätigte ein Sprecher des Bahnnetzbetreibers Infrabel der Nachrichtenagentur Belga. Wie angekündigt verkehrte zunächst auch kein Frachtzug in Belgien. 85 Prozent des Personals der belgischen Staatsbahn SCNB kamen nach Gewerkschaftsangaben nicht zum Dienst.

Der Ausstand begann am späten Dienstagabend und soll bis um 22 Uhr am Mittwochabend dauern. Während der Hauptverkehrszeit am Morgen kam es zu kilometerlangen Staus, weil zehntausende Menschen für den Weg zur Arbeitsstelle auf das Auto umgestiegen waren.

Deutsche Bahn bietet Ersatzbusse an

Auch ausländische Züge wie der deutsche ICE, der französische Hochgeschwindigkeitszug Thalys oder der Eurostar durch den Kanaltunnel nach London fahren nicht auf belgischem Gebiet. Die Deutsche Bahn setzt auf der Verbindung Köln - Brüssel ab Aachen Ersatzbusse ein. Die Busse benötigten demnach aber für die Verbindungen von und nach Köln sowie Frankfurt am Main rund zwei Stunden länger, unter Umständen könnten nicht alle Passagiere befördert werden. Die Bahn riet daher "dringend" von Zugreisen nach oder durch Belgien ab. Die meisten Fernzüge sollen ab Donnerstagmorgen in Belgien wieder rollen.

Mit dem Streik protestieren die belgischen Eisenbahner gegen die geplante Umstrukturierung des Staatsunternehmens SNCB. Die Angestellten wehren sich gegen eine weitere Aufspaltung der verschiedenen Unternehmenszweige. Dabei geht  es auch um das künftige Verhältnis des SNCB zum Gleisbetreiber Infrabel.

Fahrgastverbände und der für die öffentlichen Unternehmen zuständige Minister Paul Magnette bedauerten die Entscheidung der Arbeitnehmer für den Streik. Der Gewerkschaftsvertreter Michel Abdissi nannte die Arbeitsniederlegung laut Belga hingegen einen "vollen Erfolg".

kle/haz (afp, dpa, dapd)