1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Berüchtigter Drogenboss gefasst

16. Juli 2013

Den Sicherheitsbehörden in Mexiko ist ein bedeutender Schlag gegen die Rauschgiftmafia gelungen. Elitesoldaten nahmen den Chef des Drogenkartells "Zetas" fest.

Fahndungsplakat: Miguel Angel Trevino (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Der als extrem gewalttätig geltende Miguel Ángel Treviño Morales (das Artikelbild zeigt ihn nach seiner Festnahme) sei in Nuevo Laredo an der Grenze zu den USA gefasst worden, teilte ein Regierungssprecher in Mexiko-Stadt mit. Zusammen mit dem 40-Jährigen seien zwei weitere mutmaßliche Bandenmitglieder gefangengenommen worden. Die Festnahmeaktion sei unblutig verlaufen, so der Regierungssprecher weiter. Die Festnahme ist der erste große Erfolg im Kampf gegen die organisierte Kriminalität in den sieben Monaten Amtszeit von Präsident Enrique Peña Nieto.

Boss des Drogenkartells Zeta in Mexiko gefasst

01:49

This browser does not support the video element.

Der als "El-Z-40" bekannte Treviño Morales gehörte zu den meistgesuchten Drogenbossen in Mexiko und in den USA. Für seine Ergreifung hatten die Behörden eine Belohnung von fünf Millionen Dollar ausgesetzt. Treviño Morales hatte die Führung des Zeta-Kartells im Oktober 2012 übernommen, nachdem sein Vorgänger Heriberto Lazcano bei einem Militäreinsatz getötet worden war.

70.000 Tote im Drogenkrieg

In Mexiko tobt seit Jahren ein regelrechter Drogenkrieg. Seit Anfang 2007 wurden mehr als 70.000 Menschen getötet. Einige der grausamsten Taten sollen auf das Konto des als besonders blutrünstig geltenden Zeta-Kartells gehen, darunter das Massaker an mindestens 72 Migranten im Norden Mexikos vor drei Jahren. Auch bei den "49 Leichen ohne Kopf", die im vergangenen Jahr bei Monterrey gefunden worden, soll es sich um Opfer der Zetas handeln.

Die Zeta-Bande war in den 1990er Jahren als Kampfgruppe des berüchtigten Golfkartells beschaffen worden. "Los Zetas" sind nicht nur im Drogenhandel aktiv, sie erpressen auch Migranten auf deren Weg in die USA. Außerdem verlangen sie Schutzgelder von Kasinos, Restaurants, Hotels und Nachtbars. 2010 trennten sie sich vom Golfkartell und wurden zur selbstständigen Organisation. Inzwischen hat die Bande ihren Einfluss über den gesamten Osten Mexikos bis nach Guatemala und in andere Länder Mittelamerikas ausgedehnt. "Los Zetas" rekrutiert seine Mitglieder vor allem unter ehemaligen Angehörigen militärischer Spezialeinheiten.

Nach einer kürzlich veröffentlichten Statistik des mexikanischen Amts für öffentliche Sicherheit hat es seit dem Amtsantritt von Präsident Peña Nieto im Dezember 2012 insgesamt 7110 Morde gegeben, die der organisierten Kriminalität zugeschrieben werden. Die Behörden hätten in dieser Zeit 2,9 Tonnen Kokain sichergestellt, das seien 56 Prozent mehr im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr. Die Menge an beschlagnahmten Marihuana sank um etwa ein Fünftel auf 505 Tonnen.

Mexikos Präsident Peña NietoBild: Getty Images/AFP

wl/qu (dpa,rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen