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Politik

Bericht: Amri-Hintermann wohl identifiziert

5. Juli 2018

Eineinhalb Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf den Berliner Breitscheidplatz haben die Ermittler laut einem Medienbericht einen Hintermann des Attentäters Anis Amri identifiziert. Er wird mit Haftbefehl gesucht.

Berlin Gedenken Breitscheidplatz Angela Merkel
Gedenken auf dem Breitscheidplatz am 19. Dezember 2017, dem ersten Jahrestag des Anschlags Bild: Getty Images/S. Gallup

Nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR hat der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) einen Haftbefehl gegen den 32 Jahre alten Tunesier Meher D. erlassen. Er soll den Attentäter Anis Amri bei dem Anschlag auf den Berliner Breitscheidplatz im Dezember 2016 angeleitet haben.

Laut dem Bericht wird der Verdächtige in Libyen vermutet, wo er sich 2015 der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) angeschlossen haben soll. Nun werde nach ihm wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Beihilfe zum Mord gefahndet. Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren.

Die Ermittler gingen schon seit längerem davon aus, dass Amri eine Art Mentor beim IS hatte, mit dem er noch aus der Führerkabine des Lastwagens Chat-Nachrichten austauschte. Dem Bericht zufolge könnte es sich bei Meher D. um diesen Mann handeln. Er habe im Herbst 2016 die Rolle übernommen, seinen gewaltbereiten, in Berlin lebenden Landsmann im Sinne des IS aus der Ferne zu betreuen.

Transnationale Ermittlungen gegen D.

Welchen Rang Meher D. innerhalb des IS einnimmt, ist den Angaben zufolge bislang unklar. Ebenso ist sein genauer Aufenthaltsort unbekannt. Bei den Ermittlungen habe das Bundeskriminalamt mit den Behörden in Tunesien zusammengearbeitet. An der Suche seien auch der Bundesnachrichtendienst sowie US-Geheimdienste beteiligt. Die tunesische Justiz fahndet demnach ebenfalls bereits seit einiger Zeit nach Meher D.

Amri hatte am 19. Dezember 2016 einen Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert. Elf Menschen wurden getötet, viele weitere verletzt. Zuvor hatte der 23-jährige Tunesier den polnischen Lastwagen-Fahrer erschossen. Es war der bislang schwerste islamistische Terroranschlag in Deutschland. Amri war vier Tage später auf seiner Flucht nahe Mailand von Polizisten erschossen worden.

hk/jj (dpa, afp)

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