1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Bericht: Probleme bei Trauma-Behandlung

17. November 2018

Die Bundeswehr ist offenbar nur unzureichend auf die steigende Zahl psychisch erkrankter Soldaten vorbereitet. Laut Bundesregierung fehlt es an Personal und Behandlungsplätzen. Das berichtet die "Rheinische Post".

Deutschland Bundeswehr Sanitätsdienst
Bild: picture-alliance/dpa/I. Wagner

In den psychiatrischen Abteilungen der Bundeswehrkrankenhäuser sind derzeit nur knapp 76 Prozent der vorgesehenen Stellen besetzt. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine AfD-Anfrage hervor, die der "Rheinischen Post" vorliegt. Zudem stehen nur 48 der eingeplanten 160 Betten auch tatsächlich zur Verfügung.

Seit 2011 wurden den Angaben zufolge insgesamt 2311 einsatzbedingte psychische Neuerkrankungen diagnostiziert. Die tatsächliche Zahl der unter posttraumatischen Belastungsstörungen leidenden Soldaten dürfte aber höher sein. Die Bundeswehr muss aufgrund des Personalmangels auf zivile Vertragsärzte zurückgreifen. Diese Lösung sei laut Bundeswehr jedoch nur eine "Überbrückung und Ausnahme", berichtet die "Rheinische Post".

Deutlich mehr Soldaten in Behandlung

Die Zahl der Behandlungen von Soldaten durch Psychiater, die Zivilisten sind, hat sich der Zeitung zufolge von 1564 im Jahr 2011 auf 7836 im vergangenen Jahr mehr als verfünffacht. Die Zivilisten dürfen jedoch keine wehrmedizinischen Untersuchungen durchführen. Dafür fahren die Soldaten laut Bundesregierung bis zu 138 Kilometer weit und müssen zwei bis drei Monate auf den ersten Termin warten.

AfD-Sozialexperte René Springer forderte die Bundesregierung auf, "ihre Fürsorgepflicht endlich ernst zu nehmen". Die Missstände müssten "endlich beseitigt" werden. Eine notwendige Strategie für die Behandlung und Versorgung psychisch erkrankter Soldaten sei "nicht im Ansatz vorhanden".

pgr/hk (afd, kna)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen

Mehr zum Thema